PVÖ-Kopietz: Kein Auseinanderdividieren der Generationen!

Einseitige Debatte neoliberaler Proponenten über Leistungsbeiträge der sozial Schwächeren zur Bewältigung der Corona-Folgen kontraproduktiv

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Wien (OTS) - „Die Pensionistinnen und Pensionisten haben bei so manchen in neoliberalen Kategorien denkenden Meinungsbildnern offensichtlich den Stellenwert von Parias, die in vielerlei Hinsicht Verursacher eines drohenden - allerdings herbeigeredeten bzw. -geschriebenen - Generationenkonflikts im Zuge der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie wären. Das unterstreicht auch ein jüngst in der Zeitung ´Der Standard` gedruckter Artikel über diese Thematik, in dem u.a. wirtschaftsliberale ExpertInnen im Sinne einer angeblich gerechten Verteilung der auf die Österreicherinnen und Österreicher zukommenden Lasten letztlich auch für deutliche Beiträge der PensionistInnen plädieren. Ein wohl nicht nur meiner Meinung nach flapsig durchdachter Denkansatz, der wesentliche Fakten unberücksichtigt lässt“, erklärte der Wiener Landespräsident des Pensionistenverbandes Österreichs (PVÖ) Harry Kopietz.

Kopietz erinnerte einmal mehr, dass „rund 50 Prozent der PensionsbezieherInnen über ein monatliches Einkommen von weniger als 1.200 Euro verfügen können. Zudem lägen nahezu 90 Prozent der ASVG-Pensionen unter der möglichen Höchstpension. Dieses Einkommen im Zuge der Finanzierung der Corona-Lasten noch weiter zu schmälern, wecke Assoziationen an das Sprichwort, dass aus leeren Taschen nicht gut zu zahlen sei“, so Kopietz. Er wies zudem darauf hin, dass die PensionistInnen im Zuge der Bewältigung der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise vor einigen Jahren bereits wesentliche Beiträge zur Sanierung des Staatshaushaltes geleistet hätten und die Pensionsanpassungen – mit Ausnahme der vom PVÖ erreichten Pensionsanpassung für 2020 - während der letzen Jahre vor allem im Hinblick auf die Inflationsrate für die Güter des täglichen Bedarfs real deutlich unter den tatsächlichen Aufwendungen der überwältigenden Mehrzahl der PensionstInnen-Haushalte gelegen wäre. Kopietz: „Das Einkommen der PensionistInnen fließt nahezu eins zu eins wieder in der Wirtschaftskreislauf und nicht wie anderswo in Spekulation mit allen ihren Unabwägbarkeiten. Ihr Konsum ist daher eine wichtige Stütze der Konjunktur und nicht zuletzt für den Staatshaushalt. Wer die Pensionen kürzt, muss mit schwerwiegenden Folgen hauptsächlich für den Lebensmittelhandel, die Gastronomie in ihrer vielschichtigen Form, für Reiseanbieter etc. rechnen.

„Nicht zuletzt besteht der so genannte Generationenvertrag fern mathematischer Formeln neoliberaler Denker und damit in der Realität auch in Form unbezahlbarer Leistungen der Älteren für die jüngeren Generationen, u.a. bei erzieherischen und durchaus auch finanziellen Hilfeleistungen“, führt Kopietz weiter aus. Gerechtigkeit, so Kopietz, sehe jedenfalls anders aus, als die ältere Generation zu belasten und jene Bevölkerungsgruppen, die ohnehin viel mehr als genug haben, überhaupt außen vor zu lassen oder nur in geringem Maße miteinzubeziehen. „Es gibt bekanntlich nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner der Krise sowie Milliardäre und Millionäre sowie Lukrierer von hohen Erbschaften und Schenkungen auch in Österreich, die die finanziellen Folgen der Pandemie offensichtlich kaum kratzen. Dort wäre ein maßgeblicher Beitrag einzufordern und nicht bei jenen, die mehrheitlich ohnehin nicht auf finanziellen Rosen gebettet sind“, schloss Kopietz. (Schluss)

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