Schausteller im Jessener Land
Erlebnisland am Badesee
by Frank Grommisch• In Jessen-Süd möchten Joe Probst und seine Familie den Besuchern in den kommenden Monaten ein Wohlfühlareal bieten.
Jessen - Dass der Jessener Badesee in Süd in den kommenden Monaten ein Anziehungspunkt wird, wünscht sich Joe Probst. Der Schausteller verfolgt gemeinsam mit seiner Familie ein Projekt, dass es so in der Stadt noch nicht gegeben hat. Ab dem 1. Juni, da fallen Pfingstmontag und Kindertag zusammen, ist jeden Tag, wahrscheinlich bis September, für Unterhaltung gesorgt. „Der Eintritt ist frei“, benennt er sogleich ein wesentliches Kriterium seiner Planung.
Alternative gesucht
Der Aufbau läuft schon einige Tage. Und Joe Probst kann sich in Gedanken bereits vorstellen, wie mal alles aussehen wird. „Wir wollen ein kleines Erlebnisland aufbauen“, sagt er. „Rumsitzen ist nicht so meins“, fügt der Schausteller an, dessen ursprüngliche Pläne von der Corona-Krise über den Haufen geworfen wurden und der reihenweise Absagen verkraften musste. Seine letzten Einnahmen stammen von Weihnachtsmärkten in Potsdam und Berlin.
Danach war Winterpause und dann setzte die Corona-Pandemie für den Saisonstart und die Festpläne ein Stoppzeichen. So auch für die Osterkirmes, die nach der Premiere im vergangenen Jahr auf dem Jessener Schulfestplatz eine Fortsetzung mit neuen Ideen finden sollte. Sie waren nach dem gelungenen Auftakt im vergangenen Jahr entwickelt worden. Vorgesehen war eigentlich auch, dass er jetzt bis Pfingsten in Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern steht.
Aber es kam alles anders und er hat nach einer Alternative gesucht. „Ich bin geboren, um Leute zu bespaßen“, fügt er an. Und er wolle trotz der misslichen Lage für die Schausteller niemandem zur Last fallen. Darum nun diese Initiative.
Die Stadtverwaltung Jessen sei sofort für sein Projekt gewesen. Er spricht von einer guten Zusammenarbeit, die natürlich vertraglich geregelt sei. Joe Probst und seine Mitstreiter kümmern sich jetzt um das Gelände am Badesee. Dazu gehöre auch das Mähen der Fläche und das Reinigen des Strandes.
Fahrradständer hat er besorgt und die seien auch schon gestrichen worden. Toiletten werden nutzbar sein. Und die Fläche vor dem Badesee, außerhalb des Tores, ist nach seiner Meinung groß genug, um dort etliche Autos abstellen zu können. Bei der einheimischen Firma „Druckköpfe“ habe er Banner in Auftrag gegeben, die auf das neue Angebot an dem Gewässer in Jessen-Süd aufmerksam machen sollen.
Tiere zum Streicheln
Zu den ersten „Bauwerken“ am See gehört ein Streichelgehege, in dem sich ab Juni etwa Ziegen, Kaninchen und Hamster tummeln sollen. Dafür werden dann auch Futterbeutel verkauft. Eine Mäusestadt kann besichtigt werden. Ein Kinderkarussell wird sich drehen. Dafür wäre ein kleiner Obolus zu zahlen. „Die Leute sollen sich wohlfühlen hier“, fügt er an. Speisen und Getränke bis hin zur Bowle werden zum Kauf angeboten. Leckereien, die zu einem Strand passen, sind natürlich auch dabei, etwa Softeis, Crepes und Waffeln.
Ein Greifautomat werde postiert. Hüpfburgen ebenfalls. „Sie können kostenlos genutzt werden.“ Dazu gehöre eine, die sei zehn Meter hoch, sagt Probst und weist in die Richtung, wo sie ihren Standplatz bekommen soll. Auch den Aufbau einer sechs Meter hohen Kletterwand kündigt er an. Auf die gültigen Abstands- und Hygieneregeln werde geachtet. Das werde auch beim Aufstellen der Sitzgelegenheiten auf dem doch recht weitläufigen Gelände berücksichtigt.
In einer Zeit, in der nicht viel los sei und die Leute noch nicht in den Urlaub können, wollen wir „etwas Vernünftiges machen“. Und er fügt an: „Wir geben unser Bestes und richten das Gelände am Badesee schön her.“ Er hoffe, dass dies bei den Leuten, vor allem Familien, gut ankomme.
Täglich geöffnet
„Jeden Tag wird geöffnet sein“, blickt er voraus und bekräftigt das noch mal. Besucher willkommen sind von Montag bis Freitag von 14 bis 19 Uhr, am Sonnabend und Sonntag von 11 bis 19 Uhr und an Ferientagen ebenfalls von 11 bis 19 Uhr. In den nächsten Tagen wird der Aufbau schrittweise vorangehen. Dann wird schon zu sehen sein, was alles am Badesee in Jessen-Süd für eine familienfreundliche Wohlfühloase sorgen soll.
Mit Fördergeld
Auf dem Gelände des Badesees in Jessen-Süd liefen 2016 umfangreiche Bauarbeiten. Durch eine Fachfirma wurde der Bereich neugestaltet. Dazu gehörte das Abtragen alter Erde und das Aufbringen neuer. Auch an Kiesflächen erfolgte ein Austausch der Materialien. Die Arbeiten an der Jessener Erholungsstätte geschahen
im Rahmen der Flutschadensbeseitigung und konnten über das entsprechende Programm des Landes Sachsen-Anhalt bezahlt werden.
(mz)