Parlament lässt Abgeordnete mit umstrittenen Corona-Schnelltests testen

Wer positiv auf Antikörper getestet wird, die auf eine abgeklungene Infektion hinweisen, soll anschließend einen PCR-Test machen, der eine aktuelle Infektion nachweisen kann. Die Neos finden dies widersprüchlich.

Das Parlament lässt vor der bevorstehenden Budget-Beschlusswoche die Abgeordneten mit Corona-Schnelltests auf das Virus testen - dabei sind diese Antikörpertest sehr umstritten. Sollte ein solcher Test positiv ausfallen, wird ein Covid-19-PCR-Test gemacht, mit dem getestet wird, ob eine aktuelle Infektion vorliegt.

Die Neos finden das mehr als hinterfragenswert. Ihr Gesundheitssprecher, Gerald Loacker, kritisierte am Montag, dass der Krisenstab des Bundeskanzleramtes den Apotheken empfohlen habe, keine Antikörpertests zu verkaufen, das Parlament aber diese für die Abgeordneten angeschafft habe. Zudem sei es auch höchst fraglich, was es bringe, nach einem positiven Antikörpertest einen PCR-Test zu machen. Wenn ein Patient einmal Antikörper entwickelt habe, habe er die Krankheit und ihre ansteckende Phase hinter sich. Der PCR-Test misst aber, ob aktuell eine Infektion vorliegt.

„Offen ist, wer mit dieser Aktion Geld verdient“ 

"In Sachen Schnelltests erleben wir ein türkis-grünes Chaos. Das Bundeskanzleramt ist gegen Antikörper-Schnelltests, der Gesundheitsminister kauft eine Million unbrauchbare Schnelltests in China ein, das Parlament testet die Abgeordneten mit wieder einem anderen Test. Eine vernünftige Teststrategie für das Land insgesamt fehlt aber nach wie vor", kritisierte Loacker.

"Diese Schnelltest können nicht die Sicherheit bieten, die sie zu vermitteln scheinen. Worin das Ziel liegt, die Abgeordneten mit einem wenig zuverlässigen Antikörper-Schnelltest durchzutesten, bleibt im Dunkeln. Offen ist die Frage, wer mit dieser Aktion, die weder Bürgern noch Abgeordneten etwas bringt, Geld verdient", so der pinke Abgeordnete.

(APA)