Wenn der Zug zu voll ist
Bahn-App schlägt künftig Corona-Alarm!
Die Züge in Deutschland werden wieder voller – in den meisten Bundesländern gilt in Zügen zwar eine Maskenpflicht. Wenn es im Wagon voll wird, wird der gebotene Mindestabstand aber oft nicht eingehalten, die Fahrgäste sitzen zu nahe beieinander! Davor soll nun die Bahn-App „DB Navigator“ schützen!
Denn: Die Deutsche Bahn will mithilfe ihrer App in der Corona-Krise vor zu vollen Zügen warnen. Der „Spiegel“ berichtete am Montag unter Berufung auf Konzernkreise, der Bahn-Navigator und der Internetauftritt der Bahn seien so umprogrammiert worden, dass Nutzer Züge mit einer Auslastung von 50 Prozent und mehr angezeigt bekämen – und folglich über die App auch nicht mehr buchen können.
Sie sollten damit die Möglichkeit erhalten, auf weniger frequentierte Verbindungen zuzugreifen. Auf diese Weise solle der Passagierfluss besser gesteuert werden, damit in den kommenden Wochen keine gefährlich engen Situationen in den Zügen entstünden.
Reisen in vollen Züge können digital nicht mehr gebucht werden
Wenn die Reservierungen trotz dieses Warnhinweises auf einer bestimmten Verbindung weiter zunehmen sollten, verhinderten es die App und die Buchungsseite künftig, dass dieser Zug noch gebucht und reserviert werden könne. Diese Funktion soll den Angaben zufolge in den kommenden Tagen freigeschaltet werden.
Die Bahn will am Montag erklären, wie das Unternehmen die Kapazitäten sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr allmählich wieder hochfahren und sich dem Normalfahrplan weiter annähern will. Die Bahn hatte ihr Angebot wegen massiver Einbrüche bei den Fahrgastzahlen in der Corona-Krise heruntergefahren.
Einstieg in volle Züge bleibt möglich
Aber: Laut „Spiegel“-Bericht kann trotz App jeder, der zum Bahnhof geht, auch weiterhin in einen vollen Zug einsteigen, für den die App keine Fahrkarte mehr verkauft oder keine Reservierung vornimmt.
Verkehrsminister Andreas Scheuer (45, CSU) hatte Ende April eine Reservierungspflicht ins Gespräch gebracht, allerdings deutlich gemacht, in dieser Frage nicht festgelegt zu sein. Es sei eine Frage, wie Passagierströme vor allen Dingen an großen Bahnhöfen organisiert würden. Ein geschlossenes System würde bedeuten, dass Kunden einen Platz in einem bestimmten Zug buchen müssen – so wie im Flugzeug.