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Maria Hartmann (96) und ihre Tochter sitzen sich gegenüber. In die Kladde auf dem Tisch muss jeder Besucher Namen und Adresse eintragenFoto: SYBILL SCHNEIDER
„Das Schlimmste ist, meine Mutter nicht umarmen zu dürfen!“

Herzschmerz hinter Glas

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Hamburg – An zwei zusammengeschobenen Tischen im Seniorenzentrum St. Markus sitzen sich Maria Hartmann (96) und Susanne Bady (64) gegenüber. Zwischen ihnen klemmt eine Plexiglasscheibe im Türrahmen, vor der Tochter liegt eine Kladde, in der sie ihre Daten eintragen muss.

„Das Schlimmste ist, meine Mutter nicht umarmen zu dürfen!“, sagt Bady.

Seit eineinhalb Jahren lebt ihre Mutter im Hamburger Seniorenzentrum St. Markus. „Sie war immer optimistisch, hat sich sogar zweimal nach Schenkelhalsfrakturen zurück ins Leben gekämpft“, berichtet die Tochter.

Doch das Corona-Besuchsverbot brachte die 96-Jährige an ihre Grenzen: „Ich war häufig sehr traurig. Vorher hat mich meine Familie jede Woche mehrfach besucht, Ausflüge mit mir gemacht. Jetzt war ich auf mich selbst gestellt, war furchtbar einsam.“

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Susanne Bady (64) darf ihre Mutter eine Stunde pro Woche besuchenFoto: SYBILL SCHNEIDER

Nach fast zehn Wochen Isolation gab es jetzt endlich das erste Wiedersehen mit der Tochter. Denn seit dem 18. Mai gilt zumindest die Besuchserlaubnis für eine fest definierte Person – eine Stunde pro Woche.

Wermutstropfen: Maria Hartmann kann ihren geliebten Enkelsohn Pascal (34) nicht wiedersehen. Pascal hatte sie vor ihrem Einzug ins Altenheim zwei Jahre lang zu Hause gepflegt und für sie gekocht. Hartmann: „Er ist mein Ein und Alles!“

Jetzt zieht Pascal beruflich nach Nordrhein-Westfalen und kann sich nicht mehr von seiner Oma verabschieden ...