Credit Suisse: Ist die Schonzeit bereits vorüber?
Wie bei anderen Banken auch waren Entlassungen bei der Credit Suisse während der Lockdown-Phase in der Coronapandemie ausgesetzt. Nun kündigte CEO Thomas Gottstein an, man werde mittelfristig mit weniger Personal auskommen.
Laut Credit-Suisse-Chef Thomas Gottstein normalisiert sich bei ihm und bei der Grossbank der Tagesablauf allmählich wieder. Gottstein sagte in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung», die Teams würden nun in einem stufenweisen Prozess an die Arbeitsplätze zurückgeführt.
Allerdings deutete Gottstein an, dass manche Arbeitsplätze in Zukunft wohl gar nicht mehr gebraucht werden. Zunächst bezog sich diese Aussage des CS-CEO auf die Büroflächen der Grossbank. Dass die benötigten Büroflächen künftig weniger würden, werde eine Folge des im Corona-Lockdown verordneten Arbeitens aus dem Homeoffice sein. «Im Durchschnitt werden unsere Mitarbeiter künftig wohl vermehrt von zu Hause aus arbeiten», sagte Gottstein. «Erste Schätzungen gehen in Richtung 10 bis 20 Prozent der Arbeitszeit.»
CS bleibt in den schwarzen Zahlen
Es würden aber nicht nur die Banken weniger Bürofläche benötigen, sondern der Dienstleistungssektor als Ganzes.
Während in der gesamten Wirtschaft aufgrund des annähernd zwei Monate dauernden Lockdowns massive Stellenverluste drohen, machte Gottstein diesbezüglich keine konkreten Angaben. Die CS hatte partielle Stellenabbauten während des Lockdowns ausgesetzt.
Gottstein sagte zwar, er gehe nicht davon aus, dass die CS im laufenden Jahr in die roten Zahlen abrutschen werde. Allerdings hatte er bereits früher die Aussage gemacht, eine präzise Prognose liesse sich derzeit nicht machen.
Mittelfristig weniger Personal
Beobachter sehen aufgrund der drohenden Rezession einen massiven Stellenabbau auf die Bankenlandschaft zukommen. Bei der CS wird Gottstein derweil weiter in Technologie investieren, was sich gemäss seinen Aussagen auch auf die Anzahl der Mitarbeiter auswirken werde. «Mittelfristig werden wir sicher mit weniger Personal auskommen – vor allem auch, weil wir das Geschäft weiter automatisieren werden».
Der im Februar für Tidjane Thiam gekommene Gottstein hat dasselbe Problem wie sein Vorgänger: Der Aktienkurs der CS liegt am Boden. «Damit der Aktienkurs steigt, müssen wir Quartal für Quartal gute Ergebnisse liefern.» Die Kostenkontrolle wird dabei in den kommenden Monaten bei der CS – wie bei anderen Banken auch – eine erheblichere Rolle als bis anhin.
Werden UBS und Credit Suisse nach der Corona-Krise fusionieren?
- Ja, denn im Alleingang werden sie ihre hohen Kosten nicht tragen können.
- Ja, in Teilbereichen wird es zu einer Zusammenarbeit kommen.
- Die UBS wird die Credit Suisse schlucken.
- Die Credit Suisse wird die UBS schlucken.
- Nein, beide Banken werden auch in fünf Jahren noch unabhängig sein.
Abstimmen
Werden UBS und Credit Suisse nach der Corona-Krise fusionieren?
- Ja, denn im Alleingang werden sie ihre hohen Kosten nicht tragen können.
7.57% - Ja, in Teilbereichen wird es zu einer Zusammenarbeit kommen.
7.21% - Die UBS wird die Credit Suisse schlucken.
10.78% - Die Credit Suisse wird die UBS schlucken.
2.66% - Nein, beide Banken werden auch in fünf Jahren noch unabhängig sein.
71.79%