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Action-Rollenspiel für PC, Xbox One, PlayStation 4 und Nintendo Switch

Minecraft Dungeons im Test: Da staunt sogar Diablo Klötze

"Minecraft" ist zurück! In der neusten Variante bauen und basteln Spieler jedoch nicht, sondern geben Feinden in "Diablo"-Manier eins über die Rübe. Wie viel Spaß macht das Action-Rollenspiel? Der Test.

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Das einstige Indie-Spiel "Minecraft" von Entwickler Mojang begeistert Hobby-Häuslebauer bereits seit 2009. Nach allerlei spielerischen Ausflügen und Erweiterungen erscheint mit "Minecraft Dungeons" nun ein "Hack and Slay" à la "Diablo", verpackt in einer recht farbenfrohen Würfelwelt, die sich nah ans Original-Aufbauabenteuer hält. Während sich jüngeres Publikum gut unterhalten fühlen dürfte, könnten sich Erwachsene hier aber schnell langweilen – was auch an den wenig motivierenden Gameplay-Mechaniken liegt.

Fazit: Minecraft Dungeons

Ein wenig scheint es, als hätten Microsoft und Mojang vergessen, dass "Minecraft"-Spieler der ersten Stunde mittlerweile elf Jahre älter sind. Der spielerische Anspruch von "Minecraft Dungeons" fällt eher gering aus, das elementare Level- und Loot-System befriedigt zudem nur bedingt. Einige Entscheidungen beim Spieldesign sind obendrein eher fragwürdig.
"Minecraft Dungeons" eignet sich vor allem für ein kurzweiliges und schnelles Abenteuer in einer nicht ganz so fordernden Spielwelt – im besten Fall zusammen mit jüngeren Spielern, die erste Schritte ins Hack-and-Slay-Genre wagen. Hier gibt es zwar minimale Pixel-Gewalt, fliegende Körperteile, explodieren Leichen oder Gedärme-Levels fehlen aber natürlich völlig. Neueinsteiger und Genre-Fans kommen auch angesichts des moderaten Preises von knapp 30 Euro durchaus für einige Zeit auf ihre Kosten. Action-Rollenspiel-Veteranen mit dem Hang zur Perfektion und der Suche nach der wirklich letzten Herausforderung bleiben aber leider auf der Strecke.

ProKontra
+ Interessante Umsetzung des alten Indie-Hits
+ Perfekt für jüngere Spieler und Minecraft-Fans
+ Schwierigkeitsgrad lässt sich stark anpassen
+ Schicke und große Levels
+ Hoher Wuselfaktor sorgt für Action
- Belanglose Story
- Loot- und Level-System unbefriedigend
- Rätsel quasi nicht vorhanden
- Wenig Ansporn für Ausflüge nach dem letzten Bosskampf
Testnote der Redaktion
2,3
gut

Minecraft Dungeons: Wenig Story

Worum geht es in "Minecraft Dungeons"? Ganz simpel erklärt: Der Bösewicht in Form des Erz-Illagers ist ein einsamer Außenseiter, der eher zufällig die Kugel der Herrschaft findet. Anschließend zieht er los, plündert Dörfer und verwüstet Orte. An seiner Seite stehen dabei eigentlich alle Fieslinge, die auch im normalen "Minecraft" die Spieler plagen: Illager, Zombies in allen Variationen, Creeper, Schleime, Hexen oder auch Endermen. Jedes Areal beginnt und endet hierbei mit einem kleinen Einspieler, in den Kapiteln selbst gibt es in Sachen Story hingegen wenig zu entdecken. Gelegentlich treten noch Bosse in Erscheinung, die Ihnen etwas mehr Geschick abverlangen. Spielerisch allzu herausfordernd sind die Obermotze in der Regel aber nicht.

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Kleine Aufgaben lockern die Reisen durch die teils echt schönen Gebiete auf. Wirklich anspruchsvoll wird es allerdings nie.

Minecraft Dungeons: Etwas zu simpel

Eigentlich überzeugen Action-Rollenspiele durch eine Mischung aus knackigen Kämpfen, schier endlosen Gegnerhorden, interessanten Rätseleinlagen und Unmengen von Beute (Loot). All diese Dinge sind auch irgendwie in "Minecraft Dungeons" vorhanden, jedoch kochen die Macher eher auf Sparflamme.

Die Auseinandersetzungen in den einzelnen Gebieten sind nett inszeniert und an einigen Stellen ist der "Wuselfaktor" besonders hoch – teilweise sind so viele Gegner und ihre verschiedenen Angriffe gleichzeitig unterwegs, dass man schnell den Überblick verliert und sich erst einmal freikämpfen muss. Ein Klassiker in Sachen Gamedesign, der ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit erfordert. Leider kommt es nur selten zu solchen Situationen: Viele Feinde stehen weit auseinander und lassen sich mit dem Bogen problemlos von der Pixel-Bühne pusten, bevor es überhaupt spannend wird. Das ändert sich zwar in späteren Levels und höheren Schwierigkeitsgraden, wirklich fordernd wird das Spiel jedoch nur, wenn man es drauf anlegt. Und wie sieht es mit Rätseln aus? Geht so, denn in "Minecraft Dungeons" gibt es so gut wie keine Denksportaufgaben. Die seltenen Puzzles lassen sich ohne Probleme und meist mit nur einem Klick lösen. Schade.

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Loot! Überall in den Leveln finden Sie Beute, mal in Kisten, mal von toten Gegnern. Die Qualität bestimmt in den meisten Fällen der Zufall.

Minecraft Dungeons: Mechaniken als Klotz am Bein

Ähnlich verhält es sich bei vielen der Spielmechaniken. Hier gehen Mojang und Microsoft zwar teils interessante Wege, allerdings verpufft die Begeisterung für Neuheiten recht schnell. Das fängt schon bei der Charaktererstellung an: Spieler wählen zwar aus einer zugegebenermaßen recht großzügigen Palette an fertigen Helden. Doch ein eigener Look? Fehlanzeige. Auch im Spiel lässt sich diese Individualisierung nicht fortführen, was vor allem am Loot-Level-System liegt. Talentbäume gibt es hier nicht, dafür besitzen alle Nahkampf- und Fernkampfwaffen sowie Rüstungen eigene Fähigkeiten oder Verbesserungen, die Sie mit Punkten nach einem Levelaufstieg freischalten.

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Die Kämpfe in "Minecraft Dungeons" sind selten (über)fordernd, vor allem nicht, wenn man vorausschauend und viel mit dem Bogen spielt.

In der Theorie nett gedacht, in der Praxis jedoch ein Totalausfall: Action-RPGs sollen durch viel Beute dazu beitragen, einen eigenen Charakter zu formen, während die Ausrüstung immer besser wird. In "Minecraft Dungeons" flippert man jedoch ungewollt von Klasse zu Klasse, nur, weil das neue Item besser ist. Beispiel: Sie spielen mit einem schnellen Schwert, bevorzugen diese Art Angriffe und auch die Talente hier sind ganz nett. Wenn nun aber ein stärkerer Hammer als Beute fällt, dann wechseln Sie natürlich zu diesem. Damit sind aber auch alle hier gewählten Talente inklusive Spielstil vorerst weg. Die teils besonderen Eigenschaften wie mehr Leben oder Artefakt-Regeneration wechseln ebenfalls schneller durch, als manch einer die Unterwäsche.

Schlimmer noch: Haben Sie gerade noch mit Seelenmagie gespielt, ist vielleicht plötzlich der neue legendäre Bogen die erste Wahl, weil er einfach mehr Schaden verursacht. Die Folge: Sie werden förmlich in eine Spielweise gezwungen. Das gilt im Übrigen auch für die zuvor erwähnten Artefakte, die so etwas wie besondere Fähigkeiten und Zauber darstellen. War eben noch der Feuerköcher für heiße Pfeile die erste Wahl, ist es plötzlich der Seelenmagie-Laserstrahl Marke Todesstern unrühmlicher Höhepunkt des Ganzen: Ausrüstung lässt sich nicht direkt vergleichen, Spieler müssen entweder blind auf den grünen oder roten Pfeil als Wertung vertrauen oder mühselig zwischen den Gegenständen hin und her wechseln.

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Die Level sind abwechslungsreich und bieten nicht nur Höhlen, Wüsten und Wälder, sondern auch stets passende Gegnertypen wie etwa Wüstenzombies.

Minecraft Dungeons: Klarer Mehrspieler-Fokus

Klar wird gleich zu Beginn des Abenteuers: Multiplayer steht bei "Minecraft Dungeons" im Vordergrund, denn die Online-Funktion ist von Haus als Start-Menü eingestellt. Allerdings begeistert der Ausflug in Gruppen mit maximal vier Teilnehmern nur bedingt. Tatsächlich wird der zuvor erwähnte Wuselfaktor im Mehrspielermodus noch einmal verstärkt, außerdem ergeben endlich auch Fähigkeiten und Gruppenmechaniken einen Sinn. Doch leider ist der Schwierigkeitsgrad ein Witz, sofern man diesen nicht auf die Stufe "Das Ende aller Tage" stellt und somit in absurde Höhen schraubt. Dann wird das Game aber immerhin endlich fordernd und gleicht eher dem knallharten Roguelike "Enter the Gungeon".

Abzüge gibt es jedoch sowohl Online als auch im durchaus spaßigen Couch-Koop: Loot und Währung lassen sich nicht teilen, an einem gemeinsamen Bildschirm kann man zudem das Spielerlebnis komplett ruinieren und einfach das eigene Charaktermenü öffnen. Das Spiel läuft in diesem Fall natürlich weiter, die Gegner prügeln munter auf die Abenteurer ein. Online noch vertretbar, bei Solo- und Koop-Sitzungen allerdings ärgerlich. Für streitende Geschwister könnte das im schlimmsten Fall ein schnelles Ende der Reise bedeuten. Eine Bildschirmteilung ist zudem nicht möglich. Schön dafür: Schon in Kürze wollen Microsoft und Mojang Crossplay für alle Plattformen als kostenloses Update nachreichen – PC-, Xbox-, PlayStation- und Switch-Spieler dürfen also gemeinsam losziehen.

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Leicht, schwer, schwerer, am schwersten? Sie können den Schwierigkeitsgrad auf der Weltkarte jederzeit anpassen und nach dem letzten Boss sogar noch weiter nach oben schrauben.

Minecraft Dungeons: Minecraft-Feeling

Lob gibt es für die wirklich schönen und vor allem teils großen Außengebiete und Dungeons, die mit tollen Licht- und Schatteneffekten überzeugen. Auch sonst lässt sich technisch wenig bemängeln, von leichten KI-Aussetzern und einigen Wegfindungsschwierigkeiten mal abgesehen. Sämtliche Angriffe kommen wuchtig daher, wozu auch der ordentliche Sound beiträgt. Jegliche Ausflüge werden mit passender Musik untermalt, die in Kämpfen auch schon einmal anzieht und Ihnen einheizt. Prima auch: NPCs und jegliche Effekte klingen wie im Original.

Damit hören die Gemeinsamkeiten mit "Minecraft" allerdings weitestgehend auf; Dinge wie Ressourcen sammeln oder Bauaktionen fallen hier komplett flach. Es ist eben ein locker-leichtes Action-RPG im "Minecraft"-Gewand und keine neuartige Erweiterung des bekannten und beliebten Prinzips.

Release "Minecraft Dungeons": 26. Mai 2020 für PC, Xbox One, PlayStation 4 und Nintendo Switch.

Minecraft: Dungeons Ein wenig scheint es, als hätten Microsoft und Mojang vergessen, dass die Spieler der ersten Stunde mittlerweile elf Jahre älter sind. Von Beginn merkt man, dass der Anspruch eher gering ausfällt, das elementare Level- und Loot-System befriedigt zudem nur bedingt. Einige Entscheidungen beim Spieldesign sind zudem eher fragwürdig. "Minecraft Dungeons" eignet sich vor allem für ein kurzweiliges und schnelles Abenteuer in einer nicht ganz so fordernden Spielwelt, im besten Fall zusammen mit dem liebsten Kleinen, die erste Schritte in das Hack-and-Slay-Genre wagen. Hier gibt es zwar minimale Pixel-Gewalt, fliegende Körperteile, explodierende Leichen oder Gedärme-Level fehlen aber natürlich völlig. Neueinsteiger und Genre-Fans kommen bei dem recht kleinen Preis von knapp 30 Euro durchaus für einige Zeit auf ihre Kosten, ARPG-Veteranen mit dem Hang zur Perfektion und der Suche nach der wirklich letzten Herausforderung bleiben aber leider auf der Strecke. Außerdem sind bereits jetzt erste DLCs angekündigt. COMPUTER BILD 2020-05-25
Minecraft: Dungeons Spiele Ein wenig scheint es, als hätten Microsoft und Mojang vergessen, dass die Spieler der ersten Stunde mittlerweile elf Jahre älter sind. Von Beginn merkt man, dass der Anspruch eher gering ausfällt, das elementare Level- und Loot-System befriedigt zudem nur bedingt. Einige Entscheidungen beim Spieldesign sind zudem eher fragwürdig. "Minecraft Dungeons" eignet sich vor allem für ein kurzweiliges und schnelles Abenteuer in einer nicht ganz so fordernden Spielwelt, im besten Fall zusammen mit dem liebsten Kleinen, die erste Schritte in das Hack-and-Slay-Genre wagen. Hier gibt es zwar minimale Pixel-Gewalt, fliegende Körperteile, explodierende Leichen oder Gedärme-Level fehlen aber natürlich völlig. Neueinsteiger und Genre-Fans kommen bei dem recht kleinen Preis von knapp 30 Euro durchaus für einige Zeit auf ihre Kosten, ARPG-Veteranen mit dem Hang zur Perfektion und der Suche nach der wirklich letzten Herausforderung bleiben aber leider auf der Strecke. Außerdem sind bereits jetzt erste DLCs angekündigt.