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Re-Start des Fußballs: So planen die Ligen

Der Profi-Fußball kehrt in Europa zurück.

Die deutsche Fußball-Bundesliga machte am 16. Mai den Anfang, noch im Mai folgen weitere Ligen. In der österreichischen Bundesliga geht es am 2. Juni weiter.

Ein Überblick über die Pläne in den einzelnen Ligen:

Offen:

Spanien: In La Liga soll das runde Leder ab 11. Juni wieder rollen. Diesen Wunsch äußert Liga-Präsident Javier Tebas am Sonntagabend (24.5.) in einem TV-Interview mit Movistar Plus. Zum Auftakt soll es mit dem Derby zwischen Real Betis Sevilla und dem FC Sevilla "ein Spiel für ganz Spanien geben". Eine offizielle Ankündigung soll es in den kommenden Tagen geben. Ministerpräsident Pedro Sanchez hatte bereits am Samstag eine Wiederaufnahme der Spiele ab 8. Juni erlaubt. In La Liga sind noch elf Spieltage ausständig.

England: Obwohl Großbritannien das Land mit der höchsten Opferzahl in Europa ist, wird die Fortsetzung der englischen Premier League ab Juni immer konkreter. Die britische Regierung hatte am Montag grünes Licht für Sportveranstaltungen ab dem 1. Juni hinter verschlossenen Türen zum Zweck der TV-Übertragung gegeben. Als mögliches Start-Datum wird nun der 19. Juni gehandelt. Bei einem Abbruch würde der Liga ein Verlust von mehr als einer Milliarde Euro drohen.

Italien: Die aktuelle Saison in der Serie A soll nach bisherigen Plänen bis 20. August beendet werden. Diese Frist hatte das zuständige Gremium des Fußball-Verbands FIGC am Mittwoch festgelegt. Der Wettbewerb der höchsten Liga Italiens war wegen der Coronavirus-Pandemie am 9. März unterbrochen worden. Es stehen noch zwölf Runden aus. Frühestens Mitte Juni soll der Spielbetrieb starten. Der genaue Termin dürfte am 28. Mai festgelegt werden. Die Vereine brauchen dafür die Erlaubnis der Regierung in Rom.

Schweden: In dem skandinavischen Land, das in der Coronakrise einen eigenen, freizügigeren Weg geht, wollen die beiden Profiligen Allsvenskan und Superettan am 14. Juni in die neue Saison starten. Sie haben der Gesundheitsbehörde einen Plan vorgelegt, der regelmäßige Temperaturmessungen, aber keine Corona-Tests vorsieht. Eine Entscheidung, ob das ausreicht, wird noch diese Woche erwartet. In Schweden beginnt die Meisterschaft normalerweise im April.

Schweiz: Die Vertreter der 20 Profiklubs wollen am 29. Mai in einer außerordentlichen Generalversammlung über die Weiterführung der Super League und Challenge League entscheiden. Die Mannschaften dürften seit Wochenbeginn Mannschaftstrainings abhalten, die meisten verzichten aber darauf, da sie damit keine Kurzarbeit mehr geltend machen können. Lediglich St. Gallen und die Grasshoppers Zürich sind schon auf dem Platz.

Russland: Die Premjer-Liga hat einen Plan zum Neustart am 21. oder 28. Juni mit zwei Varianten vorgelegt. Derzeit wird mit den Gesundheitsbehörden verhandelt, wie das Mannschaftstraining wieder aufgenommen werden kann. Offen ist auch noch, wie die zahlreichen ausländischen Spieler zurückkehren können, weil Russland die Grenzen dicht gemacht hat.

Griechenland: Die griechische Fußball-Superliga soll nach der Corona-Zwangspause am 6. und 7. Juni wieder beginnen. Ausgetragen werden müssen noch die Play-off-Spiele zwischen den sechs bestplatzierten Teams der Hauptrunde und die Play-out-Spiele der acht anderen Teams. Zudem müssen noch drei Pokalspiele stattfinden. Dies teilen am 18. Mai die 14 Vertreter der Vereine der griechischen Superliga mit. Diesen Beschluss muss noch der Krisenstab für die Coronakrise genehmigen. Dies gilt aber als so gut wie sicher, wie das griechische Staatsfernsehen berichtet.

Neustart fix

Deutschland: Deutschland hat als erste große Liga Europas am 16. Mai den Spielbetrieb wieder aufgenommen. Ein 51 Seiten langes Konzept mit Notmaßnahmen und Handlungsanweisungen hatte letztlich auch die Politik zur umstrittenen Freigabe bewogen. Funktioniert der Neustart in Deutschland, gibt es wohl Rückenwind in ganz Europa, auch Österreich blickt gespannt ins Nachbarland.

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Färöer: Die Kicker auf den Inseln im hohen Norden waren eigentlich die ersten, die wieder begonnen haben. Am vergangenen Samstag erfolgte der Anpfiff der neuen Saison in der "Betrideildin", nachdem die Behörden grünes Licht für den ursprünglich im März angesetzten Saisonstart gegeben hatten.

Tschechien und Ungarn haben eine Woche nach Deutschland begonnen. In Tschechien war die erste Begegnung am 23. Mai das Spiel FK Teplice - Slovan Liberec. Bereits seit Montag dürfen in Tschechien wieder Sportveranstaltungen mit bis zu hundert Personen stattfinden. Ungarn hat ebenfalls am 23. mit den Halbfinalspielen im Cup begonnen, die Meisterschaft wird am 30. Mai wieder aufgenommen.

Dänemark startet am 28. Mai mit einer Nachholpartie. Am Pfingstwochenende und dem 7. Juni folgen die letzten beiden Runden der ersten Saisonphase in der Superliga, in deren Anschluss die sechs besten Teams den Meister unter sich ausspielen.

Polen: Die Ekstraklasa nimmt am 29. Mai den Spielbetrieb auf. Die Mannschaften haben in dieser Woche den vollen Trainingsbetrieb aufgenommen, am 27. und 28. Mai müssen sich Spieler, Trainer und Schiedsrichter einem Virustest unterziehen.

Österreich: ÖFB und Bundesliga gaben am Mittwoch bekannt, dass die Saison mit dem Cupfinale Red Bull Salzburg gegen Zweitligist Austria Lustenau am 29. Mai um 20.45 Uhr in Klagenfurt fortgesetzt wird. Die Liga steigt am 2. Juni mit der Qualifikationsrunde und am 3. Juni mit der Meisterrunde wieder ein.

Kroatien: Einen Tag nach Österreich rollt auch im kroatischen Cup weder die Kugel. Am 30./31. Mai sollen die Cup-Halbfinali steigen, die erste Liga plant Spiele ab 6. Juni., zehn Runden sind noch zu spielen, Titelverteidiger Dinamo Zagreb von ÖFB-Legionär Emir Dilaver liegt mit 65 Punkten 18 Zähler vor HNK Rijeka von Alexander Gorgon.

Serbien beginnt ebenfalls am 30. Mai mit der ersten und zweiten Liga. Die Saison wird in neuem Format beendet, Meister- und Abstiegsrunde wurden gestrichen.

Portugal: Die Primeira Liga beginnt wieder am 4. Juni. Die Regierung hatte den 30. Mai als möglichen Termin für den Re-Start genannt, die Liga wollte aber mehr Zeit, um die Spieler auf das Coronavirus zu testen und die Stadien zu inspizieren.

Türkei: Der Neustart der Süper Lig ist für 12. Juni angesetzt. Verbandspräsident Nihat Özdemir bekräftigte zudem, das Champions-League-Endspiel werde wie geplant in Istanbul über die Bühne gehen. Einen Termin für das ursprünglich am 30. Mai angesetzte Finale gibt es aber noch nicht.

Abgebrochen:

Schottland: Am 18. Mai wird die Liga nach Beratungen der zwölf Erstliga-Klubs endgültig abgebrochen. Dadurch avanciert Celtic Glasgow erneut zum Meister. Für den Serien-Champion ist es der 51. Titel der Vereinsgeschichte. Als Absteiger steht Heart of Midlothian mit dem österreichischen Profi Peter Haring fest. Klub-Besitzerin Ann Budge hat von der Premiership die Erlaubnis erhalten, einen Vorschlag zur Aufstockung der Liga einzubringen.

Frankreich: Premierminister Edouard Philippe hat die Saison bei einer Rede vor der Nationalversammlung in Paris am 28. April quasi beendet, wenige Stunden später gab auch Verbandspräsident Noel Le Graet das Aus bekannt. Ursprünglich hätte die Ligue 1 ab 17. Juni den Spielbetrieb fortsetzen wollen. Paris St. Germain, das zwölf Punkte vor Olympique Marseille lag, wurde zum Meister erklärt.

Niederlande: Nachdem Ministerpräsident Mark Rutte bereits am 21. April Großveranstaltungen wie den Profi-Fußball bis zum 1. September verboten hatte, brach die Liga die Meisterschaft ab. Es gibt weder Meister noch Auf- und Absteiger, SC Cambuur und De Graafschap wollen den Aufstieg in die erste Liga nun vor Gericht einklagen.

Belgiens Liga war bereits am 2. April vorgeprescht. Die Pro League hatte das Ende der Saison nach 29 von 30 Hauptrunden-Spieltagen und vor den Play-offs bekanntgegeben und Brügge zum Meister erklärt. Die UEFA drohte daraufhin mit Konsequenzen bis hin zum Europacup-Ausschluss. Die endgültige Entscheidung wurde danach mehrmals verschoben und fiel am 15. Mai. Brügge ist somit zum 16. Mal in der Vereinsgeschichte Meister. Waasland-Beveren steigt ab. Die nächste Saison soll am 7. August beginnen.

Coronakrise?

Weißrussland: Im Land des autoritären Staatschefs Alexander Lukaschenko lief der Fußball trotz internationaler Kritik einfach weiter - und das mit Zuschauern. Hände desinfizieren, Temperatur messen und Abstand halten sind die wenigen Vorschriften. Die Liga sicherte sich sogar internationale TV-Verträge, immer mehr Fans blieben allerdings zu Hause. Aufgrund zweier Verdachtsfälle wurden erstmals zwei am kommenden Wochenende angesetzte Spiele verschoben.

Textquelle: © APA

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