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Umgerechnet 24 Goldbarren werden jedes Jahr in den Abfall geworfen. (Archivbild: Keystone)

Bevölkerung wirft jedes Jahr 300 Kilo Gold in den Abfall

Die Schweiz sei beim recycling von Gold erstaunlich nachlässig, meint der Bund. Jährlich landen 300kg Gold im Abfall.

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In Bauabfällen verstecken sich im wahrsten Sinn auch Goldschätze. In den Rückständen grosser Kehrichtverbrennungsanlagen findet sich laut dem Bund jedes Jahr Gold in der Grössenordnung von 300 Kilogramm, was etwa dem Gewicht von 20’000 Eheringen entspricht.

Zwar sei die Schweiz in Sachen Metallrecycling generell sehr gut aufgestellt, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) auf ihrer Webseite schreibt. Doch ausgerechnet bei einem der wertvollsten Metalle – Gold – lasse sich «eine erstaunliche Nachlässigkeit» beobachten.

Auch in Handys ist Gold zu finden

Eine weitere Quelle für verlorenes Gold sind laut Bafu unbenutzte Handys. Jedes Gerät enthalte rund 0,025 Gramm des Edelmetalls. Gemäss Schätzungen ruhen allein in schweizerischen Schubladen 8 Millionen unbenutzte Mobiltelefone, mit Gold im Wert von über 8 Millionen Franken darin.

Um diese Menge wieder zu beschaffen, müssten in den Goldminen 40’000 Tonnen Gestein aus dem Boden geholt werden. Das Gold liesse sich rezyklieren: Apple hat einen Roboter entwickelt, der ausgediente iPhones in 18 Sekunden in seine Einzelteile zerlegt, danach muss das Edelmetall noch chemisch herausgelöst werden. Doch das Interesse an dieser spezifischen Form von Urban Mining ist nach wie vor gering.