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Bayer kommt bei Glyphosat-Vergleichen voran – Aktie steigt kräftig

Bayer hat einem Agenturbericht zufolge eine Einigung über einen großen Teil seiner Glyphosat-Klagen erzielt. Die Aktien legten deutlich zu.

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Bayer-Werk in Wuppertal

Bayer wird die Vergleiche, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen, voraussichtlich im Juni bekanntgeben, wie aus Verhandlungskreisen verlautete.(Foto: dpa)

Leverkusen, New York. Bayer ist bei den Vergleichsverhandlungen im US-Schadenersatzstreit um den Unkrautvernichter Glyphosat vorangekommen. „Wir haben in den Mediationsgesprächen zu Roundup unter der Aufsicht von Ken Feinberg Fortschritte erzielt“, teilte ein Sprecher des Pharma- und Agrarchemiekonzerns am Montag in Leverkusen mit. Der Prozess bleibe aber auch weiter vertraulich. Daher werde Bayer „nicht über Ergebnisse oder den Zeitpunkt eines Vergleichs spekulieren“. An der Börse stieg der Kurs der Bayer-Aktie am Vormittag um mehr als sieben Prozent.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuvor berichtet, Bayer habe in bis zu 85.000 von geschätzt 125.000 Klagen zumindest eine mündliche Einigung erzielt. Die Leverkusener hatten zuletzt mitgeteilt, dass im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken von Glyphosat bis zum 14. April etwa 52 500 Klagen zugestellt worden seien. Hinter den Kulissen laufen seit Monaten Vergleichsgespräche unter der Aufsicht des Staranwalts Ken Feinberg, der als Vermittler zwischen Bayer und Klägern verpflichtet wurde.

Angesichts intensiver Werbeaktivitäten von Anwälten und den Spekulationen über einen Vergleich „gehen wir davon aus, dass die Anzahl der Klagen weiter steigen wird“, sagte der Bayer-Sprecher. Die von Bloomberg genannten Klagezahl umfasse eine beträchtliche Anzahl potenzieller Kläger, deren Klagen noch nicht eingereicht oder zugestellt worden seien.

Zahlreiche von Anwälten geltend gemachte Ansprüche „werden im Rahmen eines Vergleichsprogramms aus verschiedenen Gründen nicht für Vergleichszahlungen zu berücksichtigen sein“, teilte der Sprecher weiter mit. Bayer werde eine Lösung nur dann in Betracht ziehen, „wenn diese wirtschaftlich sinnvoll und so strukturiert ist, dass zukünftige Rechtsstreitigkeiten zu einem Abschluss gebracht werden“.

Mehr: Bayer im Bilanzcheck: Glyphosat-Streit bleibt eine Belastung