Kommentar

1. FC Köln lässt Düsseldorf zeitweise wie ein Spitzenteam aussehen

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Köln - Man könnte es sich leicht machen in der Analyse dieses Derbys und festhalten, der FC habe am Sonntag zwei Gesichter gezeigt: Erst 0:2 hinten gelegen, schlimm gespielt. Dann aber die Wende geschafft und mit zwei späten Treffern noch ein Unentschieden geholt, das gut war für die Moral. Alles gut also, nichts passiert.

Doch zu dieser Analyse könnte nur kommen, wer das Heimspiel am Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf verpasst hat. Glücklich sein durfte jedenfalls niemand: Die Düsseldorfer nicht, weil sie zwei Punkte verschenkt hatten. Und trotz der späten Treffer auch die Kölner nicht, weil sie einen überwiegend lausigen Auftritt geboten hatten. Die letzten Minuten änderten vielleicht das Resultat. Doch die Leistung blieb arg diskutabel.

Die Kölner weckten böse Erinnerungen an die Mannschaft, die im Hinspiel gegen Fortuna Düsseldorf noch unter dem ehemaligen Trainer Achim Beierlorzer vollends versagt hatte. Markus Gisdol hatte den Kölnern zwar einen schlichten, aber effektiven, fleißigen und körperbetonten Stil verordnet. In den Wochen vor der Pause hatte der FC eine eisige Präzision etabliert und Fallen gestellt, in die die Gegner zuverlässig gelaufen waren. Doch am Sonntag ließ Köln Fortuna Düsseldorf, eine Mannschaft im absoluten Existenzkampf, zeitweise wie eine Spitzenmannschaft aussehen.

Mittwoch gegen Hoffenheim

Markus Gisdol musste sein System umstellen und fünf Wechsel vornehmen, um zu einem Punkt zu kommen, den hinterher zwar jeder freudig zur Kenntnis nahm. Den allerdings kaum einer erklären konnte.

Schon am Mittwoch spielen die Kölner in Hoffenheim, es bleibt wenig Zeit, die verlorenen Stärken wiederzufinden – und Kraft zu ziehen aus dem Resultat. Denn für die Moral waren die späten Treffer tatsächlich gut.