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Vater und Sohn hatten auch Zeit für sich. Lenny und Uwe Wachsmuth nutzen das aus.Foto: Andres Braun
Strandbad Gerlebogk

Endlich: Pfingsten geht’s wieder los

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   •  Es waren harte Wochen für den Geschäftsführer.
   •  Privat und auch geschäftlich.
   •  Warum Uwe Wachsmuth nicht nur Nachteile in der Corona-Krise sieht.

Gerlebogk - Pfingsten geht es wieder los im Strandbad Gerlebogk. Dann können die Gäste kommen und das Pfingstwochenende hier am See genießen. „Wir sind vorbereitet. Die Sonnensegel sind gespannt und werden als Überdachung für Tische und Bänke genutzt. Denn wir müssen ja Regeln einhalten. Abstand kann man hier aber gut halten. Es wird alles ,to go’ geben. Und Einweggeschirr. Wir sind gewappnet, den Menschen zu Pfingsten mit Barbecue- und Burgerangeboten etwas zu bieten. Alles frisch zubereitet, wie gewohnt“, so Uwe Wachsmuth, dem anzumerken ist, dass er sich auf den Start freut. Ab Freitag 16 Uhr ist offen. Registrierung erfolgt am Eingang. Am Wochenende und den Feiertagen ist von 11 bis 20 Uhr geöffnet.

Bedingungen für den Badebetrieb abwarten

Das alles am See stattfindet ist dabei wörtlich zu nehmen, denn Badesaison sowie Freizeitmöglichkeiten auf dem See sind noch nicht vorgesehen.

„Wir müssen erst einmal sehen, welche Bedingungen alles am Badebetrieb dranhängen. Dann entscheiden wir. Denn wir müssen auch gewährleisten, dass wir die Maßnahmen überwachen können“, sagt Uwe Wachsmuth, Geschäftsführer des Strandbades und Campingplatzes Gerlebogk.

Was aber hoffnungsvoll stimmt, ist, dass ab dem 28. Mai das Land Sachsen-Anhalt Touristen erlaubt, hier Urlaub zu machen. Dann füllen sich die 50 Wohnwagen auf dem Campingplatz wieder. Zur Zeit ist nur Menschen mit Wohnsitz in Sachsen-Anhalt erlaubt, hier zu campen. So wie Rainer Zerm, Bernd Weidehase und Toralf Schulz aus Aschersleben. Sie kommen seit Jahren mit ihren Wohnmobilen hier her. „Das ist der schönste Ort im Salzlandkreis“, beteuern die drei und freuen sich, dass das auch so bleiben wird, wie es seit sechs Jahren ist. Denn seitdem hat Familie Wachsmuth hier viel getan.

Wochenlang Angst um die Existenz des Familienbtriebes

Es waren Wochen des Bangens für Uwe Wachsmuth und seine Familie. Einerseits bestand eine Furcht vor Ansteckung, denn in der Familie hat jemand Asthma und gilt als anfällig für das Virus. Andererseits war die Angst allgegenwärtig, dass die ganze Existenz des Familienbetriebes auf dem Spiel steht.

Da gab es bittere Erfahrungen: „Es tat weh, wenn die Radfahrer zum Herrentag am Strandbad vorbeifuhren. Ich habe am Tor gestanden und mich entschuldigt, dass in diesem Jahr hier keine Station zum Feiern ist“, schildert Uwe Wachsmuth die schmerzliche Erinnerung.

Zusammenhalt der Familie hat über die Runden geholfen

Dass er die Zeit überstanden habe, liege am Zusammenhalt in seiner Familie. Vor allem seine Mutter und seine Lebenspartnerin Ivonne Spielmann haben daran einen großen Anteil.

„Das war nicht im Alleingang zu schaffen. Und ich bin dankbar. Auch Freunde haben mit angepackt ohne groß zu fragen. Das Catering ging zurück, die Saison konnte nicht gestartet werden, wie gewohnt. Ausgaben waren da, Einnahmen fehlten, staatliche Hilfe hätte da nicht viel gebracht. Mir sind die Eigentümer des Campingplatze, Bernd Esser und Ralph Bettzieche, entgegengekommen. Und es gab Menschen, die mir die auf nächstes Jahr verschobene Hochzeit schon bezahlen wollten, damit wir überleben. Das habe ich nicht angenommen, aber es hat unheimlich geholfen, mental die Zeit zu überstehen“, so Wachsmuth.

Das ist die andere Seite, die sich zeigte. „Meine Mutter sagte mir, wir bekommen das hin und ich soll die Zeit genießen mit Ivonne und den Kindern. Das habe ich gemacht. Ich hatte Zeit für meinen elf Monate alten Sohn, die ich sonst nie gehabt hätte, und mit Lenny, meinem Großen, war ich oft am See.“ (mz)