Nikkei, Topix & Co
Asiatische Börsen behalten Spannungen zwischen USA und China im Blick
Die Anleger sind mit Blick auf das weltpolitische Geschehen zurückhaltend. Die Börse in Tokio kann dank weiterer angekündigter Coronahilfen zulegen.
Tokio. Die asiatischen Aktienmärkte sind am Montag gestiegen. Der Bericht der japanischen Zeitung Nikkei über einen weiteren Nachtrags-Haushalt im Volumen von mehr als 100 Billionen Yen (rund 850 Milliarden Euro) zur Eindämmung der Folgen der Virus-Krise ließ die Anleger vor allem an der Börse in Tokio zugreifen. Doch die Spannungen zwischen den USA und China überschatten die Investitionslaune.
„Die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China um Hongkong, die Handelspolitik und wer für die wirtschaftliche Folgen des Virus-Ausbruchs 2020 verantwortlich ist, droht die Rally zu beenden“, sagte Matthew Sherwood, Analyst bei Perpetual. Die globalen Aktienmärkte sind seit einem Tiefpunkt Anfang März um rund 30 Prozent gestiegen, was vor allem auf politische Impulse zurückzuführen ist.
Auch der Blick in Richtung des Finanzzentrums Hongkong lässt die Anleger ratlos zurück: China hatte am Freitag vorgeschlagen, der Sonderverwaltungszone nationale Sicherheitsgesetze aufzuerlegen. Kritiker betrachten dies als Wendepunkt für die ehemalige britische Kolonie, die viele Freiheiten einschließlich eines unabhängigen Rechtssystems und des Rechts auf Demonstration genießt. Tausende Einwohner Hongkongs gingen gegen den Gesetzesentwurf auf die Strasse. Es kam zu teilweise gewaltsamen Protesten, die Polizei setzte Wasserwerfer ein.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 1,5 Prozent höher bei 20.684 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 1,2 Prozent und lag bei 1496 Punkten.
Die Börse in Shanghai lag unverändert. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,1 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans fiel um 3,2 Prozent.
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,1 Prozent auf 107,72 Yen und legte 0,2 Prozent auf 7,1382 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9720 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0889 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0586 Franken. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,2178 Dollar.
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