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Die privaten Konsumausgaben und der Export brachen im ersten Vierteljahr einFoto: Alexander Heinl / dpa
Weniger Konsum und sinkende Investitionen

Deutschland rutscht in die Rezession

Die Corona-Krise trifft die deutsche Wirtschaft mit Wucht.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im ersten Vierteljahr gegenüber dem Vorquartal um 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit erste Daten.

Der Einbruch zum Jahresanfang war der stärkste Rückgang im Quartalsvergleich seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und der zweitstärkste seit der deutschen Wiedervereinigung.

Die privaten Konsumausgaben und der Export brachen im ersten Vierteljahr ein. Unternehmen investierten deutlich weniger in Maschinen, Geräte, Fahrzeuge und andere Ausrüstungen. Gestiegene Bauinvestitionen und Konsumausgaben des Staates verhinderten den Angaben zufolge einen noch stärkeren Absturz.

Bereits im Schlussquartal 2019 war die Wirtschaftsleistung nach jüngster Berechnung der Statistiker gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent zurückgegangen.

Sinkt die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer „technischen Rezession“.

Wirtschaftsweise legen Ende Juni neue Prognose vor

Die „Wirtschaftsweisen“ wollen Ende Juni oder Anfang Juli eine aktualisierte Prognose zur Entwicklung der Konjunktur vorlegen.

Der Vorsitzende des Sachverständigenrats, Lars P. Feld, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Unser optimistisches Szenario von Ende März ging von der Annahme aus, dass der Lockdown nicht so lange anhält. Die minus 5,5 Prozent unseres Risikoszenarios sind also wahrscheinlicher, aber eigentlich bereits zu optimistisch. Wo wir wirklich landen, werden wir sehen.“

Feld sagte weiter: „Ich denke aber schon, dass wir im einstelligen Bereich beim Einbruch bleiben. Die Effekte der Konjunkturprogramme sind ja noch zu berücksichtigen.“