UNO-Experten enttarnten Geheimmission vor der Küste Libyens

UNO-Experten habe eine Geheimmission privater westlicher Einsatzkräfte in Libyen enttarnt. Einem vertraulichen UNO-Bericht zufolge, den die Deutsche Presse-Agentur einsehen konnte, handelte es sich um eine Gruppe von mindestens 20 Personen, die aus Australien, Frankreich, Malta, Südafrika, dem Vereinten Königreich und den USA kommen.

Sie sollten den Angaben zufolge im Mittelmeer vor der libyschen Küste als Unterstützung des mächtigen Generals Khalifa Haftar offenbar türkische Versorgungsschiffe auf dem Weg zur Hauptstadt Tripolis stoppen und damit Waffenlieferungen für die Gegenseite im Bürgerkrieg, die international anerkannte Regierung, abfangen.

In Libyen, das seit dem Tod des ehemaligen Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi nicht zur Ruhe gekommen ist, tobt ein Machtkampf zwischen der international anerkannten Einheitsregierung in Tripolis und General Haftar. Vor mehr als einem Jahr hatte Haftar eine Offensive auf die Hauptstadt verkündet. Seitdem ist der Konflikt immer mehr auch zu einem Stellvertreterkrieg geworden. Die Vereinten Nationen dokumentierten viele Verstöße gegen das geltende Waffenembargo, darunter aus der Türkei, die die Einheitsregierung unterstützt. Zudem operieren viele ausländische Söldner im Land.

Für die nun enttarnte Mission aus dem Sommer 2019 wurden laut Bericht sechs Militärhubschrauber aus Südafrika nach Libyen geschmuggelt sowie zwei Militärboote aus Malta. Der Bericht nennt mehrere Firmen mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten als Hauptverantwortliche, benennt jedoch nicht deren Auftraggeber. Die geheime Mission wurde nur wenige Tage nach ihrem Beginn aus unbekannten Grund abgebrochen. Über tatsächlich durchgeführte Angriffe ist nichts bekannt. Die Emirate gelten neben Russland als wichtige Unterstützer Haftars im Bürgerkrieg.