Kritik an Kurzarbeit beim ORF
Die Mediensprecherin der Grünen, Eva Blimlinger, hält die Kurzarbeit in den Kulturredaktionen des ORF für keine gute Sache.
Der ORF schickte bekanntermaßen im April 570 seiner rund 3000 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Nun gibt es (wieder) Kritik an der Maßnahme. Allerdings weniger wegen der Frage, inwieweit Kurzarbeit bei einem Unternehmen, das sich ohnehin durch (viel) öffentliches Geld finanziert, gerechtfertigt ist. Sondern weil der Auftrag des ORF damit nicht erfüllt werden könne, wie die Mediensprecherin der Grünen, Eva Blimlinger, befürchtet.
Dass die Kulturredakteure und -redakteurinnen bis Juli in Kurzarbeit geschickt wurden, sei eine durchaus umstrittene Entscheidung gewesen. Das Programm musste trotz Kurzarbeit aufrechterhalten werden und das sei kaum zu bewältigen. "Es ist zu befürchten, dass der öffentlich-rechtliche Auftrag gerade im Bereich der Kunst und Kultur nicht erfüllt werden kann, da es nicht ausreichend Personal gibt", so Blimlinger in einer Aussendung am Montag.
Mit Ende Mai würden Kunst und Kultur-Veranstaltungen wieder beginnen. Vor allem seien es jedoch die anhaltenden Diskussionen über Finanzierung, Öffnungen und Absagen, Zeitpläne und alternative Formate, über die zu berichten wäre. "Eigentlich ist fast mehr zu arbeiten, als in Nicht-Corona-Zeiten und es ist vollkommen unverständlich warum hier die Kurzarbeit in den ORF-Kulturredaktion nicht sofort beendet wird", sagte Blimlinger.
Neos: „Kurzarbeit muss rascher beendet werden
Auch von den Neos kam am Montag ein Appell, die Kurzarbeit beim ORF nicht - wie angekündigt - bis Juli laufen zu lassen. Der Fokus lag hier wiederum auf der Unterstützung des Sektors Film. Mediensprechern Henrike Brandstötter: „Filmschaffende sind massiv vom Lockdown und den Sicherheitsmaßnahmen betroffen, gleichzeitig bekommt der ORF öffentliche Gelder, um eben auch die heimische Filmszene zu unterstützen. Angesichts seiner rechtlichen Verpflichtung ist es dringend notwendig, dass die Kurzarbeit beim öffentlichen Rundfunk rasch endet.“
Brandstötter hofft, dass die gleichlautende Forderung der Kultursprecherin der Grünen, Eva Blimlinger, nicht nur eine Forderung bleibt: „Blimlingers Partei ist in der Regierung und sollte sich dafür einsetzen. Ich fordere die zuständigen Regierungsmitglieder auf, im Sinne der Filmschaffenden in Österreich aktiv zu werden.“
(rovi)