Laut Medienberichten: Strache soll Ex-Ehefrau auf Parteikosten bespitzelt haben
Die Überwachung soll ein ganzes Jahr lang erfolgt sein und rund 10.000 Euro gekostet haben.
Dass Ex-FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache seine ehemaligen blauen Parteifreunde bespitzeln ließ und die Kosten dafür seiner Partei verrechnete, kam im Vorjahr im Zuge der Ibiza-Affäre bzw. der nachfolgenden Spesen-Affäre auf. Die Kronen-Zeitung berichtet nun, vor vielen Jahren habe Strache dasselbe mit seiner damaligen Frau Daniela getan, kurz vor der Scheidung. Daniela Strache stammt aus der bekannten Wiener Gastronomen-Familie Plachutta.
Die Überwachung habe ein ganzes Jahr lang gedauert, die Scheidung erfolgte dann zu Beginn 2006. Die Honorarnoten des Detektiv-Unternehmens in Höhe von 10.000 Euro seien an die FPÖ gegangen.
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Die Krone beruft sich dabei auf den Ermittlungsakt. Bei den Unterlagen, die Straches ehemalige Büroleiterin S. den Ermittlern übergeben hatte, fänden sich die entsprechenden Honorarnoten des Detektivunternehmens für die Beschattung. „Bei den Unterlagen wurde eine Verbatim-CD-Hülle samt CD mit der Aufschrift ,Daniela Strache 2005‘ mit Observationsfotos und Videos der Daniela Strache mit Speicherdaten aus dem Jahr 2005 aufgefunden“, heißt es in einem der „Krone“ vorliegenden Protokoll.
Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt in der Spesenaffäre wegen des Verdachts der Untreue. Strache weist die Vorwürfe zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Kandidatur Straches bei der Wiener Wahl im Herbst bekommen die Ermittlungen eine neue Brisanz.