Bauern starten landesweite Kampagne für mehr Wertschätzung

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Mit der landesweiten Plakat- und Video-Kampagne "Wir versorgen unser Land" soll für mehr Wertschätzung für die Landwirtschaft geworben werden. Auftakt war auf dem Bauernhof Mild in Dundenheim.

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Landwirtschaftsminister Peter Hauk in Dundenheim Foto: Christoph Breithaupt

"Wir versorgen unser Land", so heißt die neue landesweite Kampagne, die das Ministerium für Ländlichen Raum am Freitagvormittag im Obst- und Beerenhof Mild gestartet hat. Mit großflächigen Plakaten und Videos will das Ministerium darauf aufmerksam machen, "mit wie viel Arbeitseinsatz und Leidenschaft die Landwirte Lebensmittel erzeugen und so die Versorgung der Bevölkerung sichern."

Mit diesen Worten startete Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, die Kampagne, die von einer ganzen Reihe weiterer Partner – wie dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) – unterstützt wird. Zu Beginn der Aktion hatten sich Werner Räpple, der Präsident des BLHV, sowie der Landtagsabgeordnete des Kreises, Volker Schebesta, eingefunden. Die Idee zu der Aktion sei durch das Volksbegehren "Rettet die Biene" entstanden, sagte Hauk. "Das hat zu viel Aufmerksamkeit für die Landwirtschaft geführt. Und wir haben uns intensiv mit der Herstellung von Lebensmitteln beschäftigt." Im Grunde sei die Aktion dazu da, darauf hinzuweisen, woher die Lebensmittel kommen und wie sie erzeugt werden. "Durch Corona haben diese Fragen nochmal einen besonderen Drive erfahren", sagte der Minister. Deshalb sollen jetzt nicht nur die Produkte gezeigt werden, sondern auch die Menschen, die sie erzeugen.

Die Menschen hinter den Produkten zeigen

Direkt an David Mild gewandt, der auf einem der Plakate mit einer Kiste Äpfel in den Händen die Betrachter anlacht, sagte er: "Die Leute kennen Sie und wissen, dass Sie authentisch sind." Mit der Kampagne solle also nicht nur die Wertschätzung für die lokal erzeugten Produkte erhöht werden, sondern auch die Wertschätzung für die Erzeuger.

Räpple hob darauf ab, dass das Coronavirus und die Tatsache, dass die Masken und die meisten wichtigen Medikamente aus China kämen, zu einem Nachdenken auch darüber geführt hätten, wo die Lebensmittel herkommen. "Die Landwirtschaft ist hingestanden und hat gesagt: Wir versorgen euch auch in der Krise." Deshalb sei sie als systemrelevant eingestuft worden. Schebesta sah die Wirkung der Corona-Krise ganz ähnlich, wunderte sich aber doch: "Obwohl wir seit Jahren und Jahrzehnten für regionale Produkte werben, ist das bei einigen immer noch nicht angekommen."

Für die Familie Mild jedenfalls ist Regionalität schon lange ein zentrales Thema. David Milds Mutter Annette zeigte das anschaulich mit ihrem roten T-Shirt mit der Aufschrift "saisonal, regional, lecker", das schon vor Jahren entwickelt worden ist. Ihr Sohn freute sich über die Aktion, die die Wertschätzung für regionale Lebensmittel stärken könne. Sein Beeren- und Obsthof ist ein Familienbetrieb mit mehreren Generationen mit den Standbeinen Erdbeeren (3,5 Hektar), Äpfel (5,5 Hektar) sowie Kirschen und Johannisbeeren (je ein Hektar).

Mehr Informationen gibt es unter http://www.von-daheim.de