Kinoverbände kritisieren Hygieneregeln zur Wiedereröffnung
by André WestphalOffenbar sind die deutschen Kinoverbände nicht allzu glücklich mit den neuen Hygienebestimmungen, welche Betreibern in der Corona-Krise auferlegt werden. So bemängelt der Vorstand des Verbands HDF Kino, dass bisher gar nicht klar geregelt sei, welche Hygienemaßnahmen man denn bundesweit umsetzen solle.
So sieht man auch die Abstandsregel von 1,5 Metern als erhebliches Problem an. Dadurch müssten nämlich nicht nur neben anderen Zuschauern, sondern auch vor und hinter den besetzten Sitzen viele Plätze frei bleiben. Damit sei es dann nur möglich, Kinosäle zu maximal 25 % auszulasten. Wobei ich persönlich die Kritik nicht teilen kann: Gesundheit geht vor und andere Betriebe, etwa Gaststätten und Restaurants, müssen sich da genau so dran halten.
Der HDF vertritt trotzdem die Ansicht, dass die Regeln für Kinos besonders streng angesetzt würden. Eine stichhaltige Begründung erkenne ich da aber erst einmal nicht. Klar, dass man nicht glücklich damit ist, die Kinosäle nur zu einem Viertel auslasten zu können, das liegt nahe. Meiner Meinung nach sollte man da aber mehr die Gesundheit der Besucher und weniger die Euroscheine im Blick haben.
Die AG Kino verweist nun darauf, dass in Österreich, Italien und Frankreich nur ein Meter Abstand gefordert sei, was schon deutlich mehr Spielraum böte. Warten wir einmal ab, ob da an den Regelungen noch etwas gedreht wird.