Das kann die G-Klasse als Pick-up
by Stefan GrundhoffBrabus verleiht der Mercedes G-Klasse nicht nur Flügel, sondern spendiert ihr auch eine offene Ladefläche. Dabei bleibt die Fahrgastzelle erhalten, während Radstand (50 cm) und Fahrzeugheck (20 cm) um insgesamt 70 Zentimeter verlängert werden. So kommt der Offroader, der es problemlos in einen Endzeitstreifen schaffen würde, auf eine Gesamtlänge von stattlichen 5,33 Metern. Der Umbau selbst ist mit den Veränderungen an Karosserie und dem verlängerten Rahmen so aufwendig, dass er knapp vier Monate dauert! Und er hat seinen Preis: rund 700.000 Euro. Trotzdem wird am Standort in Bottrop bereits das dritte Fahrzeug fertiggestellt; 19 weitere Aufträge liegen vor und Brabus nimmt aktuell keine mehr an – weil die Wartezeit dann zu lang wäre.
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800 PS für den G-Pick-up
Dass der Brabus 800 Adventure XLP ein Volltreffer ist, ist wenig überraschend. Das Design ist nicht nur durch die offene Ladefläche, sondern auch die Portalachsen und die markigen Designelemente eine echte Schau. Zudem wurde der Basisantrieb des Mercedes-AMG G 63 imposant nachgeschärft. Der XLP holt aus dem doppelt aufgeladenen Achtzylinder mit seinen vier Litern Hubraum mächtige 800 PS und ein maximales Drehmoment von 1000 Nm heraus die ab 3.600 U/min zur Verfügung stehen.
Breitere Spur inklusive
Ist man über die elektrisch ausfahrbaren Trittbretter erst einmal hinaufgestiegen und hat sich an dem exklusiven Lederinnern erfreut, brüllt der Achtzylinder beim Druck auf den Startknopf imposant und stürmt los. Auf der Fahrbahn kämpfen die 22-Zoll-Stollenreifen und das 800-PS-Triebwerk gekonnt gegeneinander an. Ähnlich wie seinerzeit beim Mercedes G 500 4x42 tun auch dem Brabus-Pick-up die Portalachsen nebst Giganto-Radsatz und die imposante Spurverbreiterung gut. Der bullige G ist über elf Zentimeter breiter als das Basisauto und bringt es so auf 2,10 Meter. Die Höhe mit Dachträger und LED-Leuchten: 2,29 Meter. Dazu Karbonelemente an Flanken und Radhäusern, die ihn noch massiger als ohnehin schon machen. In den Kotflügeln drehen sich mächtige Pirelli Scorpion ATR-Walzen im Format 325/55 R 22 auf ihren Monoblock-Felgen. Kein Wunder, dass Smartphones zum Fotoschuss gezückt werden, wenn der brachiale G-Pick-up-anrollt.
Die 2,9 Tonnen sind in 4,8 Sekunden auf 100 km/h
Der Achtzylinder hängt höchst willig am Gas und quittiert jeden Stoß mit dem rechten Fuß nicht nur mit einem Anschwellen der Geräuschkulisse, sondern auch einem mächtigen Sprung nach vorn. Keine Frage, mit dem kann man sowohl im Gelände als auch auf der Straße einen Heidenspaß haben. 0 auf Tempo 100 schafft der Koloss (Leergewicht 2936 Kilo) in 4,8 Sekunden und wird, mit Rücksicht auf Reifen, Geländeachsen und Gewindefahrwerk, bei 210 km/h abgeregelt. Dann wird es ohnehin zu laut und zu holprig.
49 Zentimeter Bodenfreiheit
Und: der Brabus 800 trägt seinen Namen Adventure XLP nicht zu Unrecht, denn die Portalachsen sorgen zusammen mit den AT-Geländereifen und einer Bodenfreiheit von 49 Zentimetern für maximale Einsatzmöglichkeiten abseits befestigter Straßen. Keine Überraschung, dass dies dem ein oder anderen potenziellen Kunden nicht nur in den Vereinigten Arabischen Emiraten gefallen dürfte. In weichen Sanddünen fühlt sich der XLP genauso zu Hause wie bei einer Fotosafari in Südafrika oder zum Show-Off in Beverly Hills. Für den Einsatz im unwegsamen Terrain gibt es neben der optionalen Seilwinde mit einem Zugvermögen von 4,5 Tonnen gleich auch noch einen Unterfahrschutz für Motor, Getriebe und Tank.
Technische Daten:
Brabus 800 Adventure XLP • Motor: V8 mit doppelter Turboaufladung • Hubraum: 3982 ccm • Leistung: 588 kW (800 PS) • max. Drehmoment: 1.000 Nm ab 3.600 U/min • Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h • Beschleunigung 0 – 100 km/h: 4,8 Sekunden • Verbrauch: 14,5 Liter Super • CO2-Emissionen: 345 g/km • Leergewicht: 2936 kg • Länge/Breite/Höhe: 5327/2100/2264 mm • Preis: rund 700.000 Euro.