Tag der vermissten Kinder
Profiler zum Fall Natascha Kampusch: "Für manche Mütter sicherlich ein letzter Strohhalm"
by Stephanie HecklZum Tag der vermissten Kinder sprachen wir mit Profiler Axel Petermann über tragische Fälle, Hoffnung und die Auswirkungen der Corona-Quarantäne auf die Zahl vermisster Kinder.
Die genaue Zahl schwankt täglich, ja gar stündlich. Immer wieder kommen neue Vermisstenfälle dazu, andere werden aufgeklärt, das Kind kehrt heim. Und dann gibt es da noch diese wenigen, markerschütternd traurigen Fälle jener Kinder, die auch nach Tagen, Wochen, Monaten, Jahren nicht wieder auftauchen. Namen wie Madeleine McCann, Inga Gehricke, Hilal Ercan und Rebecca Reusch haben einen traurigen Bekanntheitsstatus erlangt. Ihre Geschichten, gespickt mit unzähligen unbeantworteten Fragen, kennen viele von uns.
Heute, am 25. Mai, ist der Tag der vermissten Kinder. Dieser Gedenktag wurde 1983 von US-Präsident Ronald Reagan eingeführt, zum Andenken an Etan Patz, der am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule verschwand. Mit sechs Jahren hatte er an diesem Tag zum ersten Mal alleine den kurzen Weg vom elterlichen Heim zum Schulbus gehen dürfen. Erst 2015 wurde sein Schicksal aufgeklärt, sein Mörder schuldig gesprochen.
Ein Vermisstenfall, der weltweit für Aufsehen sorgte, ist der von Natascha Kampusch. Sie konnte ihrem Peiniger nach acht Jahren Gefangenschaft im Alter von 18 Jahren entkommen. Der Fall Kampusch macht Eltern, die nach ihrem Kind suchen, Mut. Es ist ein Hoffnungsschimmer, an den man sich klammern kann.
Anlässlich dieses Gedenktages am 25. Mai sprachen wir mit Profiler Axel Petermann über tragische Fälle, die ihn auch bis heute nicht losgelassen haben, was die Bevölkerung bei einem Vermisstenfall tun kann und wie sich die Coronabedingte häusliche Quarantäne auf die Zahl vermisster Kinder auswirken kann.