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Männer in Schutzkleidung beerdigen ein Covid-19-Opfer auf dem Friedhof in Brasilien.Foto: dpa
Corona-Newsblog

Coronavirus wütet in Brasilien – Trump verhängt Einreiseverbot

   •  Die Lungenkrankheit „Covid-19“ breitet sich rasant über den Globus aus.
   •  Mehr als 5,3 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus sind weltweit mittlerweile bestätigt. Mehr als 340.000 Menschen sind bereits gestorben.
   •  Die Entwicklungen im Newsblog.

Die COVID-19-Pandemie, oder auch Corona-Krise genannt, beschäftigt die Welt seit Anfang des Jahres. Wir halten Sie im Liveblog mit den wichtigsten News rund um den Globus auf dem Laufenden.

Zahl der Corona-Toten in Südamerika haben sich verdoppelt

3.30 Uhr: Die Zahl der registrierten Todesopfer durch die Corona-Pandemie in Lateinamerika und der Karibik ist auf mehr als 40.000 gestiegen. Dies ergab in der Nacht zum Montag eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf der Basis von Behördenangaben. Innerhalb von nur zwei Wochen hat sich damit die Gesamtzahl der in dieser Weltregion verzeichneten Corona-Toten verdoppelt.

Brasilien ist das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Region. Bis Sonntagabend (Ortszeit) wurden dort 22.666 Todes- und 363.211 Infektionsfälle gezählt. Dahinter liegen Mexiko (7394 Tote und 68.620 Infizierte) und Peru (3456 Tote und 119.959 Infizierte). Angesichts des Ausmaßes der Infektionszahlen in Brasilien verkündete die US-Regierung am Sonntag ein Verbot von Einreisen aus dem südamerikanischen Land.

Studie: 41 Corona-Todesfälle womöglich auf Champions-League-Spiel zurückzuführen

1 Uhr: Dutzende Todesfälle durch das Coronavirus in Großbritannien sind laut einer Studie möglicherweise auf das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Liverpool und Atlético Madrid am 11. März zurückzuführen. Die Datenanalysefirma Edge Health schätzt, dass 41 Todesfälle mit dem Fußballspiel in Verbindung stehen, wie die Zeitung „Sunday Times“ am Sonntag berichtete. Diese Todesfälle traten zwischen 25 und 35 Tage nach dem Spiel in Krankenhäusern von Liverpool und Umgebung auf.

Das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League war vor 52.000 Stadionbesuchern ausgetragen worden. Rund 3000 spanische Fans waren dafür angereist. Es war das letzte größere Fußballspiel, das in Großbritannien vor Verhängung der allgemeinen Corona-Restriktionen stattfand. Laut Schätzungen des Imperial College London und der Oxford-Universität hatte Spanien zu diesem Zeitpunkt bereits 640.000 Fälle von Coronavirus-Infektionen, Großbritannien 100.000.

Noch ein weiteres Champions-League-Spiel wird verdächtigt, für die Ausbreitung des Coronavirus mitverantwortlich zu sein. Am 19. Februar hatte in Mailand das Achtelfinal-Hinspiel zwischen Atalanta Bergamo und dem FC Valencia vor dichtgefüllten Stadionrängen stattgefunden. Die italienische Region Lombardei, deren Hauptstadt Mailand ist, wurde anschließend zu der am schlimmsten von der Pandemie heimgesuchten Region Italiens. 

Donald Trump verbietet Einreise aus Brasilien

0.15 Uhr: Angesichts des Ausmaßes der Corona-Pandemie in Brasilien verbieten die USA Einreisen aus dem südamerikanischen Land. US-Präsident Donald Trump wolle verhindern, dass Menschen nach ihrem Aufenthalt in Brasilien zum Auslöser von weiteren Infektionen in den Vereinigten Staaten würden, erklärte das Weiße Haus am Sonntag.

Das Einreiseverbot gilt für ausländische Staatsbürger, die sich in den zwei Wochen vor ihrer geplanten Einreise in die USA in Brasilien aufgehalten haben. Der Handel ist nach Angaben des Weißen Hauses nicht von der Maßnahme betroffen. US-Sicherheitsberater Robert O'Brien hatte das Einreiseverbot zuvor bereits im Fernsehsender CBS angekündigt. „Angesichts der Situation in Brasilien werden wir jede nötige Maßnahme ergreifen, um das amerikanische Volk zu schützen“, sagte O'Brien. Die USA hatten wegen der Corona-Pandemie bereits Einreisen unter anderem aus China, der Europäischen Union und Großbritannien verboten.  

Mehr als 8250 Corona-Tote in Deutschland

20.22 Uhr: Bundesweit sind bis Sonntagabend mehr als 178 500 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.15 Uhr: über 178 100 Infektionen). Mindestens 8252 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.15 Uhr: mindestens 8229). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach aktuellsten Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag bei 0,94 (Datenstand 24.5. 0 Uhr). Das bedeutet, dass jeder Infizierte im Mittel etwas weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 24.5. 0.00 Uhr) bei 0,93. Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.

Nach weiteren Schätzungen des RKI haben in Deutschland rund 160 300 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 46 500 nachgewiesenen Fällen und mindestens 2391 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 37 200 Fällen und mindestens 1562 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 34 390 bestätigten Fällen und mindestens 1697 Toten. Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert sowohl von Bundesland zu Bundesland als auch unter Umständen von Tag zu Tag.

Gerechnet auf 100 000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 355,6 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 214,8. Allerdings ist die Anzahl der erfolgten Tests pro 100 000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch.

Bahn informiert über Verstärkung des Zug-Angebots

18.30 Uhr: Wegen massiver Einbrüche bei den Fahrgastzahlen hat die Deutsche Bahn in der Corona-Krise ihr Angebot heruntergefahren. Nun will sie die Kapazitäten sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr allmählich wieder hochfahren und sich dem Normalfahrplan weiter annähern. Wie genau sie dabei vorgeht, will der für den Personenverkehr verantwortliche Bahnvorstand Berthold Huber am Montag (11.00 Uhr) erklären. Dem Konzern zufolge waren selbst vor den Lockerungen mindestens zwei Drittel der Fahrten verfügbar. Damit sollte eine Grundversorgung aufrecht erhalten werden.

Begonnen hat die Bahn mit dem Wiederhochfahren bereits Anfang Mai, vor allem im Regionalverkehr. Seither ist zumindest der Regionalverkehr wieder bei 90 Prozent. Allerdings fahren in der Krise weiter deutlich weniger Menschen Zug. Allein im Fernverkehr sind die Fahrgastzahlen in den vergangenen Wochen Ministerienangaben zufolge um rund 90 Prozent zurückgegangen.

USA planen Reisebeschränkungen für Brasilien

18.00 Uhr: Die USA wollen wegen der steigenden Zahl von Corona-Infektionen in Brasilien voraussichtlich Einreisebeschränkungen für das südamerikanische Land verhängen. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Robert O'Brien, sagte am Sonntag dem Fernsehsender CBS, er rechne mit einer Entscheidung dazu noch im Laufe des Tages. „Wir hoffen, dass das vorübergehend sein wird“, sagte er und verwies auf ähnliche, bereits erlassene Einreiseverbote mit Blick auf den Schengen-Raum und China. „Wegen der Lage in Brasilien werden wir alles Notwendige unternehmen, um das amerikanische Volk zu schützen“, versicherte er.

Zunächst sei ein solcher Schritt nur mit Blick auf Brasilien geplant. Man werde die Lage in anderen lateinamerikanischen Staaten allerdings ebenso von Land zu Land betrachten.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hatte Trump bereits einen Einreisestopp für Ausländer aus China, dem Schengenraum, Großbritannien und Irland verhängt. Auch Reisen über die amerikanische Grenze zu Kanada im Norden und Mexiko im Süden sind wegen der Pandemie vorübergehend eingeschränkt.

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus war in Brasilien zuletzt kräftig gestiegen. Das einwohnerstärkste Land Lateinamerikas liegt hier in absoluten Zahlen weltweit inzwischen an Platz zwei - hinter den USA.

Kritik an Thüringens Vorhaben, die landesweiten Corona-Schutzvorschriften bald zu beenden

15.08 Uhr: Im Ringen um den richtigen Weg in der Corona-Pandemie ist Thüringen vorgeprescht und hat weitreichende Lockerungen angekündigt. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will vom 6. Juni an auf allgemeine, landesweit gültige Corona-Schutzvorschriften verzichten. Damit würden die bisherigen Regeln zu Mindestabständen, dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie Kontaktbeschränkungen nicht mehr gelten. Es mehren sich die Stimmen, die zur Vorsicht mahnen und Thüringens Weg zu diesem Zeitpunkt für gefährlich halten. Eine weitere Befürchtung: Es könnte ein regionaler Flickenteppich entstehen.

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält das Vorpreschen Thüringens für falsch. „Das ist ganz klar ein Fehler“, sagte Lauterbach der „Saarbrücker Zeitung“ (Montag). „Denn wir haben keine Neuigkeiten in Bezug auf die Gefährlichkeit des Virus.“ Thüringen stelle genau die Maßnahmen in Frage, „denen man den gesamten Erfolg im Moment zu verdanken hat“.

Auch in Thüringen gibt es kritische Stimmen. „Mir scheint das ein Gang aufs Minenfeld“, schrieb Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (FDP) auf Facebook. „Wo's kracht, da gibt's halt lokal einen zweiten Lockdown. Soll das wirklich unsere Strategie sein in Thüringen?“ Im Kampf gegen das Coronavirus war Jena als Thüringens zweitgrößte Stadt bundesweit Vorreiter in Sachen Maskenpflicht. (dpa)

Mehr als 80 Corona-Infektionen nach Gottesdienst in Frankfurt

12.55 Uhr: Nach einem Gottesdienst in einer Kirchengemeinde der Baptisten haben sich allein in Frankfurt mehr als 40 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das sagte der Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt, René Gottschalk, am Sonntag. Im benachbarten Hanau hätten sich nach dem Gottesdienst vor rund zwei Wochen 16 Menschen infiziert, teilte die Stadt mit. Diese kommen nach den Worten Gottschalks noch zu den Frankfurter Fällen dazu. Der Wetteraukreis meldete am Sonntag weitere 26 positive Covid-19-Fälle im Zusammenhang mit dem Gottesdienst vom 10. Mai.

Die genaue Zahl der Infizierten in dem Zusammenhang mit dem Gottesdienst war am Sonntag noch unklar. Die anderen Gesundheitsämter seien dem Frankfurter nicht berichtspflichtig, sagte Gottschalk zur Begründung. Er könne nur für Frankfurt sprechen. Das Gesundheitsministerium in Wiesbaden war am Wochenende für eine Einschätzung nicht zu erreichen.

Die meisten hätten sich nicht bei sondern nach dem Gottesdienst zu Hause angesteckt, sagte Gottschalk. „Die weitaus meisten sind nicht sonderlich krank. Nach unserem Kenntnisstand ist auch nur eine Person in einem Krankenhaus.“ Die Einzelfälle würden nachverfolgt. „Wir haben das gut im Griff.“ Wie es den 16 Infizierten in Hanau gehe, wisse er nicht, sagte Daniel Freimuth vom Krisenstab der Stadt am Sonntag. Der Oberbürgermeister habe noch keine Informationen vom zuständigen Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreis bekommen.

Im Wetteraukreis wurden im Zusammenhang mit den 26 Infizierten 76 Menschen in Quarantäne geschickt, wie der Kreis am Sonntag mitteilte. Ein positiv getestetes Kind habe einen städtischen Kindergarten in Karben-Petterweil besucht. Alle anderen Kinder in der Notbetreuung und die Erzieherin seien nach Tests jedoch ohne Befund. „Niemand hat sich bei dem Kind angesteckt, das sich jetzt, wie seine Eltern, in häuslicher Absonderung befindet.“ (dpa)

Labor in Wuhan weist Vorwürfe zurück

10.41 Uhr: Das Hochsicherheitslabor in Wuhan, das von den USA als Ausgangspunkt für die Corona-Pandemie bezeichnet wurde, hat entsprechende Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Solche Anschuldigungen unter anderem von US-Präsident Donald Trump seien eine „reine Erfindung“, sagte Labor-Leiterin Wang Yanyi in einem am Samstagabend vom staatlichen Fernsehsender CGTN ausgestrahlten Interview.

Das Wuhan-Institut für Virologie beherbergt die größte Virusbank Asiens. Es liegt wenige Kilometer von einem Fisch- und Wildmarkt entfernt, von dem aus sich das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 chinesischen Angaben zufolge im Dezember ausgebreitet hatte. Das hatte Spekulationen ausgelöst, das Virus könnte aus dem Labor gekommen oder sogar absichtlich geschaffen worden sein. US-Außenminister Mike Pompeo sprach von „überwältigenden Beweisen“, dass das Virus aus dem Labor stammt, ohne jedoch Details zu nennen. Die chinesische Regierung weist dies vehement zurück.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass das neuartige Coronavirus ursprünglich von Fledermäusen stammt und durch ein anderes Tier auf den Menschen übersprang. Wang sagte nun in dem am 13. Mai aufgezeichneten Interview, ihrem Labor sei es gelungen, Coronaviren von Fledermäusen zu isolieren. Es verfüge über drei lebende Coronavirus-Stämme von Fledermäusen, von denen aber keiner mit dem Erreger von Covid-19 übereinstimme. Ein Forscherteam ihres Labors versuche zudem seit 2004, die Quelle des Coronavirus zurückzuverfolgen, das für die Sars-Pandemie vor 17 Jahren verantwortlich war, sagte Wang weiter. „Wir wissen, dass das Sars-Gen nur zu 80 Prozent mit Sars-CoV-2 übereinstimmt. Das ist ein deutlicher Unterschied“.

Das Labor gibt an, erst am 30. Dezember Proben des neuartigen Virus erhalten zu haben. Am 2. Januar habe es sein Genom entschlüsselt und am 11. Januar alle Informationen an die WHO weitergeleitet. Davor habe ihr Team von der Existenz des Virus nichts gewusst, versicherte Wang und fügte hinzu: „Wie konnte es aus unserem Labor entweichen, wenn wir es nie hatten?“ Die WHO wirft den USA vor, bisher keine Beweise für die „Spekulationen“ vorgelegt zu haben. Allerdings gibt es auch keine Beweise, dass das Virus seinen Ausgang auf dem Markt genommen hat.

Nach Corona-Ausbruch in Restaurant: Kreis prüft Verstöße

7.54 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch in Niedersachsen prüft der Landkreis Leer Hinweise auf Regelverstöße in einem Restaurant. „Aus den Hinweisen, die uns vorliegen, ergeben sich Indizien, dass am Abend des 15. Mai möglicherweise gegen Corona-Regeln verstoßen worden ist“, sagte Landrat Matthias Groote (SPD). Ob dies der Fall war, müsse das Ordnungsamt in einem Ordnungswidrigkeiten-Verfahren klären.

Bis Samstag wurden zehn Menschen, die bei der Wiedereröffnung des Lokals in Moormerland in geschlossener Gesellschaft dabei waren, positiv auf Corona getestet. Eine weitere Person aus einem anderen Landkreis habe sich in der Folge angesteckt, teilte der Landkreis am Samstag mit. Demnach wurde für rund 70 Frauen und Männer häusliche Quarantäne angeordnet. Da einige von ihnen bereits Symptome zeigten, seien weitere Infektionsfälle nicht auszuschließen.

Beim Gesundheitsamt haben sich inzwischen weitere Menschen gemeldet, die eigenen Angaben zufolge nach dem 15. Mai in dem Restaurant waren, aber nicht auf den Gästelisten standen. „Diese Dokumentation ist laut den Corona-Auflagen Pflicht“, teilte der Landkreis mit. Zudem hätten Personen mitgeteilt, sie seien zu Vorstellungsgesprächen und zum Probekochen im Lokal gewesen. Das Gesundheitsamt gehe auch diesen Fällen nach.

Der Betreiber der Gaststätte „Alte Scheune“ in der Gemeinde Moormerland hatte am 15. Mai nach eigenen Angaben rund 40 ausgewählte Gäste eingeladen - darunter Vertreter von Firmen, die ihn unterstützt hatten. Er habe zunächst als Koch in der Küche gestanden und sich später zu den Gästen gesellt, um mit ihnen anzustoßen, erzählte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Abstands- und Hygieneregeln seien eingehalten worden, sagte der Mann, der seinen Namen nicht in den Medien lesen möchte. Er sei wenige Tage nach dem Abend von einem Gast über dessen Corona-Infektion informiert worden, sagte er. Ein Test habe das Virus dann auch bei ihm nachgewiesen.

Schäuble hat keine Bedenken wegen Demonstrationen

7.51 Uhr: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) teilt die Bedenken gegen die zahlreichen Demonstrationen in verschiedenen Städten nicht. „Die Demonstrationen zeigen, dass unsere Gesellschaft eine offene ist“, sagte Schäuble der „Welt am Sonntag“. Es sei gut, wenn sich der Wunsch artikuliere, etwa die Meinungsfreiheit zu erhalten. „Dass sich in solche Demonstrationen mitunter auch Personen mit abstrusen Theorien begeben, lässt sich nicht verhindern“, sagte Schäuble. Niemand sei „vor dem Beifall von der falschen Seite sicher“. Daher rate er „jedem, der zu unserem Grundgesetz steht, zu Extremisten Abstand zu halten, um sich nicht auf die eine oder andere Art anzustecken“.

Schäuble betonte, die Demokratie sei während der Corona-Beschränkungen zu keiner Zeit in Gefahr gewesen. „Die Entschlossenheit, die Pandemie zu bekämpfen, war mit der Überzeugung verbunden, die Grundsätze der freiheitlichen Rechtsordnung und der parlamentarischen Demokratie zu wahren.“ In Deutschland gibt es seit mehreren Wochen Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dabei werden auch verschwörungstheoretische, politisch extreme und esoterische Positionen vertreten. So sind etwa militante Impfgegner und Rechtsextreme dabei. Dies sowie die Verbreitung von Verschwörungstheorien und Falschinformationen zur Corona-Pandemie im Internet wird zunehmend mit Sorge beobachtet.

Weniger als hundert neue Coronavirus-Todesfälle in New York gemeldet

22.25 Uhr: Im US-Bundesstaat New York ist die Zahl der neu gemeldeten Coronavirus-Todesfälle auf den geringsten Wert seit zwei Monaten gesunken. In den vergangenen 24 Stunden seien 84 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben, sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo am Samstag. „Das sind gute Nachrichten.“ Der Bundesstaat verzeichnete somit den geringsten täglichen Anstieg der Totenzahlen seit dem 24. März. Nach Angaben des Gouverneurs sinken auch die Zahlen der Corona-Infizierten in den Krankenhäusern, der beatmeten Patienten und der Neuinfektionen. Es seien „echte Fortschritte“ zu beobachten, sagte Cuomo. Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise in New York Anfang April waren in dem Bundesstaat täglich mehr als tausend Corona-Patienten gestorben. Besonders schwer betroffen war die Millionenstadt New York.

Tui will schon bald Touristen nach Mallorca fliegen

18:00 Uhr: Der Reisekonzern Tui will bereits in wenigen Wochen wieder Reisen zu verschiedenen Zielen durchführen - unter anderem nach Mallorca. Österreich, Griechenland, Zypern, Kroatien und Bulgarien seien ebenfalls sehr gut vorbereitet, sagte Vorstandschef Fritz Joussen der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). Die Hotel-Saison solle dort spätestens am 1. Juli starten. Mit der Türkei befinde man sich in Gesprächen. „Es wird eine Dynamik der Öffnungen geben, weil es keinen Grund für einen dauerhaften Lockdown des Tourismus gibt.“

Joussen kündigte an, schon bald den Flugverkehr nach Mallorca wieder aufnehmen zu wollen. Am Samstag hatte Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez dann in einer Rede an die Nation angekündigt, den Empfang ausländischer Touristen unter sicheren Bedingungen ab Juli wieder aufnehmen zu wollen. „Wir halten uns an die offiziellen Vorgaben und stehen mit den lokalen Behörden in Kontakt“, sagte ein Tui-Sprecher. „Sobald es von ihnen grünes Licht gibt, sind wir startbereit.“ (dpa)

Spanien kündigt Grenzöffnung für Touristen erst für Juli an

15:15 Uhr: Der Corona-Hotspot Spanien will erst im Juli seine Grenzen für ausländische Touristen öffnen. „Ab Juli wird der Empfang ausländischer Touristen unter sicheren Bedingungen wiederaufgenommen werden“, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Samstag in einer Rede an die Nation. „Wir werden garantieren, dass die Touristen keine Risiken eingehen werden und auch, dass sie keine Risiken für uns verursachen“, erklärte der sozialistische Politiker.

Mit seiner Ankündigung machte Sánchez Hoffnungen auf eine frühere Wiederaufnahme des Tourismus zunichte. Diese waren jüngst gewachsen, nachdem ein anderer Corona-Brennpunkt, Italien, die Grenzöffnung für Touristen ab dem 3. Juni angekündigt hatte.

Spanische Regierung gibt grünes Licht für Liga-Neustart am 8. Juni

14:42 Uhr: Die spanischen Fußball-Profiligen dürfen ab dem 8. Juni den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Das gab Ministerpräsident Pedro Sánchez am Samstag in einer Rede an die Nation bekannt. Die Erlaubnis gilt für die Primera División und auch für die zweite Liga. Nach den bisherigen Plänen der La Liga soll der Neustart am 12. Juni erfolgen. Einen konkreten Spielplan mit Terminen gibt es aber noch nicht. Der Spielbetrieb ist in Spanien seit dem 12. März unterbrochen.

Mehrere Corona-Fälle nach Restaurantbesuch

14:36 Uhr: Nach dem Besuch eines Lokals im niedersächsischen Landkreis Leer sind mehrere Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Darunter ist auch der Betreiber des Restaurants. „Es waren Gäste, die infiziert waren, bei mir im Restaurant“, sagte der Inhaber, der nicht namentlich genannt werden wollte, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Inzwischen seien vier Gäste und er selbst positiv getestet worden. Bei drei Freunden von ihm sei das Virus ebenfalls nachgewiesen worden. Ob sich das Virus am 15. Mai beim Eröffnungsabend seines Lokals „Alte Scheune“ in der Gemeinde Moormerland verbreitet habe, wisse er nicht.

Es sei auch möglich, dass sich die Menschen vor oder nach dem Abend infiziert hätten. An dem Abend mit geladenen Gästen waren insgesamt 40 Menschen im Restaurant. Kampen zufolge wurden die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten. Nach Angaben des Landkreises Leer wurden dem Gesundheitsamt sieben positive Befunde mitgeteilt, die in Zusammenhang mit dem Restaurantbesuch stehen. Für mindestens 50 Menschen ist demnach vorsorglich häusliche Quarantäne angeordnet worden.

China beschränkt internationale Flüge noch bis Oktober

13:16 Uhr: China wird internationale Flüge wegen der Pandemie mit dem neuen Coronavirus noch mindestens bis Oktober stark beschränken. Während der innerchinesische Luftverkehr nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins „Caixin“ vom Samstag wieder die Hälfte des Vorkrisenniveaus erreicht hat, hält die Luftverkehrsbehörde an den Einschränkungen für Flüge aus dem Ausland fest.
Seit Ende März gilt eine „Fünf-Eins-Regel“, die pro Fluggesellschaft nur einmal die Woche einen Flug auf einer Strecke in ein Land erlaubt. Die chinesische Zeitung „21st Century Business Herald“ berichtete aus einer Anweisung der Luftverkehrsbehörde, dass die Vorschrift „mindestens bis Oktober“ umgesetzt werde.

Wieder mehr Corona-Neuinfektionen in Russland

11:55 Uhr: In Russland ist die Zahl neuer Corona-Fälle wieder gestiegen. Die Behörden in Moskau meldeten am Samstag mehr als 9400 Neuinfektionen. In den Tagen zuvor war die Marke von 9000 nicht mehr überschritten worden. Damit haben sich landesweit mehr als 335.800 Menschen nachweislich angesteckt. 3388 Patienten starben mit dem Virus. Nach Erhebungen der US-Universität Johns Hopkins liegt Russland bei den registrierten Infizierten etwa gleichauf mit Brasilien. Experten gehen jedoch von hohen Dunkelziffern aus.

Verhandlungen zwischen Lufthansa und Bundesregierung dauern an

11:45 Uhr: Die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und der Lufthansa über ein milliardenschweres Rettungspaket dauern an. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom Samstag ist unklar, wann genau es zu einem Ergebnis kommt. Fraglich war, wann genau der maßgebliche Ausschuss des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zusammenkommt. Darin sitzen vor allem Vertreter der federführenden Bundesministerien. Zu klären sind bei dem Rettungsplan noch technische und rechtliche Fragen. Der WSF-Lenkungsausschuss soll dann der Lufthansa ein finales Angebot für ein Stützungspaket unterbreiten. Dann befassen sich die Führungsgremien der Lufthansa damit. Auch die EU-Kommission muss zustimmen.

Politisch besteht in der Bundesregierung seit einigen Tagen Einigkeit. Der Rettungsplan sieht Steuergelder von insgesamt neun Milliarden Euro vor, um die in der Corona-Krise schwer angeschlagene Lufthansa zu stützen. Der Bund will sich mit 20 Prozent direkt an der Airline beteiligen. Dies läge unter der sogenannten Sperrminorität, mit der wichtige Entscheidungen blockiert werden könnten. Bundesregierung und Unternehmen hatten vor wenigen Tagen deutlich gemacht, sie erwarteten in Kürze eine Entscheidung bei den Verhandlungen.

Thüringen will allgemeine Corona-Beschränkungen beenden

11:05 Uhr: Das Land Thüringen will Anfang Juni die allgemeinen Corona-Beschränkungen beenden. An deren Stelle sollen nur noch lokale Maßnahmen treten, wenn in einer Region eine bestimmte Infektionsrate überschritten wird. Dafür ist ein Grenzwert von 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche im Gespräch. „Ab 6. Juni möchte ich den allgemeinen Lockdown aufheben und durch ein Maßnahmenpaket ersetzen, bei dem die lokalen Ermächtigungen im Vordergrund stehen“, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) den Zeitungen der Mediengruppe Thüringen (Samstag). Die Details sollen nach Angaben einer Regierungssprecherin in der nächsten Kabinettssitzung am Dienstag beraten werden.

Merkel verteidigt Einschränkungen von Grundrechten

10:52 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Einschränkung von Grundrechten in der Corona-Krise erneut als „Zumutung“ für die Demokratie bezeichnet - die Maßnahmen aber zugleich verteidigt. Die CDU-Politikerin sagte in ihrem am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Podcast zum Verfassungstag am 23. Mai, sie könne Sorgen von Bürgern angesichts der Einschränkungen in der Pandemie verstehen. Die Regierung mache es sich mit den Beschränkungen von Grundrechten nicht einfach.

„Deshalb sollen sie so kurz wie möglich sein. Aber sie waren notwendig, und das haben wir auch immer wieder begründet, weil wir uns der Würde der Menschen verantwortlich fühlen, so wie es im Artikel 1 unseres Grundgesetzes gesagt ist.“ Dazu gehöre, dass eine Überforderung des Gesundheitssystems verhindert werden sollte, dies sei glücklicherweise auch gelungen, so Merkel.

Mehr als 177.700 Infektionen in Deutschland

10:36 Uhr: Bundesweit sind bis Samstagvormittag über 177.700 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 10.15 Uhr: mehr als 177.200 Infektionen). Mindestens 8199 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 10.15 Uhr: 8173). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach aktuellsten Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag bei 0,85 (Datenstand 22.5. 0.00 Uhr). Das bedeutet, dass jeder Infizierte im Mittel etwas weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,91. Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen. Nach weiteren Schätzungen des RKI haben in Deutschland rund 159.900 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Corona-Infektionen nach Gottesdienst

10:30 Uhr: Nach einem Gottesdienst in einer Kirchengemeinde der Baptisten in Frankfurt haben sich mehrere Mitglieder mit dem Coronavirus infiziert. „Wir haben alle Versammlungen abgebrochen. Gottesdienste gibt es jetzt nur noch online“, sagte der stellvertretende Vereinsvorsitzende der Gemeinde der Evangeliums-Christen-Baptisten, Wladimir Pritzkau (64), am Samstag. „Bei uns ist es eine schwierige Lage.“ Der Gottesdienst sei am 10. Mai gewesen. Zuvor hatte die „Frankfurter Rundschau“ berichtet.

Die genaue Zahl der Betroffenen konnte Pritzkau nicht nennen. Die meisten seien Zuhause, sechs befänden sich in Krankenhäusern. Der Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt, René Gottschalk, wollte den Fall weder bestätigen noch dementieren: „Ich bin Arzt und unterliege der Schweigepflicht.“ Wie viele Besucher zu dem Gottesdienst gekommen waren, könne er „nicht genau sagen“, meinte Pritzkau. „Bei uns sind aber alle Regeln eingehalten worden.“ Es habe Desinfektionsmittel gegeben, der vorgeschriebene Abstand sei beachtet worden.

Kretschmer zweifelt an Corona-App

10:22 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat Zweifel an der für Mitte Juni geplanten Corona-Warn-App geäußert. „So wie die Corona-App jetzt auf den Weg gebracht worden ist, bringt sie keine ausreichende Sicherheit“, sagte Kretschmer den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. „Wichtig sind für die Leute heute 1,50 Meter Abstand und Tragen von Mund-Nasenschutz.“ Ähnlich äußerte sich Tabea Rößner, Sprecherin der Grünen-Fraktion für Netzpolitik und Verbraucherschutz. „Ich warne davor zu sagen, das ist das Allheilmittel. Die App ist wichtig, aber wir bekämpfen nicht mit ihr allein die Pandemie. Wichtig ist, dass wir ausreichend Testkapazitäten haben und eine klare Begleitung vom Gesundheitsamt“, sagte sie den Funke-Zeitungen.

Viel Vertrauen gehe verloren durch Vorschläge wie Zugang zum Schwimmbad nur mit App, kritisierte Rößner. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe der App mit der Idee eines Immunitätsausweises geschadet. „Durch die Vielstimmigkeit und das Chaos der letzten Wochen haben wir nicht nur Zeit verloren“, führte Rößner aus. „Die App verliert auch an Akzeptanz, das finde ich fatal. Denn das funktioniert nur mit Vertrauen.“ Die Corona-Warn-App soll Mitte Juni fertig sein. Sie soll mithilfe der Bluetooth-Technologie aufzeichnen, wann und wie lange sich jemand in der Nähe einer anderen Person aufgehalten hat, die an ihrem Smartphone ebenfalls diese Funktion eingeschaltet hat. Infiziert sich jemand mit dem neuartigen Coronavirus, kann er über die App anonym diejenigen informieren, die sich durch ihre Nähe zu ihm angesteckt haben könnten.

Frankreich erlaubt Wiederaufnahme religiöser Versammlungen

8:32 Uhr: In Frankreich ist seit Samstag wieder die Teilnahme an Gottesdiensten erlaubt. Das geht aus einem am selben Tag veröffentlichten entsprechenden Dekret hervor. Der französische Staatsrat hatte bereits am Montag die Aufhebung des wegen der Corona-Pandemie verhängten Verbots religiöser Zusammenkünfte innerhalb von acht Tagen gefordert und argumentiert, das „allgemeine und absolute Verbot“ der Zusammenkünfte in Gotteshäusern stehe in „keinem Verhältnis zum Ziel der Erhaltung der öffentlichen Gesundheit“.

Dem am Samstag veröffentlichten Dekret zufolge sind die Verwalter der Gotteshäuser verpflichtet dafür zu sorgen, dass die Gläubigen die Abstandsregeln einhalten, eine Gesichtsmaske tragen und sich die Hände desinfizieren. Zudem sind Eingangskontrollen vorgesehen, um einen großen Menschenandrang zu verhindern. Die Maßnahmen gelten demnach für alle Menschen ab elf Jahren. Gotteshäuser, die sich nicht an die Vorgaben halten, können von den Behörden geschlossen werden.

China meldet erstmals seit Januar keine neuen Infektionen

8:28 Uhr: China hat am Samstag erstmals seit Januar keine neuen Coronavirus-Infektionen gemeldet. Diese Nachricht erfolgte am zweiten Tag des Nationalen Volkskongresses, zu dessen Auftakt am Freitag Regierungschef Li Keqiang bereits „wichtige strategische Errungenschaften in unserer Antwort auf Covid-19“ erklärt hatte. Dennoch stehe das Land weiter vor „enormen Herausforderungen“. Die Zahl der Toten durch die Lungenkrankheit Covid-19 gibt China mit 4634 an - das liegt deutlich unter der Opferzahl in wesentlich kleineren Ländern.

In China leben 1,4 Milliarden Menschen. Weltweit starben bislang mehr als 335.000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Vor allem die USA werfen Peking vor, das wahre Ausmaß der Epidemie zu Beginn vertuscht und so die weltweite Ausbreitung der Krankheit ermöglicht zu haben. In der zentralchinesischen Industriemetropole Wuhan wurde Ende 2019 das Coronavirus erstmals bei Menschen festgestellt.

Brasilien hat die zweitmeisten Infizierten weltweit

8:26 Uhr: Brasilien hat nach jüngsten Angaben die zweithöchste Zahl von Infizierungen mit dem neuartigen Coronavirus weltweit und liegt damit nun vor Russland - nur die USA haben noch mehr Fälle. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Freitag 20.803 Infizierte mehr als am Donnerstag. Damit stieg die Zahl der Infizierten in dem mit 210 Millionen Einwohnern größten Land Lateinamerikas auf 330.890. Russland kam nach Aufzeichnungen der amerikanischen Johns Hopkins Universität zuletzt auf 326.448 Fälle. Die USA überstiegen am Freitagabend (Ortszeit) die Marke von 1,6 Millionen nachgewiesenen Infizierungen.

Mindestens 21.048 Menschen sind in Brasilien im Zusammenhang mit dem Virus bislang gestorben. Bei der Zahl der Todesopfer liegt das Land damit weltweit weiter auf Platz sechs. Der Nothilfe-Koordinator der Weltgesundheitsorganisation, Michael Ryan, sagte im WHO-Briefing zur Coronavirus-Pandemie am Freitag, dass Südamerika das „neue Epizentrum der Krankheit“ und „das am meisten betroffene“ Land sicher Brasilien sei.

Ryan erwähnte auch die Situation im Amazonas-Gebiet, wo sowohl die Infektionsrate als auch die Mortalitätsrate in Brasilien am höchsten sind. Das Gesundheitssystem und das Bestattungswesen sind vielerorts in der strukturschwachen Region kollabiert. Zudem sind die Indigenen in Amazonien besonders anfällig für das Virus der Weißen.

FDP fordert Home-Office-Pauschale

8:24 Uhr:  Angesichts der Corona-bedingten Verlagerung von Büroarbeit nach Hause fordert die FDP eine Homeoffice-Pauschale für Arbeitnehmer in Höhe von 100 Euro pro Monat. „Wir brauchen auch stärkere finanzielle Entlastungen für Berufstätige, die im Homeoffice arbeiten“, sagte der FDP-Finanzexperte Markus Herbrand der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). Eine Pauschale von 100 Euro pro Monat sei „der richtige Ansatz, den Bürgerinnen und Bürgern unter die Arme zu greifen“, sagte Herbrand. Es sei ein „schwacher Trost“, wenn ein Arbeitszimmer manchmal steuerlich abgesetzt werden könne.

„Ob arbeiten in der Küche oder im Arbeitszimmer - hier müssen wir moderner werden“, forderte Herbrand. Die Arbeitsplätze seien mittlerweile so vielfältig geworden, das müsse sich auch im Steuersystem widerspiegeln. Die große Koalition verfügt über keine aktuellen Daten, in welchem Umfang das Homeoffice genutzt wird, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage des FDP-Politikers hervorgeht.

Beschränkungen in Madrid und Barcelona werden gelockert

8:20 Uhr: In Madrid und Barcelona werden die Corona-Beschränkungen ab Montag gelockert. Ab nächster Woche dürften in den beiden Großstädten sowie in der gesamten Region Kastilien und León Museen, Hotels und Bar-Terrassen wieder öffnen, teilte die Regierung am Freitag mit. In weiten Teilen Spaniens waren die Corona-Auflagen bereits vor zwei Wochen gelockert worden. In Madrid, Barcelona und Teilen von Kastilien und León wurden die strikten Ausgangssperren hingegen aufrecht erhalten, da dort das Infektionsrisiko nach Behördenangaben höher war als in anderen Regionen.

Tui will noch im Juni Touristen nach Mallorca fliegen

8:18 Uhr: Der Reisekonzern Tui will bereits in wenigen Wochen wieder Reisen zu verschiedenen Zielen durchführen - unter anderem nach Mallorca. „Ab Ende Juni wollen wir pünktlich zu den Sommerferien wieder fliegen“, sagte Vorstandschef Fritz Joussen der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). Mallorca soll demnach schon bald angesteuert werden. „Wir wollen Mitte/Ende Juni den Flugverkehr nach Mallorca wieder aufnehmen.“ Österreich, Griechenland, Zypern, Kroatien und Bulgarien seien ebenfalls sehr gut vorbereitet, sagte der Tui-Chef. Die Hotel-Saison solle dort spätestens am 1. Juli starten.

Mehr als 177.600 Corona-Nachweise in Deutschland

Bundesweit sind bis Freitagabend über 177.600 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 19.45 Uhr: mehr als 177 180 Infektionen). Mindestens 8197 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 19.45 Uhr: über 8173). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Söder: Obergrenze für Corona-Schulden bei weiteren 100 Milliarden

18 Uhr: Maximal 100 Milliarden Euro zusätzliche Schulden soll der Bund nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder in diesem Jahr zur Bewältigung der Corona-Krise aufnehmen dürfen. Dies sagte Bayerns Ministerpräsident am Freitag in seiner Rede auf dem ersten Internet-Parteitag in der CSU-Geschichte. Konzepte über weitere Neuverschuldungen von bis zu 150 oder 200 Milliarden Euro seien nicht finanzierbar, alle Hilfen müssten „ökonomisch sinnvoll“ bleiben.

Söder unterlegt damit erstmals die Forderung nach einer Obergrenze für die deutschen Staatsschulden mit einer konkreten Summe. „Es ist wichtig, dass wir den Staat nicht ruinieren“, betonte Söder. Mit Blick auf europäische Hilfsprogramme müsse zudem darauf geachtet werden, dass Deutschland nicht selbst zu einem Sanierungsfall werde. 

Erstmals zeigt an Menschen getesteter Corona-Impfstoff kleine Erfolge

17.47 Uhr: Erstmals hat sich ein möglicher Impfstoff gegen das Coronavirus bei Tests an Menschen zumindest teilweise als wirkungsvoll gezeigt. Der Wirkstoff Ad5-nCoV habe sich im sogenannten Phase-1-Versuch als sicher und gut verträglich herausgestellt, hieß es in einer am Freitag im Fachjournal „The Lancet“ veröffentlichten Studie des Beijing Institute of Biotechnology. Vor allem aber habe er eine Immunabwehr-Reaktion auf das Virus Sars-CoV-2 im menschlichen Körper erzeugt. Weitere Versuche seien jedoch notwendig, um herauszufinden, ob diese Reaktion auch eine Infektion mit dem Virus verhindere.

„Diese Ergebnisse stellen einen wichtigen Meilenstein dar“, erklärte Institutsprofessor Wei Chen als Studien-Verantwortlicher in Peking. Eine einzelne Dosis von Ad5-nCoV reiche demnach aus, um in 14 Tagen bei den Probanden virus-spezifische, neutralisierende Antikörper und eine entsprechende Reaktion spezieller Abwehrzellen (T-Zellen) zu erzeugen. Er riet dazu, die Ergebnisse dennoch „vorsichtig“ zu interpretieren. „Es zeigt sich eine vielversprechende Vision für eine Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen, aber wir sind immer noch weit entfernt von einem Impfstoff, der allen zugänglich ist“, sagte er.

Ad5-nCoV wurde 108 gesunden Freiwilligen im chinesischen Wuhan verabreicht und die Wirkung bis 28 Tage danach ausgewertet. Eine finale Auswertung soll es nach sechs Monaten geben. 

Rund 80 Covid-19-Kranke in Istanbuler Hochsicherheitsgefängnis

17.24 Uhr: Im Hochsicherheitsgefängnis Silivri im Westen der türkischen Millionenmetropole Istanbul sind 82 Insassen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Es gehe ihnen gut, hieß es in einer Stellungnahme der zuständigen Staatsanwaltschaft am Freitag. Zehn Betroffene seien im Krankenhaus, die anderen im Gefängnis isoliert. Zudem sei am Donnerstag ein Insasse an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Der Mann habe auch an Tuberkulose gelitten.

Wie viele Insassen in türkischen Gefängnissen insgesamt betroffen von der Corona-Pandemie sind, ist nicht bekannt. Ende April hatte Justizminister Abdulhamit Gül gesagt, bisher seien 120 Häftlinge an Covid-19 erkrankt. Keiner sei auf einer Intensivstation. Gül zufolge kamen die Betroffenen aus vier Gefängnissen. Am 13. April hatte Gül gemeldet, dass im offenen Vollzug bisher 17 Fälle der Lungenkrankheit Covid-19 bestätigt seien. Drei Menschen seien gestorben.
Die Regierung hat im April damit begonnen, Häftlinge aus den überfüllten Gefängnissen unter anderem in den Hausarrest zu entlassen, um die Verbreitung von Covid-19 aufzuhalten. Ein entsprechendes Gesetz sollte die Entlassung von bis zu 90 000 Menschen ermöglichen. Anwälte und Menschenrechtler hatten die Maßnahme scharf kritisiert, weil sie Inhaftierte unter Terrorvorwürfen und Untersuchungshäftlinge ausschließt. Darunter sind auch Regierungskritiker und Journalisten. Betroffen sind auch einige wegen Terrorvorwürfen verurteilte Deutsche.

Putin: Corona-Lage in Russland hat sich stabilisiert

15.12 Uhr: Im Kampf gegen das Coronavirus sieht der russische Präsident Wladimir Putin erste Erfolge. Die Lage habe sich im ganzen Land stabilisiert, sagte er am Freitag bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Videokonferenz. „Bisher ist diese positive Dynamik nicht so schnell, wie wir uns das wünschen. Manchmal ist sie instabil, aber sie existiert.“ Etwa 165 000 Corona-Patienten könnten die Kliniken aufnehmen. 30 Prozent dieser Betten seien derzeit nicht belegt.

Russland ist nach Erhebungen der US-Universität Johns Hopkins nach den USA das Land mit den weltweit meisten Corona-Infektionen. Mit Stand Freitag haben sich nach russischen Behördenangaben mehr als 326 400 Menschen mit dem Virus infiziert. Es wurden 3249 Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit registriert. 99 800 Menschen galten als genesen. Seit Tagen ist die Zahl der Neuinfizierten unter 10 000.

Die Hälfte aller Corona-Fälle entfallen auf die Millionenmetropole Moskau. Dort gelten seit Wochen strenge Ausgangssperren. Nennenswerte Erleichterung stellte Bürgermeister Sergej Sobjanin noch nicht in Aussicht, erst wenn die Zahl der Neuinfektionen deutlich sinke.
Vom kommenden Montag an soll es lediglich kleinere Lockerungen geben.

Scholz plant Familienbonus von 300 Euro pro Kind

13.42 Uhr: Finanzminister Olaf Scholz (SPD) will die Kaufkraft nach der Corona-Krise einem Bericht zufolge mit einem Familienbonus stärken. Eltern sollten für jedes Kind einmalig 300 Euro bekommen, berichtete der „Spiegel“ am Freitag über Pläne aus dem Finanzministerium. Die Maßnahme könne den Bund zwischen fünf und sechs Milliarden Euro kosten und Teil des für Juni geplanten Konjunkturpakets sein.

Außerdem sollten Gastwirte und Künstler einen Ausgleich für entgangenes Einkommen bekommen - gemessen am Durchschnittsverdienst der vergangenen Jahre. Für Unternehmen plant Scholz laut „Spiegel“ Erleichterungen bei Abschreibungen oder Investitionszulagen. Das Konjunkturpaket werde bis zu 150 Milliarden Euro umfassen.

Das Finanzministerium kommentierte den Bericht zunächst nicht. Am Donnerstag hatte Scholz in einer Videobotschaft pauschal Unterstützung für Familien, Arbeitnehmer und Branchen wie Kultur, Schausteller, Gaststätten, Hotels oder Reisebüros in Aussicht gestellt. Das Konjunkturprogramm solle dafür sorgen, „dass die Einkommen der Bürgerinnen und Bürger stabilisiert werden, ganz besonders die der Familien, die es jetzt besonders schwer haben“. (dpa)

Mehr als 177.200 Corona-Nachweise in Deutschland

10.55 Uhr: Bundesweit sind bis Freitagvormittag über 177.200 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Stand 10.15 Uhr). Am Mittwochabend waren es noch mehr als 176.400 Fälle gewesen. Am Donnerstagvormittag lagen keine aktualisierten Daten der Bundesländer vor. Mindestens 8173 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Stand Mittwochabend 20.00 Uhr: 8117). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag bei 0,89 (Datenstand 21.5. 0.00 Uhr). Das bedeutet, dass jeder Infizierte im Mittel etwas weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit vergangener Woche gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,92. Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.

Nach weiteren Schätzungen des RKI haben in Deutschland rund 159.000 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 46.200 nachgewiesenen Fällen und mindestens 2370 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 36.800 Fällen und mindestens 1545 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 34.200 bestätigten Fällen und mindestens 1684 Toten. Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert sowohl von Bundesland zu Bundesland als auch unter Umständen von Tag zu Tag.

Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 353,8 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 213,1. Allerdings ist die Anzahl der erfolgten Tests pro 100.000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch. (dpa)

FDP-Politiker fordert mehr Steuervorteile für die Arbeit im Homeoffice

9.18 Uhr: Der FDP-Bundestagsabgeordnete Gerald Ullrich fordert mehr Steuervorteile für die Arbeit daheim. „Homeoffice sollen alle steuerlich geltend machen können“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Wer seinen Arbeitstag in die eigenen vier Wände verlagert, verbraucht mehr Strom, Wasser, Heizung und produziert mehr Müll.“ Arbeitnehmer dürften nicht auf den Kosten sitzen bleiben. In der Corona-Krise sind viele Menschen auf die Arbeit zuhause ausgewichen.

Derzeit kann nur derjenige seinen Arbeitsplatz zu Hause steuerlich geltend machen, der dafür über ein eigenes Zimmer verfügt. „Dies geht jedoch an der Realität der meisten Arbeitnehmer vorbei“, bemängelte Ullrich, der Mitglied im Wirtschaftsausschuss ist. „Daher fordere ich, 20 Prozent der Wohnfläche als Homeoffice steuerlich absetzbar zu machen. Das bedeutet beispielsweise, dass Mieter 20 Prozent ihrer Warmmiete von der Einkommenssteuer absetzen können.“

Rückendeckung für Erleichterungen kam vom Bund der Steuerzahler. „Bislang akzeptiert die Finanzverwaltung nur ein extra Arbeitszimmer“, sagte Isabel Klocke, die beim Steuerzahlerbund für Steuerrecht und Steuerpolitik zuständig ist, der dpa. „Steuerzahler, die am Ess- oder Küchentisch arbeiten oder nur über eine Arbeitsecke verfügen, gehen steuerlich meist leer aus. Deshalb sollten Ausgaben für die Homeoffice-Zeit pauschal anerkannt werden.“

Besonders kritisch sei die Situation für Arbeitnehmer, die für das laufende Jahr einen Freibetrag beantragt haben, etwa für einen langen Arbeitsweg. „Wegen der Corona-Krise blieben viele zu Hause und können dementsprechend keine Fahrtkosten absetzen. Hier kann es dann im nächsten Jahr zu Steuernachzahlungen kommen“, warnte Klocke. „Auch deshalb sollten Ausgaben für das Arbeiten zu Hause besser anerkannt werden.“ (dpa)

Trump will USA bei zweiter Coronavirus-Welle nicht wieder schließen

7.56 Uhr: US-Präsident Donald Trump will die USA im Fall einer zweiten Welle von Coronavirus-Infektionen nicht wieder strengen Maßnahmen zur Eindämmung unterwerfen. In diesem Fall „werden wir die Feuer löschen, wir werden das Land nicht schließen“, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Besuch einer Fabrik des Autobauers Ford in Ypsilanti im Bundesstaat Michigan. „Ob es eine Glut oder eine Flamme ist, wir werden es löschen.“

Trump drängte Gouverneure erneut dazu, die Schutzmaßnahmen in ihren Bundesstaaten zu lockern, damit die US-Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnt.
„Um die Gesundheit unserer Bevölkerung zu schützen, brauchen wir eine funktionierende Wirtschaft“, sagte Trump. „Bestimmte Gouverneure sollten weiter sein, als sie sind.“

Trump zeigte sich erneut überzeugt, dass die US-Wirtschaft sich spätestens ab dem vierten Quartal erholen werde. „Wir werden nächstes Jahr ein unglaubliches Jahr haben.“ Er fügte hinzu: „Dieses Land steht vor einem epischen Comeback.“ In der Ford-Fabrik in Ypsilanti stellt der US-Autobauer derzeit Beatmungsgeräte wegen der Corona-Krise her.  

Spahn will schon bald mit deutlicher Ausweitung der Coronavirus-Tests beginnen

6:42 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will schon bald mit einer deutlichen Ausweitung der Tests auf das Coronavirus beginnen. Noch im Mai wolle er eine Verordnung vorlegen, die präventive Reihen-Tests in Krankenhäusern und Pflegeheimen ermöglicht, sagte Spahn der Zeitung „Die Welt“ (Freitagsausgabe). Wenn Patienten und Bewohner aufgenommen oder verlegt werden, sollten die Tests die Regel sein, kündigte er an. Im Fall einer Infektion in der Einrichtung soll laut Spahn zudem beim gesamten Personal sowie bei allen Bewohnern und Patienten vorsorglich ein Abstrich gemacht werden. Die Ausweitung der Tests ist in einer kürzlich vom Bundestag beschlossenen Neufassung des Infektionsschutzgesetzes vorgesehen. Demnach müssen die gesetzlichen Krankenkassen die Tests auch dann bezahlen, wenn jemand keine Symptome zeigt. Spahn verwies darauf, dass die vorhandenen Testkapazitäten derzeit nicht ausgeschöpft würden. In der vergangenen Woche seien deutschlandweit 425.000 Tests vorgenommen worden, doch sei die Testkapazität „mehr als doppelt so groß“. (afp)

Mainzer Polizisten treffen sich in Kneipe - Konsequenzen drohen

20.26 Uhr: Eine Gruppe Mainzer Polizisten hat vor einigen Tagen in einer Kneipe in der Altstadt länger als erlaubt und ohne den in der Corona-Krise verlangten Abstand gefeiert. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Mainz am Donnerstag sagte, werden disziplinarrechtliche Konsequenzen für die Beamten geprüft.

Anlass des Treffens am Montagabend sei zum einen der Beförderungstag der rheinland-pfälzischen Polizei gewesen. Zum anderen habe an diesem Tag die Beerdigung eines unerwartet gestorbenen Kollegen stattgefunden, an der die Polizisten wegen der Corona-Auflagen nicht hätten teilnehmen können.

Zunächst hatten dem Sprecher zufolge zehn bis zwölf Beamte ordnungsgemäß Plätze in dem Lokal reserviert. Im Verlauf des Abends soll die Zahl der Gäste - unter ihnen Polizisten - nach Angaben von Zeugen auf bis zu 40 gestiegen sein. Eine genaue Zahl nannte die Polizei am Donnerstag nicht. Zuvor hatten die Internetzeitungen „Mainz&“ und „Boostyourcity“ über Details des Vorfalls berichtet.

Einer früheren Polizei-Mitteilung zufolge wurden weder die nötigen Abstände eingehalten, noch wurden Mund-Nase-Masken getragen. Die Gaststätte soll auch länger geöffnet gewesen sein als bis 22 Uhr - doch nur so lange ist das derzeit in Rheinland-Pfalz erlaubt. Nachdem eine Streife zur Gaststätte gefahren sei, habe sich die Gruppe aufgelöst, sagte der Sprecher. Eine Uhrzeit nannte er nicht.

In Rheinland-Pfalz dürfen Gaststätten und Kneipen seit dem 13. Mai unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln von 6 bis 22 Uhr öffnen. Gäste müssen an ihnem zugewiesenen Plätzen sitzen, etwa auf dem Weg zur Toilette oder beim Reinkommen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Das Bedienen an der Theke ist tabu, außerdem müssen persönliche Daten von Gästen erfasst werden.

In einer Mitteilung der Polizei von Mittwoch hieß es: „Dieses Verhalten ist keineswegs ein Kavaliersdelikt und wird mit aller Konsequenz aufgeklärt.“ Die Verstöße würden geahndet und disziplinarrechtliche Maßnahmen geprüft. „Es ist für die Führung der Polizei in Mainz nicht akzeptabel, dass offensichtlich eine kleine Gruppe Polizeibeamter das gute Ansehen der Mainzer Polizei mit diesem nicht zu tolerierenden Verhalten schädigt.“

Ärger wegen überfüllter Strände in England

20.23 Uhr: Zahlreiche Strände in Großbritannien waren auch am Donnerstag trotz der Corona-Krise überfüllt. Das schöne Wetter hatte Ausflügler vor allem an die südenglische Küste, etwa nach Bournemouth, gelockt. Die britische Regierung erlaubt inzwischen Tagesausflüge in England, fordert aber die Einhaltung des Zwei-Meter-Abstands von Personen, die nicht in einem Haushalt leben.

„Hunderte sterben jeden Tag, und die Leute denken hier, sie können ihren Spaß am Strand haben“, schimpfte ein Spaziergänger in Southend östlich von London. In Cornwall an der südwestlichen Spitze Englands übernachteten Menschen in ihren Wohnmobilen, obwohl dies nicht erlaubt war. Hotels, aber auch viele öffentliche Parkplätze und Toiletten sind noch geschlossen. Einheimische fürchten, dass sich das Coronavirus durch Tagesausflügler wieder stark ausbreiten könnte.

Die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland fahren einen eigenen, strikteren Kurs im Kampf gegen die Pandemie.

Erneut gut 2,4 Millionen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA

14.39 Uhr: Die Zahl der Arbeitslosen in den USA steigt weiter. In der Woche bis zum 16. Mai haben mehr als 2,4 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt, wie die US-Regierung am Donnerstag mitteilte. In der Vorwoche hatte es knapp drei Millionen Neuanträge gegeben. Seit der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie in den USA im März haben nunmehr bereits fast 39 Millionen Menschen mindestens zeitweise ihren Job verloren - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gelten als Indikator für die kurzfristige Entwicklung des US-Arbeitsmarkts

500 Menschen beim Drive-In-Gottesdienst

14.23 Uhr: Den Autos gepredigt: Zum Hildesheimer Drive-In-Gottesdienst zu Himmelfahrt sind rund 500 Menschen mit dem Auto gekommen. Teils hätten drei oder vier Menschen im Wagen gesessen, sagte Mirco Weiß, Diözesansekretär Bistum Hildesheim, am Donnerstag. Es sei ein „großes internationales Fest der Freude“ auf dem Volksfestplatz in Hildesheim gewesen, das Vaterunser sei in mehreren Sprachen gebetet worden.

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Gläubige sitzen beim Drive-In-Gottesdienst in Hildesheim in ihren Fahrzeugen und verfolgen die Andacht.Foto: picture alliance/dpa

„Was mich sehr beeindruckt hat, sind die Emotionen“, sagte Weiß. Es sei „manche Träne geflossen“ - vor allem, als das geistliche Lied „Barka“ gespielt wurde, das als Lieblingslied des früheren Papstes Johannes Paul II. bekannt wurde. Der Diözesanverband Hildesheim des Kolpingwerks hatte schon am Ostersonntag einen Drive-In-Gottesdienst gefeiert, bei dem rund 400 Menschen im Auto sitzenblieben.

EU empfiehlt Schutzmasken und Abstandsregeln bei Flugreisen

14.22 Uhr: Die EU hat Leitlinien zu Flugreisen während der Corona-Pandemie vorgelegt. Passagiere und Bordpersonal seien aufgerufen, medizinische Schutzmasken zu tragen. Zudem müssten Abstandsregeln „im Rahmen des Möglichen“ eingehalten werden. Der Lufverkehrsindustrie könne so geholfen werden, die Folgen der Pandemie in den Griff zu bekommen. Sichere Hygieneregeln seien ein „entscheidender Faktor“ für die Wiederaufnahme kommerzieller Flüge.

Konkret empfehlen die EU-Behörden allen Passagieren und der Crew, beim Betreten des Flughafens medizinische Schutzmasken anzuziehen und diese erst abzulegen, wenn sie ihr Reiseziel erreicht haben. Ausnahmeregeln seien für Kinder unter sechs Jahren denkbar. Die Masken sollen alle vier Stunden gewechselt werden. Die EU-Behörden riefen Reisende auf, genügend Masken mitzunehmen. Zugleich sollen die Fluggesellschaften einen ausreichenden Vorrat anlegen.

Wenn die Auslastung des jeweiligen Fluges es zulässt, sollen nach dem Willen der EU ein Sitz pro Reihe oder jede zweite Reihe im Flugzeug freigelassen werden, um einen Abstand von 1,5 Metern zwischen den Fluggästen zu gewährleisten. Sollte dies aufgrund einer höheren Passagierzahl nicht möglich sein, soll strikt auf die ständige Einhaltung aller anderen Schutzmaßnahmen - Handhygiene, Husten- und Niesetikette und das Tragen einer medizinischen Schutzmaske - geachtet werden.

Österreich setzt bei Tourismus-Neustart auf Tausende Corona-Tests

12.58 Uhr: Die österreichische Regierung setzt beim Neustart des Tourismus ab dem 29. Mai auf Corona-Tests für möglichst viele Mitarbeiter in Hotels und Beherbergungsbetrieben. Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, erklärte, dass bis Anfang Juli Kapazitäten für wöchentlich 65 000 Tests für die Mitarbeiter in den Unterkünften aufgebaut werden sollen.

In Österreich dürfen Hotels und Beherbergungsbetriebe ab dem 29. Mai wieder öffnen. Im Eingangsbereich sowie an der Rezeption gilt dann eine Mundschutzpflicht. Gästegruppen sollen aber ähnlich wie Menschen aus einem gemeinsamen Haushalt behandelt werden und müssen demnach untereinander keinen Sicherheitsabstand einhalten. Buffets sind mit besonderen hygienischen Vorkehrungen erlaubt, auch die hoteleigenen Wellness-Einrichtungen dürfen genutzt werden.

Da ab Mitte Juni die deutsch-österreichische Grenze wieder ohne Einschränkungen passierbar sein soll, ist auch für Deutsche der Sommerurlaub in Österreich nach aktuellem Stand möglich. Die deutschen Gäste sind für den österreichischem Tourismus die wichtigste Urlaubergruppe.

Japan lockert Covid-Notstand weiter

12.34 Uhr: Japan hat den Corona-Notstand in weiteren Landesteilen vorzeitig aufgehoben. Regierungschef Shinzo Abe erteilte am Freitag die Freigabe für die Präfekturen Osaka, Kyoto und Hyogo. Für den Großraum Tokio sowie die nördlichste Provinz Hokkaido gelte der Notstand zwar vorerst weiter, könnte aber möglicherweise am Montag ebenfalls aufgehoben werden, erklärte Abe.

Der Notstand hätte eigentlich überall noch bis zum 31. Mai gegolten - wobei das keine harten Ausgangsbeschränkungen wie in Europa bedeutet. Die Bürger in Japan sind nur gebeten, möglichst zu Hause zu bleiben. Zuvor hatte Abe bereits in den meisten Landesteilen den Notstand aufgehoben. Man habe die Situation so eingedämmt, dass eine Ausbreitung des Virus verhindert werden könne, hieß es.

Zahl der Corona-Infektionen weltweit überschreitet Schwelle von fünf Millionen

10.54 Uhr: Die Zahl der weltweit registrierten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus hat die Schwelle von fünf Millionen überschritten. Laut einer auf amtlichen Daten basierenden Zählung stieg die Zahl bis Donnerstagmorgen auf 5.006.730 Fälle. Mehr als 328.000 Menschen starben bislang. Am stärksten betroffen ist Europa mit mehr als 1,95 Millionen nachgewiesenen Infektionen und knapp 170.000 Todesopfern, gefolgt von den USA mit 1,55 Millionen Fällen und rund 93.000 Todesopfern. Die tatsächliche Zahl der weltweiten Infektionen liegt weit höher, da in vielen Ländern nur schwer Erkrankte auf das Coronavirus getestet werden und viele Fälle unerkannt bleiben.

Apple und Google entwickeln gemeinsame Corona-Tracking-Technologie

10.43 Uhr: Die US-Technologiekonzerne Apple und Google haben Gesundheitsbehörden weltweit eine Plattform zur Rückverfolgung von möglichen Corona-Kontaktpersonen zur Eindämmung der Corona-Pandemie bereitgestellt. „Ab heute ist unsere Technologie für die Gesundheitsbehörden verfügbar“, teilten die Konzerne mit. Bislang beantragten demnach 22 Länder eine Nutzung der Tracking-Technologie, die sowohl für mobile Geräte mit iOS- als auch mit Android-Betriebssystemen verfügbar sein soll.

„Wir haben keine Anwendung entwickelt, sondern eine Programmierschnittstelle, die von den Gesundheitsbehörden in ihre eigenen Systeme integriert werden kann“, teilten Apple und Google mit. „Die Gesundheitsbehörden werden bei der Technologie die Führung übernehmen - wir werden sie weiterhin unterstützen und zur Verfügung stehen.“ „Google und Apple sind sich darüber im Klaren, dass dies kein Allheilmittel ist“, hieß es weiter. Die Unternehmen seien aber überzeugt, dass Warnungen über einen Kontakt mit einem möglicherweise infizierten Menschen „einen Beitrag leisten können“ zur großangelegten Rückverfolgung von Corona-Infektionsfällen.

Tracking-Apps sollen mithilfe der Bluetooth-Technologie dafür sorgen, dass Kontaktpersonen von Corona-Infizierten schneller ausfindig gemacht und informiert werden können. Sollte ein Nutzer positiv auf das Coronavirus getestet werden, kann die App per Benachrichtigung automatisch alle Menschen warnen, in deren unmittelbarer Nähe der Infizierte sich zuvor aufhielt. Weltweit wird an solchen Anwendungen gearbeitet - auch in Deutschland. Mehrere europäische Länder bekundeten bereits Interesse an der Technologie von Apple und Google, Frankreich und Großbritannien entschieden sich aber dafür, ihre eigenen Systeme zu entwickeln.

Behörden untersagen AfD-Demo gegen Corona-Auflagen in Stuttgart

10.38 Uhr: Eine für den Sonntag (24. Mai) von der AfD geplante Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen in Stuttgart darf nach Angaben der Polizei nun doch nicht stattfinden. Die Versammlung wurde von der Stadt Stuttgart verboten. Unter anderem verwiesen die Behörden auf den Infektionsschutz in der Corona-Krise.

Die AfD plant nun, einen Eilantrag gegen das Verbot zu stellen, wie die Partei mitteilte. Die Südwest-AfD wollte am 24. Mai mit einer Kundgebung in der Stuttgarter Innenstadt gegen die Beschränkungsmaßnahmen bei der Corona-Pandemie demonstrieren. Auch die AfD-Landesvorsitzende Alice Weidel sollte nach AfD-Angaben auf der Demonstration sprechen. Die AfD hatte die Versammlung ursprünglich mit 500 Teilnehmern geplant.

Hollywood plant Filmstarts trotz Corona - Filmindustrie feilt an Konzepten in der Ära des Abstandhaltens

Das Defilée der Stars auf dem roten Teppich ist der glamouröse Höhepunkt eines jeden Film-Starts in Hollywood. Doch in Zeiten von Corona und seinen Abstandsregeln sind die Premieren mit Trauben dichtgedrängter Fans, drängelnden Fotografen und den vielen Begleitern der Promis ein Albtraum. Eventplaner und Marketingchefs sitzen schon an neuen Konzepten, um den roten Teppich dennoch bald wieder ausrollen zu können. Generalprobe könnte die bisher für Juli geplante Premiere des vermutlich neuen Kassenschlagers „Tenet“ im Juli sein.

„Früher ging es darum, so viel Aufmerksamkeit wie möglich zu bekommen und große Menschenmengen zusammenzubringen, die das Filmerlebnis weitertragen“, sagt Elizabeth Tramontozzi von der Eventagentur 15|40 Productions. „Von jetzt an wird es radikal anders sein.“ Für die New Yorker Premiere der letzten Staffel von „Game of Thrones“ im April 2019 baute die Agentur legendäre Kulissen, für Disney-Filme inszenierte sie extravagante Premieren auf dem Hollywood-Boulevard. Die Corona-Ausgangssperre in Kalifornien nutzte sie nun, um Hygienemaßnahmen für künftige Premieren zu planen: Dazu gehören Plexiglasschirme zwischen Journalisten und Stars und Isolierkapseln für Interviews per Video-Link. Vorab ausgewählte Fans könnten außerdem per LED-Schirmen mit den Schauspielern in Kontakt treten.

Auch die Armadas von Angehörigen, Freunden und Assistenten, die die Stars normalerweise begleiten, müssten nun Abstand halten: Sie könnten auf speziellen VIP-Wegen um den roten Teppich herum geleitet werden, damit die Promis den Teppich für sich haben. Überlegt wird schließlich sogar, bei allen Gästen Fieber zu messen. Die Fans werden wohl auf Distanz gehalten: „Wir müssen uns wohl zuerst einmal verschanzen, damit es keine Menschenansammlungen auf Gehwegen gibt“, sagt 15|40-Direktor Craig Waldman. Mit der Umsetzung der Abstandsregeln werde der rote Teppich dann eben „einfach ein bisschen breiter und länger sein“.

Aber trotz der Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Kalifornien und allen Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Ansteckung mit dem Virus - die üppigen Premierenpartys in Los Angeles mit ihren überfüllten Bars und Buffets werden noch monatelang nicht möglich sein. Das wissen auch die Werbeprofis. Stattdessen werden virtuelle Presse-Touren, in denen Interviews online geführt werden, immer beliebter; nicht zuletzt bei Streaming-Giganten wie Netflix und Amazon, den Gewinnern der Krise, die weiterhin große Produktionen auf den Markt bringen. 15|40 hat sogar ein mobiles Studio in einem Anhänger eingerichtet, das von einer Star-Villa zur anderen gebracht werden kann. Passend zu jedem Filmstart , ausstaffiert mit der zum jeweiligen Filmstart passenden Dekoration.

Auch „Drive-in“-Premieren planen die Event-Profis, bei denen die Schauspieler in der ersten Reihe parken oder auf Picknickdecken per Videolink mit den Fans kommunizieren. Dennoch wurden fast alle großen Blockbuster dieses Jahres bis zur Wiedereröffnung der Kinos verschoben. Zwar passen glamouröse Premieren nicht in eine Zeit, in der Menschen sterben und die Arbeitslosigkeit in die Höhe schießt. Dennoch können es die Werbefachleute kaum erwarten, dass die berühmten Premierenorte wie das TCL Chinese Theatre auf dem Hollywood Boulevard wieder öffnen. Die meisten Menschen seien es ebenfalls „leid, zu Hause zu bleiben“, glaubt Waldman.

Die große Bewährungsprobe wird „Tenet“ sein, der jüngste Mega-Budget-Thriller von Regisseur Christopher Nolan, der mit seinem Film als erster wieder in die Kinos kommen will. Als Kino-Start ist bisher der 17. Juli geplant. „Ich hoffe wirklich, dass das klappt“, sagt Waldman, der noch an der Planung für die Premiere sitzt. „Wir haben viel Zeit darauf verwendet, eine sichere Umgebung für das Studio Warner Bros., die Medien und die Künstler zu schaffen.“

Ende von US-Einreisestopp aus Europa nicht absehbar

Ein Ende des Einreisestopps für Ausländer aus Europa in die USA ist nach Angaben des Weißen Hauses derzeit nicht absehbar. „Wir haben noch keinen Zeitplan dafür“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz. Daran ändert offenbar auch die Überlegung von US-Präsident Donald Trump nichts, den diesjährigen G7-Gipfel möglicherweise doch als reales Treffen abzuhalten und die Staats- und Regierungschefs der sieben großen Industrienationen in die USA einzuladen. „Wir hoffen auf jeden Fall, dass dies geschieht“, sagte McEnany.

WHO meldet weltweite Rekordzahl täglicher Infektionen

22.22 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine neue weltweite Rekordzahl täglicher Neuinfektionen gemeldet. „In den vergangenen 24 Stunden wurden der WHO 106.000 Fälle gemeldet - die höchste Zahl an einem einzigen Tag seit Beginn der Epidemie“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch.

Die Gesundheitsbehörde befürchte insbesondere schwerwiegende Folgen für ärmere Länder, hieß es weiter. „Wir haben bei der Covid-19-Pandemie noch einen langen Weg vor uns“, sagte Tedros. „Wir sind sehr besorgt über die steigende Zahl von Fällen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen“, sagte der WHO-Chef weiter. Dort sei das Gesundheitssystem schwach oder nicht vorhanden, zudem seien notwendige Maßnahmen wie Distanzregeln schwieriger umzusetzen.

Fast zwei Drittel der binnen 24 Stunden gemeldeten Fälle wurden laut Tedros aus vier Ländern gemeldet. Der WHO-Chef gab jedoch nicht an, um welche Staaten es sich dabei handelte. Laut der Internetseite der Organisation handelte es sich im letzten WHO-Bericht um die USA, Russland, Brasilien sowie Saudi-Arabien. Danach folgten Indien, Peru und Katar. Die Zahl der weltweit gemeldeten Corona-Infektionen nähert sich derweil laut dem WHO-Direktor für Gesundheitsnotfälle Michael Ryan, der Marke von fünf Millionen.

Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden bis Mittwoch mehr als 4,9 Millionen Infektionsfälle in 196 Ländern registriert. Weltweit starben demnach mehr als 325.000 Menschen an der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Das neuartige Coronavirus war Ende 2019 in der zentralchinesischen Metropole Wuhan erstmals aufgetreten.

Merkel warnt vor wirtschaftlicher Abschottung

19:08 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel hat vor wirtschaftlicher Abschottung in der Corona-Krise gewarnt. „Die Antwort auf die Pandemie kann mit Sicherheit nicht sein, alle internationalen Lieferketten jetzt zu renationalisieren“, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in Berlin. „Dann würden alle einen sehr hohen Preis zahlen.“ Sie äußerte sich nach einer Videokonferenz mit den Vorsitzenden von fünf internationalen Wirtschafts- und Finanzorganisationen.

Der Chef der Welthandelsorganisation (WTO), Roberto Azevêdo, habe auf die Vielzahl aktueller einseitiger Maßnahmen hingewiesen, berichtete Merkel. Besorgniserregend seien insbesondere Exportbeschränkungen bei Lebensmitteln. Aus Arbeitslosigkeit werde Armut und daraus sehr schnell Hunger. Die Versorgung der Menschheit mit Lebensmitteln sei von entscheidender Bedeutung. Der Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Guy Ryder, habe unterstrichen, wie wichtig die Schaffung von Arbeitsplätzen in Entwicklungsländern sei, sagte Merkel.

Wenn es in entwickelten Ländern weniger Konsum gebe, habe dies dort dramatische Auswirkungen. Die Armutsbekämpfung werde deshalb wichtig werden in den kommenden Jahren - zumal es in wirtschaftlich schwächeren Ländern an finanziellen Möglichkeiten für große Konjunkturprogramme fehle. „Das heißt für Deutschland: keine Entwicklungshilfe kürzen, sondern weiter investieren.“

Merkel unterstrich die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit von Staaten. „Der Multilateralismus stand schon vor der Pandemie vor einer großen Herausforderung, und diese Herausforderung ist nicht kleiner geworden.“ Die Corona-Pandemie sei erst beendet, wenn es einen Impfstoff gegen das Virus oder gute Behandlungsmöglichkeiten gebe. Diese sollten deshalb als „gemeinschaftliche globale Güter“ verstanden werden, müssten also allen zur Verfügung gestellt werden.

Merkel: In Kürze mit Entscheidung zu Lufthansa-Projekt zu rechnen

18:50 Uhr: Bei den Verhandlungen der Bundesregierung über ein Rettungspaket für die Lufthansa ist nach den Worten von Kanzlerin Angela Merkel „in Kürze“ mit einer Entscheidung zu rechnen. Das sagte Merkel am Mittwoch in Berlin.

Athen öffnet Tourismus und greift Wirtschaft unter die Arme

18:24 Uhr: Athen wird in den nächsten Monaten Unternehmen sowie Arbeitnehmern mit 24 Milliarden Euro unter die Arme greifen und seinen Tourismus neu starten. Dies teilte am Mittwoch der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis im Staatsfernsehen mit. Das Motto sei: „Arbeitsplätze erhalten, Senkung der Steuern, Stärkung der unternehmerischen Tätigkeit“, sagte Mitsotakis.

Der wichtigste Wirtschaftsbereich des Tourismus werde am 1. Juli wieder neu starten. Die ersten Hotels sollen bereits am 15. Juni aufmachen. Am 1. Juli werde es dann auch Direktflüge zu den griechischen Inseln geben. Griechenland wird in den nächsten Tagen die Länder bekanntgeben, deren Bürger nicht unter Quarantäne gestellt werden brauchen. Dies teilte der griechische Tourismusminister, Charis Theocharis, mit. Unter diesen Ländern seien Deutschland, die baltischen Staaten sowie Staaten des Balkan, hieß es.

Die Tourismusindustrie ist einer der wichtigsten Wirtschaftsbereiche Griechenlands. 2019 besuchten nach Angaben der Hotelkammer 33 Millionen Touristen das Land. Athen hatte bereits im Februar Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus getroffen. Das Land weist eine der niedrigsten Sterberaten in Zusammenhang mit dem Coronavirus auf.

Italien will Flughäfen ab 3. Juni öffnen

17:29 Uhr: Italien will im Zuge der Corona-Pandemie seine Flughäfen ab dem 3. Juni wieder öffnen. Dann sollten inländische und internationale Reisen wieder erlaubt sein, weshalb Transportbeschränkungen aufgehoben werden könnten, sagte Verkehrsministerin Paola De Micheli am Mittwoch in Rom laut italienischen Nachrichtenagenturen. Italien hatte angekündigt, dass ab dem 3. Juni die Einreise für EU-Bürger wieder möglich sein soll und es für sie keine pauschale Quarantäne mehr geben werde. Bereits seit dieser Woche gibt es wieder mehr Zugverbindungen innerhalb Italiens.

Prozentualer Anteil der positiven Tests sinkt

16:45 Uhr: Bei den bundesweiten Labortests auf das neue Coronavirus sind immer weniger Proben positiv. Das geht aus dem jüngsten Bulletin des Robert Koch-Instituts hervor, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Demnach waren in der 20. Kalenderwoche vom 11. bis zum 17. Mai von 425.842 übermittelten Testergebnissen aus 176 Laboren 1,7 Prozent positiv. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn dieser Statistik Mitte März. Die Anzahl der wöchentlichen Tests und der meldenden Labore schwankt allerdings.

In der 18. Kalenderwoche lag die Anzahl der Positiv-Tests bei 3,9 Prozent, in der 19. Woche bei 2,7 Prozent. Den höchsten Wert gab es in der 14. Kalenderwoche Anfang April mit 9 Prozent - bei insgesamt 408.348 Testergebnissen aus 154 Laboren.

Mehr als 176.300 Corona-Nachweise in Deutschland

16:41 Uhr: Bundesweit sind bis Mittwochnachmittag über 176.300 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 16.15 Uhr: mehr als 175.500 Infektionen). Mindestens 8105 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 16.15 Uhr: 8036). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag bei 0,86 (Datenstand 19.5. 0 Uhr). Das bedeutet, dass jeder Infizierte im Mittel etwas weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Donnerstag gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,81. Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen. Nach Angaben des RKI haben in Deutschland rund 156.900 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 46.000 nachgewiesenen Fällen und mindestens 2353 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 36.700 Fällen und mindestens 1536 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 34.000 bestätigten Fällen und mindestens 1673 Toten. Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert sowohl von Bundesland zu Bundesland als auch unter Umständen von Tag zu Tag. Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 352,4 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 212,0. Allerdings ist die Anzahl der erfolgten Tests pro 100 000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch.

Mann stirbt nach Sprung von Quarantäne-Fähre

16:33 Uhr: Ein Mann ist nach einem Sprung von einer Quarantäne-Fähre in Italien gestorben. Der Tunesier sei einer von rund 120 Migranten, die vor der Küste Siziliens bei Porto Empedocle wegen der Corona-Pandemie auf der Fähre „Moby Zaza“ isoliert worden seien, sagte eine Sprecherin des Roten Kreuzes am Mittwoch.

Seine Leiche wurde nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa rund zehn Kilometer von dem Schiff entfernt an der Küste gefunden. Er sei vermutlich aus einer Höhe von 15 Metern mit Rettungsweste in das Meer gesprungen, möglicherweise um zu fliehen. Italien hat sich in der Corona-Krise als nicht sicherer Hafen erklärt. Migranten müssen nun in der Regel zwei Wochen auf Schiffen in Quarantäne.

Bundesregierung sieht gute Chancen auf Sommerurlaub in Europa

16:13 Uhr: Sommerurlaub trotz Corona-Krise - die Bundesregierung macht Hoffnung, dass das klappen könnte. Er sehe „gute Chancen, dass die Menschen im Sommer in ihre liebsten europäischen Urlaubsregionen reisen können“, sagte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, am Mittwoch am Rande einer Videokonferenz der zuständigen EU-Minister. Zugleich stellte der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium klar, dass der Urlaub in diesem Jahr anders werden wird als sonst.

„Wir werden mit Einschränkungen leben müssen.“ Abstands- und Hygieneregeln müssten konsequent eingehalten werden.
„Wir wollen den innereuropäischen Reiseverkehr wiederbeleben“, sagte Bareiß. Dabei müsse jedoch sorgfältig zwischen Gesundheitsschutz, Reiselust und wirtschaftlichen Interessen abgewogen werden. Die ersten Grenzkontrollen seien bereits wieder aufgehoben. Die EU-Minister berieten am Mittwoch über ein Konzept der EU-Kommission für Urlaub in Zeiten der Pandemie. Danach soll die derzeit eingeschränkte Reisefreiheit innerhalb der EU schrittweise zurückkehren.

Gleichzeitig sollen Hotels, Ferienparks und Restaurants neue strenge Hygiene- und Sicherheitsanforderungen erfüllen müssen. Vorgeschlagen wird zum Beispiel eine Begrenzung der Gästezahl, damit Abstandsregeln eingehalten werden können. Zudem sollten Reisen nur in Regionen ermöglicht werden, die für die medizinische Versorgung von Gästen ausreichend Kapazitäten hätten.

Viele Ärzte und Pfleger in Großbritannien tot

16:06 Uhr: In Großbritannien sind bislang 181 mit dem Corona-Virus infizierte Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitsdienstes National Health Service (NHS) gestorben. Wie Premierminister Boris Johnson am Mittwoch im Parlament weiter mitteilte, kamen auch 131 infizierte Sozialarbeiter ums Leben. Zahlreiche Ärzte, Krankenpfleger und Mitarbeiter in Senioreneinrichtungen hatten sich immer wieder beschwert, dass sie nicht genug Schutzausrüstungen wie Masken und Kittel zur Verfügung hätten. Einige von ihnen zogen sich in ihrer Not zum Beispiel große Müllbeutel über, um sich nicht mit dem Erreger anzustecken.

Die Mitarbeiter des NHS werden landesweit wie Helden verehrt. Für sie wird einmal pro Woche kräftig geklatscht. Viele Fenster von Wohnungen sind mit Bildern und Botschaften für die Ärzte und Pfleger beklebt. An Stränden werden bemalte Steine mit Dankesbotschaften abgelegt. Großbritannien hat die meisten Corona-Toten in Europa. Die Statistiken schwanken je nach Erhebungsmethode zwischen gut 35.000 und mehr als 50.000. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.

Die britische Regierung lockert ihre Ausgangsbeschränkungen schrittweise. Viel Kritik gibt es an dem Plan, einzelne Jahrgangsstufen wieder ab Juni in die Schulen zu schicken. Gewerkschaften, Wissenschaftler und Vertreter von Kommunen erklärten, dieser Schritt sei viel zu früh. Justiz-Minister Robert Buckland antwortete in Interviews am Mittwoch ausweichend auf die Frage, ob der Termin realistisch sei. Man arbeite auf den 1. Juni zwar hin, aber das Datum stehe unter Vorbehalt, sagte der Minister der BBC.

Über 50 Fälle in Amazon-Logistikzentrum

15:50 Uhr: In einem Logistikzentrum des Online-Händlers Amazon im niedersächsischen Winsen an der Luhe sind 53 Corona-Infektionen festgestellt worden. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung in Hannover auf eine Anfrage der Grünen hervor. Die Angaben beziehen sich auf den Zeitraum vom 16. März bis 29. April. Amazon zufolge sind im Mai keine weiteren Fälle hinzugekommen.Insgesamt sind an dem Standort rund 1800 Menschen beschäftigt.

Ein Amazon-Sprecher teilte am Mittwoch auf Anfrage mit, das Unternehmen tue alles, um die Mitarbeiter „so weit wie möglich zu schützen“. Im Zuge der Corona-Krise seien mehr als 150 Prozesse in der Logistik angepasst worden. „Nichts ist uns wichtiger als die Gesundheit und das Wohlergehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Der Landesregierung zufolge hat Amazon in Winsen unter anderem Touren für externe Besucher und die Versorgung in der Kantine ausgesetzt, zudem blieben Türen geöffnet, um Kontakt zu Türklinken zu vermeiden. An den Arbeitsstationen werde ein Abstand von zwei Metern sichergestellt. Gestaffelte Schichtzeiten sollen zudem helfen, Knotenpunkte wie den Eingang zu entlasten.

Lohnersatz für Eltern wird verlängert

14:52 Uhr: Wenn Eltern wegen geschlossener Kitas und Schulen in der Corona-Krise nicht arbeiten können, erhalten sie unter bestimmten Voraussetzungen künftig deutlich länger Lohnersatz vom Staat als bisher. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch einen Gesetzentwurf, mit dem die maximale Bezugsdauer auf bis zu 20 Wochen ausgedehnt wird. Oppositionspolitikerinnen und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB )kritisierten, die Regelung sei bei Weitem nicht ausreichend.

Mit dem Entwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium soll das Infektionsschutzgesetz geändert werden. Eltern können bis zu 67 Prozent ihres Lohns vom Staat erhalten, wenn sie Kinder unter zwölf Jahren während der Pandemie wegen geschlossener Kitas und Schulen zu Hause betreuen müssen und deshalb Einkommensverluste haben. Bisher ist die Leistung auf sechs Wochen befristet. Künftig wird das Geld pro Elternteil bis zu zehn Wochen gezahlt, bei Alleinerziehenden sind es 20 Wochen. Ein Anspruch kann auch für einzelne Tage geltend gemacht werden. Die Leistung ist allerdings auf 2016 Euro für einen vollen Monat gedeckelt.

Zeiten von Schulferien, in denen Kitas und Schulen ohnehin geschlossen wären, bleiben unberücksichtigt. Auch Eltern, die im Homeoffice arbeiten können, gehen leer aus. Die Gesamtkosten für die Lohnersatzleistung bezifferte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums auf schätzungsweise bis zu 3,2 Milliarden Euro. Mit der Verlängerung erhielten Familien „in dieser krisenbedingten Sondersituation eine gute existenzielle Absicherung“, erklärte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) nach dem Kabinettsbeschluss. „Das ist ein familienpolitischer Erfolg.“ Allerdings handele es sich nur um eine „Übergangslösung“, betonte Giffey.

Fast 70 Fälle in Frankfurter Flüchtlingsunterkunft

14:30 Uhr: In einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Bockenheim sind 65 Bewohnerinnen und Bewohner positiv auf Covid-19 getestet worden. Auch zwei Mitarbeiterinnen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), das die Einrichtung betreibt, wurden positiv getestet, teilte eine Sprecherin der Stadt Frankfurt am Mittwoch mit. Zuvor hatte die Hessenschau darüber berichtet. Nach Angaben der Stadt hat bisher nur ein infizierter Mann Symptome entwickelt und wird in einem Krankenhaus behandelt. Die Erkrankung dieses Mannes war den Angaben zufolge der Anlass zu weiteren Tests.

Die ersten elf der positiv getesteten Bewohner der Unterkunft sind nach Angaben einer Sprecherin des Sozialdezernats bereits in ein Appartement-Hotel umgezogen, in dem die Stadt seit April Wohnungslose und Geflüchtete aus Gemeinschaftsunterkünften zur Quarantäne unterbringt. Weitere 52 positiv getestete Menschen und ihre Familienmitglieder ziehen am Freitag in ein anderes Appartement-Hotel um, das kurzfristig akquiriert werden konnte. Die beiden infizierten DRK-Mitarbeiterinnen seien in häuslicher Quarantäne, hieß es weiter.

In der Gemeinschaftsunterkunft selbst hat das Gesundheitsamt zum Schutz der rund 300 bisher nicht infizierten Bewohner zusätzliche Vorgaben gemacht. Bis zur Verlegung der Infizierten und ihrer Kontaktpersonen werden es eine räumliche Trennung von den übrigen Bewohnern geben, hieß es. Zudem ordnete das Gesundheitsamt verstärkte Hygienemaßnahmen wie zum Beispiel das verbindliche Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Verlassen des Zimmers an.

Blutvorräte werden in Deutschland knapp

12.40 Uhr: In vielen Regionen in Deutschland gehen den Blutspendediensten die Konservenvorräte aus. „Corona hat das Blutspendewesen sehr deutlich durchgerüttelt“, sagte Stephan Küpper vom Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Mittwoch. Dass die zur Verfügung stehenden, gekühlten und getesteten Reserven mancherorts nicht einmal den Bedarf eines durchschnittlichen Tages decken könnten, liege aber nicht an mangelnder Spendenbereitschaft, betonte Küpper.

Das Problem sei der Wegfall vieler Gelegenheiten zur Blutspende etwa in Firmen und Universitäten und an mobilen Blutspendefahrzeugen. Das Rote Kreuz deckt über zwei Drittel des Bedarfs an Blutkonserven in Deutschland ab. 

Renault schließt wegen Corona-Krise komplettes Werk

11.45 Uhr: Als Folge der Corona-Pandemie will der französische Autobauer Renault mindestens ein Werk stilllegen. Die Fahrzeugproduktion in Flins-sur-Seine nordwestlich von Paris wird nach AFP-Informationen eingestellt. Nach Angaben der Investigativ- und Satirezeitung „Canard Enchaîné“ ist zudem die Schließung drei weiterer Werke in Frankreich geplant. Die Renault-Leitung wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern.

Der Konzern will am 29. Mai einen Sparplan im Umfang von rund zwei Milliarden Euro vorstellen. In dem Werk in Flins werden unter anderem das Elektro-Auto Zoe und der Nissan Micra des verbündeten japanischen Autokonzerns produziert.

Der Standort Flins soll nach Angaben einer mit dem Fall betrauten Quelle aber nicht ganz aufgegeben werden. Der „Canard Enchaîné“ hatte über eine Schließung berichtet. Der Zeitung zufolge sollen zudem Werke in Choisy-le-Roi südlich von Paris, Dieppe am Ärmelkanal sowie Caudan in Westfrankreich zugemacht werden.  

Russland überschreitet 300.000er-Marke bei Infektionen

10.45 Uhr: Russland hat bei der Zahl der registrierten Corona-Infizierten die Marke von 300.000 überschritten. Am Mittwoch kamen innerhalb eines Tages mehr als 8700 neue Fälle hinzu, wie die Behörden in Moskau mitteilten. Das sei der niedrigste Wert seit Anfang Mai. 2972 Menschen starben demnach mit dem Virus. Mit 135 Todesfällen pro Tag habe es nun einen neuen Höchststand gegeben.

Nach Erhebungen der US-Universität Johns Hopkins liegt das flächenmäßig größte Land der Erde bei der Gesamtzahl der gemeldeten Infektionen auf Platz zwei hinter den USA. Insgesamt haben sich in Russland rund 308 700 Menschen angesteckt.

Am schwersten betroffen ist die Hauptstadt Moskau. Auf Europas größte Metropole entfällt gut die Hälfte aller Corona-Infektionen in dem Land. Nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin werden derzeit etwa 18.000 schwer kranke Menschen in Kliniken behandelt. Eine „humanitäre Katastrophe“ habe es aber nicht gegeben. 

Flughafen Tegel geht vorübergehend vom Netz 

9 Uhr: Der Berliner Flughafen Tegel kann am 15. Juni vorübergehend außer Betrieb gehen. Das haben der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg am Mittwoch in einer Gesellschafterversammlung beschlossen, wie eine Sprecherin der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen sagte. 

Lohnersatz bei geschlossener Kita wird verlängert

7.30 Uhr: Eltern sollen bis zu 20 Wochen Lohnersatz bekommen können, wenn sie ihre Kinder in der Corona-Krise wegen Einschränkungen bei Kitas und Schulen zu Hause betreuen müssen. Familienministerin Franziska Giffey (SPD) bestätigte am Mittwochmorgen im ZDF-„Morgenmagazin“, dass das Kabinett die Verlängerung der Zahlung heute beschließen werde. „Die Lohnfortzahlungen werden weitergehen bis zu 20 Wochen.“

Der Lohnersatz werde je Elternteil auf bis zu zehn Wochen verlängert, für Alleinerziehende auf bis zu 20 Wochen. „Das ist ein ganz wichtiger Schritt, um finanzielle Sicherheit zu geben“, sagte die SPD-Politikerin. Sie sei froh, dass SPD-Sozialminister Hubertus Heil und sie sich hier durchgesetzt hätten. Zuvor hatte bereits Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ gesagt, die Verlängerung werde kommen. Er ist dafür zuständig, weil die Entschädigung im Infektionsschutzgesetz geregelt ist. 

Brasilien beklagt mehr als 1000 Corona-Tote an einem Tag

2.45 Uhr: In Brasilien sind erstmals mehr als tausend Todesopfer der Corona-Pandemie innerhalb von 24 Stunden verzeichnet worden. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte, wurden seit dem Vortag 1179 Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der offiziell gezählten Todesfälle in Brasilien stieg damit auf 17.971. Die Zahl der verzeichneten Infektionen wuchs dem Ministerium zufolge um 17.408 neue Fälle auf 271.628.

Bei den Infektionszahlen liegt Brasilien weltweit inzwischen auf dem dritten Rang hinter den USA und Russland. Das Land hatte sich am Montag in der Statistik vor Großbritannien gesetzt. Nach Schätzungen von Experten könnten die Infektionszahlen in Brasilien jedoch um das 15-fache höher sein als offiziell erfasst. In dem bevölkerungsreichsten lateinamerikanischen Land wird eine gewaltige Dunkelziffer vermutet, da es dort nur in relativ geringem Umfang Corona-Tests gibt.  

Trump lobt Vielzahl an nachgewiesenen Corona-Infektionen in den USA

1.15 Uhr: US-Präsident Donald Trump kann der Vielzahl an nachgewiesenen Corona-Infektionen in den USA - mehr als 1,5 Millionen - etwas positives abgewinnen. Er betrachte es nicht als „schlechte Sache“, dass es so viele nachgewiesene Infektionen im Land gibt. „Ich betrachte es in gewisser Hinsicht als gute Sache, weil es bedeutet, dass unsere Tests viel besser sind“, sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) im Weißen Haus. „Ich betrachte es als Auszeichnung, wirklich, es ist eine Auszeichnung.“ Wenn man wie in den USA fast 14 Millionen Menschen teste, finde man auch mehr Fälle, sagte er.

Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität und dem Covid Tracking Project wurden bislang rund 12,2 Millionen Tests in den USA durchgeführt. Trump stellt immer wieder heraus, dass in den USA viel mehr getestet werde als in anderen Ländern.

Fast jede dritte der fast 4,9 Millionen bestätigten Infektion weltweit entfällt auf die USA, wo rund 330 Millionen Einwohner leben. In keinem anderen Land gibt es mehr nachgewiesene Infektionen. Die Fallzahlen der einzelnen Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und der erwarteten hohen Dunkelziffer jedoch nur begrenzt vergleichen. 

Chile verzeichnet höchsten Anstieg von Corona-Toten

0.01 Uhr: In Chile ist innerhalb von 24 Stunden die höchste Zahl an Corona-Todesfällen und Neuinfektionen seit Ausbreitung g des Virus in das Land registriert worden. 3520 Menschen hätten sich neu angesteckt, 31 Erkrankte seien gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Seit dem ersten Auftreten des neuartigen Virus in dem südamerikanischen Land Anfang März gab es damit laut den offiziellen Statistiken fast 50.000 Infektionen und mehr als 500 Todesfälle.

In der Hauptstadt Santiago de Chile gilt seit Freitag eine strikte Ausgangssperre, um die rasante Verbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Dagegen gibt es zunehmend Proteste: „Wir haben Hunger“ oder „Wir müssen arbeiten, wir brauchen Unterstützung“ waren einige der Protestrufe, die in den ärmsten Vierteln von Santiago zu hören waren. Zudem gab es Plünderungen.

Angesichts der Lage wurde am Dienstag die Armee in die betroffenen Armenviertel geschickt. In Chile mit seinen fast 18 Millionen Einwohnern gelten 11,7 Prozent der Bevölkerung als arm. Die wegen des Coronavirus verhängten Beschränkungen verschärfen die sozialen Probleme noch. (mit dpa, afp, sid)