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Das Gemeindezentrum Wallroda verursacht hohe Kosten im Bad Bibraer Haushalt und soll zum Verkauf angeboten werden.Foto: Gisela Jäger
Dorfleben

Bürger sorgen sich um Zentren

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Bad Bibra/Wippach - Die Einwohner des Bad Bibraer Ortsteils Wippach sorgen sich um ihr Dorfgemeinschaftshaus. Einige von ihnen waren deshalb in die jüngste Sitzung des Gemeinderates der Stadt Bad Bibra (Tageblatt/MZ berichtete) gekommen, um zu erfahren, welche Pläne es für das schmucke Haus gibt. So erkundigte sich Matthias Popko, ob die Stadt einen Verkauf des Objektes anstrebe. Bürgermeister Frederik Sandner (CDU) informierte, dass das Gelände am Haus unter anderem wegen des Löschteiches von der Feuerwehr hinsichtlich des Brandschutzes genutzt werde.

Konkret allerdings hatte das Objekt in der Beratung der jüngsten Sitzung des Bauausschusses des Rates zur Diskussion gestanden, weil seitens des Abwasserzweckverbandes Unstrut-Finne eine Aufforderung zur ordnungsgemäßen Abwasserentsorgung vorliegt. Um diese den gesetzlichen Anforderungen entsprechend zu ertüchtigen, müsste die Stadt mit bis zu 6.000 Euro rechnen. Während Grund und Boden des weitläufigen Geländes, das in den 1950er- und 1960er-Jahren als Schwimmbad genutzt worden war, im Eigentum der Stadt sind und ein Teil der Grundfläche für Grünlandnutzung verpachtet ist, ist die Verbandsgemeinde An der Finne, in deren Zuständigkeit der Brandschutz liegt, Nutzer von Löschteich und Feuerwehrgarage. Das Haus selbst wird von den Senioren, Bürgern und Vereinen als Gemeindezentrum genutzt.

Maik Wittke, Teamleiter Ordnung und Rechtsangelegenheiten in der Verbandsgemeinde (VG), erklärte diese Mehrfachnutzung. Die VG möchte das Gebäude in die Hoheit der Stadt Bad Bibra rückübertragen, jedoch den Löschteich für Brandschutzzwecke behalten. Somit sollen Nutzungs- und Vertragsvereinbarungen neu geregelt werden.

Allerdings würde dann die Verbandsgemeinde nicht mehr an der Ertüchtigung der Abwasserentsorgung beteiligt sein, die dann allein von der Stadt zu finanzieren wäre. Angesichts der knappen Haushaltsmittel und mit einem Haushaltsplan 2020, der durch ein Konsolidierungskonzept zum Abbau der Defizite untersetzt ist, wird die Stadt Bad Bibra zunächst keine Mittel haben, die Abwasserauflage zu erfüllen, sagte Bürgermeister Sandner. Generell, so wurde betont, seien der Unterhalt und die Bewirtschaftung der Dorfgemeinschaftshäuser eine sogenannte Freiwillige Aufgabe der Stadt. Die Bürger positionierten sich dazu, dass sie interessiert daran sind, dass ihr Dorfgemeinschaftshaus in Wippach in Gemeindebesitz bleibt. Der Bürgermeister ließ wissen, dass in weiteren Sitzungen und Beratungen mit der Verbandsgemeinde zu klären sein wird, wie im Fall Wippach eine für beide Seiten akzeptable Lösung erreicht wird.