Corona in Bayern: Streit um Gastro-Regeln eskaliert komplett - Wirtin und Mutter greifen Polizisten an

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Ab dem heutigen Montag dürfen Restaurants ihre Innenräume öffnen. Zuvor kam es in einem Lokal in Augsburg zu einer Auseinandersetzung - Polizisten wurden verletzt.

Update vom 25. Mai, 7.40 Uhr: In Augsburg kam es aufgrund der Corona-Regeln zu einem Streit, der schließlich eskalierte. Ein Wirtin und ihre Mutter attackierten dabei die Polizei - verbal und körperlich. Während des Einsatzes am Freitagabend (2. Mai) habe sich ein Teil einer Menschenmenge vor dem Lokal mit der Gastwirtin solidarisiert und die Einsatzkräfte bedrängt, teilte die Augsburger Polizei mit. Die beiden Frauen hätten lautstark den Namen des Lokals gerufen und Plastikbecher auf die Einsatzkräfte geworfen.

Eine Polizistin versuchte, die Wirtin und ihre anwesende Mutter „hinsichtlich der Verstöße zu sensibilisieren, als plötzlich eine der beiden Frauen unvermittelt der Beamtin ins Gesicht schlug“, so die Mitteilung der Polizei. Als sich die Beamtin aus der Lage befreien wollte, ging laut Polizei auch noch die andere Frau körperlich auf sie los. Daraufhin wurden die beiden Frauen von den Einsatzkräften zu Boden gebracht.

Die Wirtin und ihre Mutter wurden bei dem Vorfall leicht verletzt. Sie erlitten Atemreizungen wegen des Einsatzes von Pfefferspray. Vier Polizeibeamte wurden den Angaben zufolge durch den Widerstand der beiden Frauen durch Schläge, Kratzer und Bisse verletzt. Drei von ihnen waren nicht mehr dienstfähig. 

Wie die Polizei weiter mitteilt, hatte der Ordnungsdienst in dem Lokal zuvor Lärmbelästigung und Verstöße im Rahmen des Ausschankes festgestellt und die Polizei gerufen. Auf die Verstöße hingewiesen, zeigte sich die 30-jährige Lokalbetreiberin demnach uneinsichtig.

Corona in Bayern: Söder verspricht Freibad-Öffnungen schon bald - erstes Fazit zu Gastro-Neuerungen

Update von 22.18 Uhr: Erste Folge der Lockerungen? Im Landkreis Fürstenfeldbruck wurde ein Lehrer positiv auf Covid-19 getestet. Er beaufsichtigte Abiturienten während der Deutsch-Prüfung.

Update von 15.32 Uhr: Bayerns Staatsregierung hat mit scharfer Kritik auf die Pläne Thüringens zur Aufhebung der dortigen Corona-Beschränkungen reagiert. „Die bayerische Staatsregierung ist entsetzt, dass elementare Schutzmaßnahmen nun aufgegeben werden sollen“, sagte Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Was Thüringen plane, sei ein hochgefährliches Experiment für alle Menschen im Lande.

Die Aufhebung aller Schutzmaßnahmen komme zu früh und sei der aktuellen Situation nicht angemessen. „Damit wird Thüringen zu einem Gefahrenherd für wieder steigende Infektionszahlen in ganz Deutschland“, so Herrmann weiter. Für Bayern sei dies besonders problematisch, da Thüringen ein Nachbarland ist und dessen „Corona-Hotspot Sonneberg“ direkt an Bayern grenze. „Wir müssen uns nun überlegen, wie wir als Nachbar damit umgehen“, sagte Herrmann.

Coronavirus in Bayern: Neue Infektionszahlen für den Freistaat veröffentlicht

Update von 14.28 Uhr: In Bayern sind jetzt 46.505 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bislang 2391 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Sonntag (Stand 10 Uhr) auf seiner Homepage mit. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag bei 41.740 Menschen.

Update von 12.29 Uhr: Nicht alle Menschen in München wollen die Corona-Regeln befolgen. Im Englischen Garten musste die Polizei eine Wiese räumen.

Coronavirus in Bayern: Öffnung der Gastwirtschaften steht bevor

Update von 11.05 Uhr: Vor der Öffnung der Innenräume der bayerischen Gastwirtschaften ab morgen zeigt sich Verbandspräsidentin Angela Inselkammer zuversichtlich, dass die Wirte die Hygienevorschriften einhalten können. „Die nächsten vier Wochen stellen eine Nagelprobe dar“, sagte sie der Augsburger Allgemeinen (Samstag). Die ersten Tage in der Außengastronomie hätten aber gezeigt, dass die Wirte das stemmen können. Der Gemütlichkeit müsse das keinen Abbruch tun. „Wir werden auf alle Fälle nicht wie Sheriffs durch die Biergärten und Lokale streifen und unsere Gäste kontrollieren“, sagte sie.

Die Präsidentin des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes rechnet damit, „dass etwa ein Drittel unserer Betriebe in Bayern zubleibt“. Denn für ein kleines Café lohne es sich nicht zu öffnen, wenn die Tische 1,50 Meter auseinanderstehen müssen: „Da passen ja kaum noch Gäste rein. Die Inhaber können sich dieses Minusgeschäft nicht leisten.“

Corona-Maßnahmen: Bodo Ramelow will in Thüringen als erstes Bundesland die Maßnahmen beenden - das neue Alarmsystem soll schon ab Juni gelten.

Update vom 24. Mai, 10.41 Uhr: 99,4 Prozent der neuartigen Coronaviren werden mit kurzwelliger, energiereicher UVC-Strahlung binnen weniger Sekunden abgetötet. Das haben Versuche ergeben, die das Gräfelfinger Unternehmen Dr. Hönle AG jetzt in Frankfurt durchführen ließ.*

Coronavirus in Bayern: Demonstration in München fällt ins Wasser

Update vom 23. Mai 2020, 21.40 Uhr: Die in München groß angekündigte Demonstration gegen die Corona-Politik ist am Samstag buchstäblich ins Wasser gefallen. Kurz vor dem offiziellen Beginn der Kundgebung auf der Münchner Theresienwiese fegte ein Gewittersturm über das Gelände, so dass sich die Veranstalter notgedrungen dazu entschlossen, ihre Protestaktion gegen Grundrechts-Einschränkungen abzusagen.

Auch in Nürnberg konnte von einer nennenswerten Anzahl an Demonstranten nicht die Rede sein. „Tote Hose“, kommentierte ein Polizeisprecher am Nachmittag die Lage. Statt der angekündigten 500 Personen seien bei regnerischen Wetter nur einzelne „Versprengte“ zu sehen gewesen. Auch in Kempten im Allgäu wurde die angekündigte Demo schnell wegen Unwetters abgesagt.

Update vom 23. Mai 2020, 13.15 Uhr: Während für Bayern schrittweise neue Lockerungen der Corona-Maßnahmen beschlossen werden, will das Bundesland Thüringen einen weitaus radikaleren Weg einschlagen.

Corona in Bayern: Söder verspricht Freibad-Öffnungen schon bald - positive Entwicklung bei Infektionen

Update vom 23. Mai 2020, 10.23 Uhr: Die Zahl der in Bayern positiv auf das Coronavirus getesteten Personen erhöht sich um weitere 108 Menschen. Das Robert Koch-Institut meldet diesen Anstieg am Samstag. Während Bayern in den vergangenen Wochen stets den höchsten Anstieg von Neuinfektionen vermeldet hatte, liegt das Bundesland am Samstag nur noch auf Platz drei - eine positive Entwicklung.

Wie das RKI weiter mitteilt, wurden in Baden-Württemberg in den vergangenen 24 Stunden rund 171 Menschen offiziell positiv getestet, in Nordrhein-Westfalen waren es 129 Personen. 

Coronavirus in Bayern: Zahl der Infizierten gemeldet

Update vom 23. Mai 2020, 8.35 Uhr: Das Coronavirus breitet sich weiter aus, doch mittlerweile scheint sich die Anzahl der positiv auf das Virus getesteten Personen auf eine relativ niedrige Zahl einzupendeln. Wie die Gesundheitsämter am Freitag überliefern, wurden in den vergangenen 24 Stunden weitere 50 Fälle in Bayern registriert. Die offiziellen Zahlen vom Robert Koch-Institut, die in der Regel höher liegen, wurden noch nicht gemeldet. 

Corona in Bayern: Söder verspricht Freibad-Öffnungen nach Pfingsten - doch es gibt klare Regeln

Ursprungsartikel vom 22. Mai 2020: München - Nach dem ersten Abebben der Corona-Pandemie in Deutschland, treten in den 16 Bundesländern nach und nach immer mehr Lockerungen der starken Alltags-Beschränkungen in Kraft. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und sein Kabinett sind dabei, aufgrund der hohen Infektionszahlen im Freistaat, besonders vorsichtig.

Nun aber hat Söder eine weitreichende Lockerung angekündigt, die am Montag, 8. Juni, in Kraft treten soll. So verkündete er die Öffnung von Freibad-Anlagen in Bayern. Während seiner Rede auf dem CSU-Internet-Parteitag an, der am Freitagabend (22. Mai) stattfand, sprach Söder davon, dass die Freibäder und Schwimmbadanlagen im Freien in Bayern in der zweiten Woche der Pfingstferien wieder öffnen dürfen. Er nannte dabei auch Freiluftanlagen in Thermalbädern und auch in normalen Schwimmbädern.

Nachdem die Temperaturen in Deutschland immer weiter steigen und der Sommer unmittelbar vor der Tür steht, ist diese Entscheidung etwas, nachdem viele Menschen, aber vor allem auch die Freibad-Betreiber, sich lange gesehnt haben. In anderen Bundesländern erfolgt die Lockerung der Maßnahmen für Freibäder bereits früher.

Corona-Maßnahmen in Bayern: Söder verspricht Freibad-Öffnungen

Jedoch wirft das Coronavirus seine Schatten: Ein uneingeschränktes Planschen wird es in diesem Sommer wohl nicht geben. Für die Öffnung der Bäder gelten strenge Auflagen.

Auch der Abstand muss gewahrt werden. So gibt es die Idee, dass Schwimmbahnen nur in eine Richtung beschwommen werden dürfen. Auf den Liegewiesen sollen Markierungen angebracht werden. Gruppenbildung ist, solange das Verbot eine Einschränkung der Kontaktpersonen vorsieht, ebenfalls verboten.

Freibad-Öffnungen in Bayern: Strenge Auflagen wegen Corona-Pandemie

Dass in den Bädern nun vermehrt auf Hygiene und Desinfektion geachtet werden soll, ist dabei natürlich selbstverständlich und obligatorisch. Das dürfte aber den meisten Betreibern ohnehin vorab bewusst gewesen sein. So versicherte Marcus Maier, Prokurist der Therme Erding, die neben allen Thermal- und Spaßbereichen auch über einen großen Außenbereich verfügt: „Wir sind vorbereitet und startklar“. Auf 100 Seiten ist das Hygiene- und Sicherheitskonzept der Therme mittlerweile angewachsen. Es ist eine Mischung aus Schutzausrüstung, verschärften Desinfektionsmaßnahmen und eine Lenkung sowie Begrenzung der Besucherströme.

Strenge Auflagen wegen Corona-Pandemie - Bayern bleiben auch in der Krise fröhlich

Ob die ganzen Beschränkungen die Besucher von einem Freibadbesuch in diesem Jahr abhalten, ist unklar. Gefährlich wäre es, wenn die Menschen auf die Idee kämen, stattdessen vermehrt an frei zugängliche aber häufig ungesicherte Fluss- oder Seen-Ufer zu fahren. Doch die gute besuchten Biergärten und Restaurants, die nach den ersten Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Bayern seit vergangenen Montag (18. Mai) wieder bis 20 Uhr auch für Besucher wieder geöffnet haben, zeigen, dass auch Maske und Abstandsregeln die Einwohner des Freistaats kaum etwas von ihrer Lebensfreude nehmen können. Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hatte die Wiedereröffnung der Biergärten gar als „Wendepunkt in der Corona-Krise“ bezeichnet.

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kah

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