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Stress beim FSV Mainz 05: Trainer Achim Beierlorzer ist genervt.© Kai Pfaffenbach/picture alliance/dpa
Bundesliga

Mainzer Missachtung

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Die Nullfünfer stehen nach der indiskutablem Leistung gegen Leipzig bei Union Berlin unter Druck. Spieler verstoßen gegen Corona-Hygieneregeln und Trainer Achim Beierlorzer ist genervt.

Immerhin stand am Tag danach die Verbindung. Jene Gesprächsrunde, die der FSV Mainz 05 am Montag zur Mittagszeit mit seinem Trainer Achim Beierlorzer zur Aufarbeitung einer peinlichen 0:5-Abreibung gegen RB Leipzig abhielt, ist ohne große Störungen zustande gekommen. Am Vorabend hatte der Franke ja kurz die Contenance verloren, weil die virtuelle Pressekonferenz an technischen Problemen zu scheitern drohte. „Ich kann ja wiederkommen, wenn es mit dem Ton funktioniert“, blaffte der Pädagoge. Ähnlich genervt hatte der 52-Jährige den für Fernsehzuschauer sichtbaren Verstoß gegen die Hygieneregeln abgebügelt, als Kapitän Moussa Niakhaté seine Trinkflasche an Verteidiger Aaron Martin weiterreichte. Im DFL-Konzept steht ausdrücklich, dass die Fläschchen nur individuell genutzt werden. Beierlorzer wollte aber nicht so streng sein. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir zwei Spieler haben, die mit dem Mund an eine Flasche gehen. Wenn’s aber nur um den Inhalt geht, seh’ ich da kein Problem.“

Eine recht naive Sichtweise in Corona-Zeiten, wo doch durchnummerierte Trinkflaschen auch bei den Nullfünfern eigens zur Verfügung stehen. Am Montag hat Beierlorzer erklärt, erst „zu gegebener Zeit“ diesen Verstoß ansprechen zu wollen. Zunächst sei es bei der Aufarbeitung um das fußballerische Versagen gegangen, damit habe er genug zu tun gehabt. „Ich werde es aber noch mal erwähnen“.

Offenbar haben die Mainzer in Corona-Zeiten mächtig Verbesserungsbedarf in allen Bereichen. Denn auch die sportliche Darbietung war, wie der bemitleidenswerte Ersatztorwart Florian Müller befand, „unter aller Sau“. Ohne Leidenschaft und ohne Laufbereitschaft – wie erschreckende 107 Kilometer Laufleistung belegten – können die Nullfünfer keinen Blumentopf gewinnen. Zumal Champions-League-Kandidaten wie Leipzig spielerisch bereits Lichtjahre enteilt sind. Beierlorzer war auch deshalb so verärgert, „weil wir es im Training viel besser gemacht haben als im Spiel“. Gleichwohl ließ sich der Trainer mit seiner Dreierkette taktisch vom 20 Jahre jüngeren Kollegen Julian Nagelsmann vorführen, weil dieser für Dreifach-Torschütze Timo Werner eine Rolle fand, auf die Mainz nie Zugriff hatte. Sportvorstand Rouven Schröder blickte aber lieber aufs nächste Spiel bei Union Berlin (Mittwoch, 20.30 Uhr), das unter denselben Grundvoraussetzungen geführt werde. „Es ist unser Anspruch, dort zu bestehen und zu punkten. Denn es ist klar, die Mannschaften unten warten nicht“, erklärte Schröder bereits am Sonntag.

Beierlorzer erläuterte tags darauf in ähnlichem Duktus: „Wir brauchen nicht diskutieren, dieser Gegner ist auf Augenhöhe. Wir wollen den Sieg in Berlin.“ Worte, die klar und deutlich rüberkamen.