Bühnenverbände legen ein Schutzkonzept vor
by Carsten MichelsWenn Theater, Konzerthäuser oder sonstige Kulturveranstalter in naher Zukunft wieder Vorstellungen und Events durchführen wollen, brauchen sie ein Schutzkonzept. Um den damit verbundenen Aufwand für jeden Betrieb zu minimieren, sind der Schweizerische Bühnenverband (SBV), der Schweizer Verband technischer Bühnen- und Veranstaltungsberufe (svtb-astt) sowie der Verband Schweizerischer Berufsorchester tätig geworden. Gemeinsam mit Fachspezialisten und Arbeitsärzten haben sie ein entsprechendes Modell-Schutzkonzept entwickelt. Dieses steht der gesamten Branche kostenlos zur Verfügung, wie es in einer Mitteilung der Verbände heisst.
«Um mehr über die Bildung von Aerosolen und Tröpfchen beim Musizieren, beim Singen und beim Sprechen, aber auch bei blossem Zuhören zu erfahren, wurden eigene Messungen in Auftrag gegeben», erläutern die Verbände ihre Vorgehensweise. Die daraus resultierenden Erkenntnisse seien in das Schutzkonzept miteingeflossen. «Der bereits publizierte erste Teil wurde auf den neuesten Stand gebracht und in das Gesamtkonzept integriert.»
Für den Tag X gerüstet
Voraussetzung für die Wiederaufnahme des seit über zwei Monaten ruhenden Theater-, Konzert- und Veranstaltungsbetriebs in der Schweiz ist die Erlaubnis durch den Bundesrat – respektive deren Umsetzung durch die kantonalen Behörden. Für diesen Fall sehen sich die Verbände gerüstet. Das Schutzkonzept basiere auf den heute allgemeingültigen Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit zur Eindämmung des Coronavirus, betonen sie. «Jeder Betrieb muss sicherstellen, dass diese allgemeinen Schutzmassnahmen bekannt sind. Dazu hat jeder Betrieb technische und organisatorische Massnahmen zu treffen, die im Konzept erläutert werden.» Den wichtigsten Arbeitsschritten und Tätigkeitsfeldern, bei denen die Gefahr einer Übertragung des Virus am wahrscheinlichsten wäre, seien eigene Kapitel gewidmet.
Das 64-seitige Schutzkonzept steht gratis online bereit. Es findet sich auf den Websites der beteiligten Verbände. Die entsprechenden Internetadressen lauten: theaterschweiz.ch, orchester.ch sowie svtb-astt.ch. Um allfällige Aktualisierungen sichtbar zu machen, sei das Konzept mit Versionsnummern versehen, heisst es.