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(Bild: stock.adobe.com, KRONE-Verlag Gesellschaft m.b.H. & Co. KG., krone.at-Grafik)
Streitereien

Kommentar von Claus Pándi: Keine feine Art

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Langsam nervt es. Als wäre ohnehin nicht schon alles anstrengend genug, zettelt die Kanzlerpartei bald täglich eine neue Streiterei an. Da rückt wie auf höheren Befehl immer ein anderes türkises Regierungsmitglied mit einer kleinen oder größeren Bösartigkeit gegen das rot-grün regierte Wien aus.

Sekkieren ist keine sympathische Strategie. Wahlkampf als Motiv reicht als Entschuldigung nicht. Oder die mehr oder weniger hinterfotzig platzierten Schuldzuweisungen für die Causa Ischgl aus dem Lager der ÖVP in Richtung Grüne, nur weil sich einige über die ungebrochene Beliebtheit von Gesundheitsminister Rudolf Anschober ärgern. Keine feine Art.

Oder das Gestänkere gegen Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel. Jetzt mögen einem die Pläne der mächtigsten Frau Europas nicht gefallen, und es braucht sich auch keiner von ihr am Nasenring durch die Manege ziehen lassen, aber auf Distanz lässt sich auch stilvoller gehen.

Österreich wird seine Partner noch brauchen
Ärger an fast allen Fronten führt das Land garantiert nicht aus dem historischen Schlamassel. Mit Getöse kann auf Dauer auch nicht davon abgelenkt werden, dass beim Hochfahren der Wirtschaft nach den Corona-Maßnahmen einiges schiefgelaufen ist. Und Österreich wird die großen europäischen Partner in Berlin, Rom und Paris noch brauchen. Ob das einigen gefällt oder nicht.

Über ein gutes Wahlergebnis der Türkisen in Wien im Spätherbst mögen sich Sebastian Kurz und Gernot Blümel gerne freuen. Davon wird das Land aber auch nicht genesen.

Claus Pándi , Kronen Zeitung