Teuerstes Medikament der Welt: Umstrittenes "Wunderheilmittel Zolgensma" bald in Deutschland erhältlich

Präparat gegen Erbkrankheit

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Diese unermesslich teure Gen-Therapie soll es bald auch in Deutschland geben. Doch nicht nur der hohe Preis stößt beim Hersteller auf Kritik.

Update vom 25, Mai 2020: Seit 2019 ist es in den USA schon erhältlich. Jetzt hat das Medikament Zolgensma auch in der EU eine vorläufige Zulassung erhalten, wie ein Sprecher der EU-Kommission bestätigt hat. Das Gen-verändernde Präparat von Novartis soll die Behandlung von an spi­naler Muskelatrophie (SMA) erkrankter Babys und Kleinkindern ermöglichen. Unbehandelt führt die Muskelkrankheit nach wenigen Jahren zum Tod.

Medikament Zolgensma: Marktstart in Deutschland und umstrittene Marketingkampagne

Jetzt will Novartis das Medikament Z olgensma auch in Deutschland auf den Markt bringen. Ein genaues Datum hat der Pharmakonzern jedoch bisher nicht genannt. In den ersten zwölf Monaten nach Markteintritt bestimme das Unternehmen den Preis. In den USA habe das Medikament einen Listenpreis von umgerechnet 1,9 Millionen Dollar. Danach wird ein Preis zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und Novartis ausgehandelt.

Doch nicht nur dieser extrem hohe Preis macht das Medikament umstritten. Erst vor kurzen ist eine Verlosung der Zolgensma-Therapie auf Kritik gestoßen. Novartis hat 100 kostenlose Behandlungen für Eltern* von erkrankten Kindern ausgeschrieben. Für die Gesellschaft für Muskelkranke und Medizinethiker war das eine unmoralische Marketingkampagne und das Spiel mit der Hoffnung von Eltern, so aerzteblatt.de.

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Medikamente über Medikamente: Ein neues Präparat bricht alle Rekorde, was die Kosten anbelangt.© picture alliance / Daniel Reinhardt / dpa

Ursprungsmeldung vom 10. November 2019: Unglaublicher Preis: Teuerstes Medikament der Welt wird zugelassen

In den USA dürfen Mediziner seit kurzem das Präparat Zolgensma verschreiben. Kein normales Arzneimittel - sondern das teuerste überhaupt. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis produziert das Medikament, das bei Kindern unter zwei Jahren eingesetzt wird, um die Erbkrankheit Spinale Muskelatrophie (SMA) zu behandeln. Auch wenn der Nutzen nachgewiesen wurde, stößt das Medikament auf Widerstand.

Wichtig für die Therapie: Eine frühzeitige Diagnose von Spinaler Muskelatrophie

Die enormen Kosten von 2,1 Millionen Dollar (1,87 Millionen Euro Stand 2019) pro Einmaldosis schockten die Behörden, als es um die Neuzulassung ging. Die Befürchtung: Gesundheitssysteme könnten mit solchen Preiskalkulationen nicht zurechtkommen. Doch Novartis argumentierte dem Portal Deutsche Welle zufolge offenbar erfolgreich, dass die Einmalanwendung von Zolgensma das Leben von Patienten rette, die andernfalls auf eine lebenslange Behandlung angewiesen wären, deren Kosten sich auf mehrere hunderttausend Dollar pro Jahr belaufen würden.

Unbehandelt lässt die Erbkrankheit SMA die Muskulatur immer weiter verkümmern, was zu Behinderung und im schlimmsten Fall zum Tod führt. Wird der Gendefekt allerdings frühzeitig diagnostiziert und mit Zolgensma in Form einer einmaligen Infusion behandelt, kann die Krankheit nach Angaben des Herstellers gestoppt werden. Bereits entstandene Schäden können allerdings nicht rückgängig gemacht werden, weshalb die frühe Diagnose immens wichtig sei.

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Krankenversicherungen sollen in Raten zahlen können

Langzeitstudien würden zwar noch fehlen, aber die ersten mit Zolgensma behandelten Kinder, die inzwischen vier bis fünf Jahre alt sind, zeigen keine Symptome von Spinaler Muskelatrophie, wie Neurologe Jerry Mendell als Studienleiter berichtete.

In den USA wurde die Gen-Therapie genehmigt, noch dieses Jahr soll sie in Europa eine Zulassung bekommen. Die Kostenproblematik will Novartis lösen, indem der Pharmakonzern Krankenversicherungen Ratenzahlungen ermöglicht.

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jg

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