Clan-Kriminalität
Clan-Ermittler finden Waffenkoffer und Drogen in Mülheim
Mülheim. Nachdem Schüsse und Schreie am Sonntag zu einem Großeinsatz in Mülheim führten, rückten Clan-Ermittler am Montag erneut aus, auch in Essen.
Schüsse und die Schreie einer Frau hatten bereits am Sonntagabend für einen Großeinsatz an einem Einfamilienhaus in Mülheim gesorgt. Am Montagnachmittag rückte die Polizei erneut aus - unterstützt von Spezialeinheiten, Clan-Ermittlern, der Einsatzhundertschaft und Diensthunden. Durchsucht wurden neben dem Haus in Mülheim zwei weitere Wohnungen in Essen.
Filmreif war die Szene, die einige Zeugen am Sonntag beobachtet hatten: Demnach war ein Auto auf das Gelände des Hauses in Mülheim-Holthausen gefahren, anschließend seien mehrere Schüsse abgefeuert worden. Anwohner hatten die Polizei um 21.15 Uhr alarmiert. Weil in der Leitstelle nicht eingeschätzt werden konnte, ob Personen in Gefahr waren, rückte die Polizei mit zahlreichen Kräften an, darunter auch Spezialkräfte vom SEK und Polizeibeamte mit Diensthunden, sagte eine Sprecherin auf Nachfrage.
Polizei stellt unter anderem Drogen sicher
Als die Polizei eintraf, war ein 46-jähriger Libanese dabei, über die Grundstückszufahrt das Gelände zu verlassen. Der Mann wurde festgenommen. Kurz darauf seien zwei weitere Männer aus dem Haus gelaufen und festgenommen worden, ein 26-jähriger Deutscher und ein 27-jähriger Libanese. Bewohnerin des Hauses ist laut Polizei eine 69-jährige Frau mit deutscher Staatsbürgerschaft. Auch sie wurde anschließend von Polizisten vernommen.
Da die Lage unklar war, kamen die drei Männer in Polizeigewahrsam und wurden getrennt voneinander befragt. Währenddessen durchsuchten weitere Polizisten das Haus und zwei Autos, die auf dem Grundstück parkten. Mit Hilfe von einem Drogenspürhund wurden mehrere Betäubungsmittel sicher gestellt, teilte die Polizei mit. Zudem wurden ein echt aussehender Revolver mit scharfer Schreckschusspatrone bgeschlagnahmt. In den Autos fanden sich Bargeld, Schmuck, "drogentypische Utensilien" wie Drogentütchen oder Waagen und ein Waffenkoffer.
Männer mussten die Nacht in Polizeigewahrsam bleiben
Um was für Drogen es geht, konnte die Polizei am Montag auf Nachfrage nicht sagen. Unklar sei auch, ob tatsächlich geschossen worden war oder etwas anderes knallte, sagte eine Sprecherin. Inwieweit die drei Männer bereits polizeibekannt sind, war am Montag ebenfalls nicht zu erfahren. In welchem Verhältnis die Männer zu den 69-jährigen Hausbewohnerin stehen, sei auch noch zu ermitteln, hieß es. Die Hausbewohnerin konnte nach der Befragung durch Polizisten wieder nach Hause.
Bei den Durchsuchungen am Montagnachmittag stellten die Ermittler eine vierstellige Summe Bargeld, kiloweise Drogen, einen Elektroschocker sowie eine Schusswaffe sicher. Zudem wurden zwei Fahrzeuge beschlagnahmt.
Einer der bereits am Sonntagabend festgenommenen Männer wurde noch am Montag dem Haftrichter vorgeführt. Die anderen beiden wurden entlassen, die Ermittlungen dauern aber weiter an. (dae)