Bloggerin starb mit 29 an Krebs

„Du bist unsere Seele!“ Ehemann schreibt Mia seit ihrem Tod Briefe

Michel ist jetzt alleinerziehender Papa von Levi (4)

​​Mia de Vries bewegte mit ihrem Kampf gegen den Krebs Hunderttausende Follower auf Instagram – bis er am 23. Februar vorbei war. Seitdem schreibt ihr Mann Michel ihr Briefe über schöne gemeinsame Erinnerungen, aber auch traurige und hilflose Momente, die er in der Zeit der Trauer mit Sohn Levi erlebt. Auf seinem eigenen Instagram-Account dürfen diese Briefe alle lesen. So führt Michel das Vermächtnis seiner geliebten Ehefrau fort.

"In dem Moment änderte sich alles"

"Was machst du gerade? Tanzt du vielleicht über eine Blumenwiese? Beobachtest du uns manchmal? Weinst du mit uns, wenn wir weinen? Lachst du dann mit uns, wenn wir albern sind?" Solche Fragen und andere stellt Michel Mia in den mittlerweile 16 Briefen an seine "Vriesl". Mit seinen ehrlichen Worten lässt er die Follower an seiner Trauer teilhaben und gibt ihnen gleichzeitig das Gefühl, weiterhin Teil der Familie zu sein.

Dabei beschönigt Michel nichts. Auch nicht, wenn er sich an die schlimmsten Momente erinnert: "Das kriegen die Ärzte bestimmt hin", stammelte ich. Wie eine Faust von Hulk schriest du mich an: 'Ich STERBE!!! Kapierst du's nicht?!!!' Genau in dem Moment änderte sich alles. Unser Leben war von da an auf der einen Seite deinem Überleben untergeordnet und auf der anderen Seite der Zukunft ohne dich..."

"Ich habe nur noch Leere gespürt"

Der Witwer lässt Mia auch an seinen Sorgen und Ängsten als alleinerziehender Vater teilhaben, ist manchmal hilflos: "Ich sagte 'Nein! Erst Zähneputzen, dann Spielen!' Sein hübsches Gesicht verwandelte sich: 'Mamaaaaaa, Mammmmaaa! Ich will zu meiner Mamaaaa! Ich will auch sterben...!'" schreibt Michel über eine schlimme Situation mit Levi. "Ich hab vergessen, was ich gemacht habe, habe vergessen, was ich dachte, habe nur noch Leere gespürt - ohnmächtig, schwach. Er griff nach deinem Foto im Badezimmer und hielt es dolle fest, während seine Tränchen kullerten. Meine auch... War darauf nicht gefasst. Was sage ich dann? Was soll ich tun?"

"Du bist immer an unserer Seite"

Doch er berichtet seiner verstorbenen Frau auch von Momenten voller Glück und Lachen, von Levis ersten Runden auf dem Fahrrad und schönen Grillabenden mit Freunden. In einem seiner Briefe fasst Michel zusammen, warum Mia ihn und seinen Sohn auch nach ihrem Tod noch stark macht: "Du antwortest nicht, wenn wir mit dir reden - du hörst uns einfach zu! Und das tut uns gut - unser Dialog. Wir schauen nur noch nach vorn, wie du es uns aufgetragen hast. Es sieht so aus als kämpften wir allein, aber wir sind es nicht: du bist immer an unserer Seite! Always and forever!"