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Die Justiz in Sachsen-Anhalt ermittelt gegen einen Landtagsabgeordneten der AfD?Foto: DPA/Jens Wolf
Steuerhinterziehung

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Landtagsabgeordneten

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Wittenberg/Dessau - Gegen den AfD-Landtagsabgeordneten Matthias Lieschke ermittelt die Staatsanwaltschaft Dessau. Das bestätigte die Behörde der MZ. Allerdings wolle man aufgrund der gerade erst begonnenen Ermittlungen noch keine Stellung zu den Details nehmen, schrieb Pressesprecher Olaf Braun auf Anfrage.

Wie er selbst der MZ bestätigte,  hat der Wittenberger Stadtrat Heiner Friedrich List (Allianz der Bürger), der langjährig in einer Fraktion mit den AfD-Mitgliedern des Stadtrates arbeitete, die Anzeige erstattet. Er wirft Lieschke Steuerhinterziehung vor.

Vorwurf gegen Lieschke: Wurden 15.000 Euro nicht versteuert?

Konkret soll es um einen Vorfall aus der Zeit um 2015 gehen, in der ein Mercedes für etwa 15.000 Euro in der Oldtimer-Werkstatt in Bad Schmiedeberg repariert worden sei, in der Lieschke als Geschäftsführer eingetragen ist. Hier sei am Fiskus vorbeigearbeitet worden, so Lists Anschuldigung. Er habe umfangreiche Unterlagen dazu  als Beweise an die Staatsanwaltschaft weitergereicht.

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Gegen den AfD-Landtagsabgeordneten Matthias Lieschke ermittelt die Staatsanwaltschaft Dessau.Foto: Klitzsch

Das pikante daran: Die Anzeige ist offenbar der vorläufige Höhepunkt im innerparteilichen Streit zwischen Matthias Lieschke und AfD-Mitglied  Dirk Hoffmann, der sowohl in Stadtrat als auch im Kreistag vertreten ist. Dessen Mutter gehört nämlich der zuvor beschriebene Mercedes. Hoffmann und Anzeigeerstatter List sind befreundet und arbeiteten lange Zeit im Wittenberger Stadtrat zusammen.

Ermittlungen gegen Lieschke: Kleinkrieg in der AfD?

Zwischen Hoffmann, der zu den AfD-Mitgliedern der ersten Stunde im Land Sachsen-Anhalt gehört und vielen seiner Parteikollegen herrscht seit längerer Zeit ein Kleinkrieg. Hoffmann war unlängst aus der AfD-Fraktion im Wittenberger Stadtrat geworfen worden, weil er sich mit einer Äußerung bei einem Ausschusstreffen unbeliebt gemacht hatte.

Sein langjähriger Weggefährte Heiner Friedrich List kommentiert das mit den Worten: „Die eigene Fraktion ist ihm in den Rücken gefallen. Die haben nur auf einen Fehler gewartet.“ Nach dem Bekanntwerden der Anzeige gebe es nun weitere Anfeindungen innerhalb der AfD gegen Hoffmann.

Lieschke selbst wusste nach eigener Aussage am Montagmorgen noch nichts von den Ermittlungen gegen ihn. Auf Anfrage der MZ schrieb er, er wolle zunächst einen Anwalt konsultieren um Akteneinsicht zu erhalten. „Ich bin mir jedenfalls keiner Schuld bewusst“, so das Landtagsmitglied weiter. (mz)