Postfinänzler: Recht auf Unerreichbarkeit
Der Postkonzern hat mit den Gewerkschaften einen neuen Gesamtarbeitsvertrag ausgehandelt. Bei der Tochter Postfinance kommen die damit verbrieften Lockerungen im kritischen Moment.
Der Trend hat in Zeiten von Corona und der Umstellung aufs Homeoffice dem Vernehmen nach noch zugenommen. Banker mit Kundenkontakt oder auf systemisch wichtigen Positionen müssen rund um die Uhr erreichbar sein, die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verwischt noch mehr.
Nicht so für die Angestellten der Postfinance. Gemäss dem neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der Schweizer Post, zu der auch die Postbank gehört, gilt für sie ab 2021 das Recht auf Unerreichbarkeit. Kurzfristig angefragte Einsätze in der Freizeit dürfen abgelehnt werden, ohne Nachteile zu befürchten, hält das Vertragswerk fest. Laut der Gewerkschaft Syndicom ist dies nur einer von mehreren Fortschritten im GAV.
Gewerkschaft redet bei den Boni mit
Hinzu kommen etwa ein von zwei auf vier Wochen verdoppelter Vaterschaftsurlaub und sechs Wochen unbezahlter Urlaub für werdende Mütter, zusätzlich zum Mutterschaftsurlaub. Wer weniger als 90 Prozent arbeitet, hat Anrecht auf fixe freie «Sperrtage». Ebenso erhält die Gewerkschaft bei der Ausgestaltung von variablen Lohnbestandteilen ein Mitspracherecht.
Die Erleichterungen fürs Personal kommen zu einem kritischen Zeitpunkt. Das Geschäftsmodell der Postbank ist in arge Schieflage geraten. Postfinance hat zum Jahresauftakt 3,4 Milliarden Franken an Kundengeldern verloren, wie die Quartalszahlen zeigten. Ebenfalls haben seit dem Vorjahr rund 85’000 Kunden der Postbank den Rücken gedreht.
Durchhalteparolen an die Belegschaft
Vergangenen November noch wandte sich CEO Hansruedi Köng mit Durchhalteparolen an die Belegschaft. «Nichts tun ist keine Option», spornte er seine «Postfinänzler» damals an.
Tatsächlich zeigen auch beim Personal die Zahlen nach unten; die Vollzeitstellen beim Stammhaus Postfinance sanken seit Ende 2019 von 3'243 auf 2'226. Bereits 2018 hatte das Finanzinstitut auf den schlechten Geschäftsgang reagiert und bis Ende 2020 den Abbau von bis zu 500 Vollzeitstellen angekündigt. Dieses Jahr müssen demnach einige Postbanker damit rechnen, nicht mehr in den Genuss des neuen GAV zu kommen. Dieser erscheint vor diesem Hintergrund wie von einem anderen Stern.
Werden UBS und Credit Suisse nach der Corona-Krise fusionieren?
- Ja, denn im Alleingang werden sie ihre hohen Kosten nicht tragen können.
- Ja, in Teilbereichen wird es zu einer Zusammenarbeit kommen.
- Die UBS wird die Credit Suisse schlucken.
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Werden UBS und Credit Suisse nach der Corona-Krise fusionieren?
- Ja, denn im Alleingang werden sie ihre hohen Kosten nicht tragen können.
7.48% - Ja, in Teilbereichen wird es zu einer Zusammenarbeit kommen.
7.14% - Die UBS wird die Credit Suisse schlucken.
10.78% - Die Credit Suisse wird die UBS schlucken.
2.67% - Nein, beide Banken werden auch in fünf Jahren noch unabhängig sein.
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