Formel-E-Betrug: Daniel Abt überlässt das Steuer einem E-Sportler – und fliegt auf
In der FormelE können derzeit aufgrund des Coronavirus keine normalen Rennen stattfinden. Als Ersatz werden dafür virtuelle Rennen auf dem Rennsimulator «rFactor 2» ausgetragen, bei welchen die Fahrer von zuhause aus gegeneinander antreten können.
Im fünften Rennen kam es allerdings zu einem Eklat: Der Deutsche Daniel Abt fuhr zwar als Dritter aufs Podest. Allerdings bestritt er das Rennen nicht selber, sondern liess sich vom professionellen E-Sportler Lorenz Hörzing vertreten.
Damit kam der Deutsche allerdings nicht durch: Einige Konkurrenten schöpften Verdacht, als Abt während eines Interviews die Videokamera deaktiviert hatte. «Ich frage mich, ob es wirklich Abt war, der gefahren ist», so etwa Abts Konkurrent Stoffel Vandoorne. Daraufhin flogen der Formel-E-Pilot und E-Sportler Hörzing auf.
Strafen für beide Piloten
Für den Betrug wurde Abt im Anschluss bestraft: Der Deutsche wurde disqualifiziert, zudem verliert er alle bisher geholten Punkte in den virtuellen Rennen und muss eine Busse von 10'000 Euro an eine gemeinnützige Organisation bezahlen. Auch Hörzing kam nicht ungestraft davon – der Österreicher wurde für die verbleibenden Rennen der E-Sport-Meisterschaft gesperrt.
Abt selbst zeigte sich nach der Disqualifikation reuig: «Ich möchte mich bei der Formel E, allen Fans, meinem Team und Fahrerkollegen dafür entschuldigen, dass ich während des Rennens am Samstag externe Hilfe in Anspruch genommen habe. Ich habe es nicht so ernst genommen, wie ich es hätte tun sollen», so der Deutsche in einem Statement.
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«Das tut mir besonders leid, weil ich weiss, wie viel Arbeit die Formel-E-Organisation in dieses Projekt gesteckt hat. Ich bin mir bewusst, dass der Vorfall einen bitteren Nachgeschmack hat, aber es war nie mit einer schlechten Absicht gemeint.» Abt erklärte zudem, er werde die Strafe akzeptieren und die 10'000 Euro überweisen. (dab)
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