Schwamm in der Mikrowelle reinigen? Forscher probierten es - und machten sehr eklige Entdeckung
Schwamm nach dem Spülen in die Mikrowelle werfen, um Bakterien abzutöten: Das klappt! Wer aber weiss, was Forscher in diesen Schwämmen gefunden haben, wird den Tipp nicht mehr so häufig anwenden.
In einem Kubikzentimeter eines Spülschwammes können bis zu 54 Milliarden Bakterien stecken. Ein häufiger Tipp, den viele im Haushalt anwenden: Schwämme in der Mikrowelle erhitzen. Dabei werden die angefeuchteten Schwämme kurz für eine Minute bei 800 bis 1200 Watt erhitzt. Eine gute Idee?
Wissenschaftler der Hochschule Furtwangen haben versucht, diese Frage zu beantworten. Eine Erkenntnis: Bis zu 99,99999 Prozent der Bakterien würden in der Mikrowelle getötet werden. Aber: Die wenigen überlebenden vermehren sich schnell wieder.
Was, wenn man die Spülschwämme deshalb regelmässig erhitzt, also zwei- bis dreimal pro Woche? Nach vier Wochen Praxistest haben die Wissenschaftler die Spülschwämme ganz genau untersucht: Sie nahmen das genetische Material der Mikrobengemeinschaft unter die Lupe. Eine entsprechende Analyse bringt nicht nur Informationen über die anwesenden Arten von Mikroben zutage, sondern auch deren potenziellen Stoffwechseleigenschaften.
Bakterien lernen, sich gegen Mikrowellen-Stress zu schützen
Was die Forscher neben den erwartbaren Bakterien dabei fanden:
bakterien-befallende Viren
Archaeen, die das Treibhausgas Methan bilden
Pilze
einzellige Tiere wie Amöben
Eine weitere, für Hausfrauen und -männer wichtige Erkenntnis gewannen die Wissenschaftler:
Die verbleibenden Mikroorganismen im Schwamm könnten mit der Zeit resistenter werden und sich schwerer aus dem Schwamm entfernen lassen.
So ist zwar die gefundene Zahl der Bakterienarten nach der langen Mikrowellen-Reinigung kleiner, die Vielfalt an potenziellen Stoffwechselleistungen aber tendenziell erhöht. Man kann das so interpretieren, dass die Bakterien einen Schutzmechanismus gegen den Mikrowellenstress gebildet haben, wie die Forscher berichten.
Schwämme besser regelmässig ersetzen
Das Urteil der Forscher: Es schade nicht, die Spülschwämme wenige Male in der Mikrowelle zu behandeln. Aber man sollte dies nicht über viele Wochen immer wieder tun, sondern die Schwämme besser regelmässig ersetzen. Etwa alle ein bis zwei Wochen, so der Rat der Wissenschaftler.
Danach aber könnten sie immerhin noch für Arbeiten im Haushalt benutzt werden, an die geringere Hygieneanforderungen gestellt werden als bei der Küchenarbeit. Als Beispiele nennen die Forscher Gartenarbeit und Autoputz. (af/dpa)
Dass einem auf dem Herd mal etwas anbrennt, das ist normal. Doch die Mikrowelle scheint für viele gar keine Gefahr. Ist sie auch nicht, wenn man sie richtig benutzt. Doch wer die falschen Gefässe oder Lebensmittel versucht zu erhitzen, der kann schnell eine Überraschung erleben. Deshalb sollten Sie folgende Dinge nicht in die Mikrowelle stellen.Jaroslav74 / iStockDie Mikrowelle erzeugt elektromagnetische Wellen mit einer hohen Frequenz. Durch diese kleinen Wellen werden Wassermoleküle, die sich im Essen befinden, bewegt und somit erhitzt. Doch nicht jedes Lebensmittel oder jeder Gegenstand verträgt das.Lisa Fotios / pexelsVor allem Behältnisse, in denen man die Lebensmittel erhitzt, sind kritisch. Viele Plastikschüsseln sind durch kleine Symbole als mikrowellenfest ausgezeichnet. Ist der Plastikbehälter nicht für das Gerät geeignet, können Kunststoffbestandteile ins Essen gelangen und das Gefäss kann sich verformen.AndreyPopov / iStockMetallgefässe, solche mit Metallteilen oder auch Besteck sollte man vorsichtshalber nicht in die Mikrowelle stellen. Es kann zu Funkenbildung kommen, die möglicherweise Schäden am Gerät hinterlässt.Hans / pixabayZu Metall zählt auch Alufolie. Erstens können auch hier Funken fliegen, zudem ist das Material so dünn, dass es schmelzen kann. Das passiert besonders bei kleinen Stücken Silberpapier.RitaE / pixabayWer denkt, Porzellan sei unbedenklich, der hat sich getäuscht. Sobald das Geschirr einen Silber- oder Goldrand besitzt, ist es nicht mehr mikrowellentauglich - da dieses Material leitfähig ist. Doch nicht nur die Mikrowelle kann beschädigt werden, auch der Goldrand des Geschirrs kann Löcher bekommen.kasiadziem / pixabayAuch Papierbehältnisse sollten Sie lieber nicht zum Erwärmen von Speisen benutzen. Oftmals sind sie verklebt oder beschichtet und damit nicht mehr geeignet zum Erhitzen in der Mikrowelle.Daria Shevtsova / pexelsAuch die oft von Restaurants verwendeten Styropor-Behälter sind nicht mikrowellengeeignet, da sie giftige Stoffe in das Essen abgeben können.Oliur Rahman / pexelsDas Frühstücksei zu bestrahlen ist ebenfalls keine gute Idee. Das Wasser, das durch die Strahlung in Bewegung gerät, hat keine Möglichkeit sich auszudehnen, wodurch die Schale platzen kann. Tomaten und Weintrauben haben ebenfalls eine harte Schale und einen weichen Kern und verhalten sich ebenso.pixabay / pexelsPeperoni und Chilis können genau wie Eier explodieren. Doch noch ein weiterer Grund spricht gegen das Erhitzen in einer Mikrowelle: Es entstehen beissende Dämpfe, die sich schnell im Raum verteilen. Geniessbar ist die Chilischote oder die Peperoni danach nicht mehr, da sie zu scharf ist.flockine / pixabayFlüssigkeiten sind eigentlich unbedenklich, dennoch ist etwas zu beachten. Dickflüssige Lebensmittel, wie zum Beispiel Suppen, sollten immer nur mit einer Abdeckung erwärmt werden, da sie sonst spritzen können. Das hat nicht nur eine dreckige Mikrowelle zur Folge, sondern womöglich auch Verbrennungen beim Herausnehmen der Mahlzeit.pexels / pixabayWer auf die Idee kommt, seine Mikrowelle genau wie einen Backofen vorheizen zu lassen, der sollte diesen Gedanken lieber schnell wieder verwerfen. Wenn sich nichts im Garraum befindet, können auch die Mikrowellen nicht absorbiert werden. Die Strahlung wird dann reflektiert und kann den Mikrowellenerzeuger oder bei älteren Geräten das Magnetron treffen und beschädigen.janceluch / iStockMetall, Plastik, Alufolie und Co. : Diese Dinge dürfen nicht in die Mikrowelle Die Mikrowelle gehört heutzutage fast so selbstverständlich in die Küche wie der Kühlschrank und der Herd. Schnell lassen sich Lebensmittel erhitzen. Doch genauso wie auf dem Herd muss man auch auch bei der Mikrowelle Sorgfalt walten lassen.