Fotopraxis: Spiegelobjektive mit Telebrennweiten an modernen Kameras nutzen

Viel Brennweite, minimaler Fokusabstand: Spiegelteles geraten zu Unrecht in Vergessenheit. Mit aktuellen Kameras arbeitet man mit ihnen besser als je zuvor.

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Waren Spiegelteleobjektive in den 80er Jahren voll im Trend, so führen sie heute eher ein Nischendasein. Manche Hobbyfotografen waren in analogen Zeiten mit den Anforderungen der sehr langen Brennweiten überfordert und produzierten mangels "schneller" – also extrem lichtempfindlicher – Filme oft verwackelten Ausschuss. Das Objektiv verschwand im Schrank. Mit hohen ISO-Werten, Bildstabilisatoren in der Kamera und sofortiger Bildkontrolle haben sich die technischen Voraussetzungen heute deutlich geändert. Machen wir den Schrank wieder auf und schauen nach, wie sich alte und neue Spiegeltele an modernen Kameras schlagen.

Ein kurzer Rückblick

Das Grundprinzip eines Spiegelteleskops wurde schon in der Renaissance beschrieben. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurden, unter anderem von Isaac Newton, unterschiedliche Bauformen entwickelt. Die Namen vieler Entwickler wie Maksutov oder Cassegrain finden sich auch heute noch als Bauartbezeichnung von Teleskopen wieder. Spiegellinsenobjektive, wie sie für die Fotografie verwendet werden, sind Spiegelteleskopen sehr ähnlich, jedoch besitzen sie in der Regel eine zusätzliche, so genannte Bildebnungsgruppe, die das Bild für die Anforderungen der planen Film- beziehungsweise Sensorebene korrigiert.

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Prinzipieller Strahlengang in einem Spiegelobjektiv. Die Umlenkung des Lichtwegs durch die beiden Spiegel ermöglicht es, Baulänge und Gewicht gegenüber herkömmlichen Objektiven erheblich zu reduzieren.

Spiegellinsenobjektive für den Massenmarkt tauchten erstmals in den 70er Jahren mit dem Aufkommen einäugiger Spiegelreflexkameras auf und boten dem engagierten Hobbyfotografen eine relativ günstige und vor allem transportable Möglichkeit, weit in den Telebereich vorzudringen. In den 80er Jahren erlebten die Spiegelteleobjektive ihre Blütezeit. Nahezu jeder renommierte Hersteller hatte ein Spiegelobjektiv im Programm. Weit verbreitet waren Modelle mit 500 Millimeter Brennweite; die gab es von Nikon, Minolta, Canon und anderen. Am oberen Ende des Brennweitenbereichs rangierten Objektive wie das Nikkor Reflex 11/1000, das auch in einer lichtstarken Version als 6.3/1000 erhältlich war oder das Pentax Super Telephoto SMCP Reflex 13.5/2000.

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