«Hermann der Krumme oder die Erde ist rund»

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Autor Christoph Nix, Intendant am Stadttheater Konstanz, will Hermann von Altshausen (1013 bis 1054) ein Denkmal setzen.
Keystone/GIAN EHRENZELLER

Hermann von Altshausen (1013 bis 1054), Sohn des Grafen Wolfrat des II. von Altshausen, kommt als Siebenjähriger ins Kloster auf der Insel Reichenau. Als Spastiker ist er von Geburt an körperlich schwer behindert und kann nur mit Mühe sprechen und kaum schreiben.

Dennoch wird Hermann der Lahme einer der wichtigsten Gelehrten des 11. Jahrhunderts und entwickelt dank arabischer Schriften eine genaue Zeitmessung, wird Verfasser einer vorbildlichen Weltchronik und komponiert Lieder wie das «Salve Regina», das heute noch in Kirchen erklingt. Christoph Nix will Hermann mit den diesjährigen Münsterplatz-Festspielen ein Denkmal setzen.

Geplant sind 20 bis 25 Vorstellungen. Wegen der Abstandsregeln - zwischen jedem Gast gilt ein Abstand von 1,5 Metern - haben auf den drei separaten Zuschauertribünen statt knapp 700 lediglich 230 Zuschauer Platz. Das Stück wird ohne Pause gespielt, weder Essen noch Trinken wird verkauft. Die Spielweise von Schauspielern, Statisten und Chorsängern werde so gestaltet, dass es keine körperlichen Berührungen gebe. Das Schminken und Umkleiden erledige jeder Schauspieler selbst, teilte das Theater mit.

Vorerst gilt in Baden-Württemberg wie in der Schweiz ein Versammlungsverbot von mehr als fünf Personen. Lockerungen stehen aber in Aussicht. «Wir müssen abwarten, wie sich die Lage entwickelt und sind permanent mit dem Gesundheitsamt der Stadt in Kontakt», sagte Dani Behnke, Medienverantwortliche des Theaters Konstanz.

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