Zunahme der lokalen Ausflüge setzen der Natur zu
Viele Naherholungsgebiete erleben wegen Corona einen ungewohnten Besucheransturm. So gehen die Behörden damit um.
by telebaselWeil wegen Corona viele Freizeitbeschäftigungen nicht möglich sind, zieht es die Menschen vermehrt nach draussen. In den regionalen Naherholungsgebieten ist das deutlich spürbar, schreibt die BaZ.
Das Naturschutzgebiet Seiglermatten auf dem Bruderholz etwa sei wegen des ungewöhnlich hohen Besucheraufkommens aktuell geschlossen, um laichende Amphibienarten zu schützen.
Die Parkranger in den Langen Erlen bemerken ebenfalls eine Zunahme: «Der Lockdown hat dazu geführt, dass auch Leute in die Naturschutzgebiete kommen, die sich sonst eher wenig in der Natur aufhalten. An sich ist das erfreulich, führt aber dazu, dass wir zwischenzeitlich etwas mehr Verstösse gegen die Naturschutzregeln beobachten», sagt Ranger Yannik Bucher.
Mehr Schilder, geschlossene Parkplätze
Der Landschaftspark Wiese habe deshalb die Beschilderung in den Langen Erlen verstärkt. «Von einer Sperrung gewisser Gebiete haben wir allerdings abgesehen, da es wie entlang der Wiese grundsätzlich genügend Flächen gibt, wo sich die Leute aufhalten können.»
In Anwil wurde einer der beiden Parkplätze beim Naturschutzgebiet Talweiher zeitweise gesperrt, um dem hohen Andrang entgegen zu wirken.
In der Reinacher Heide wurden Schilder aufgestellt, um zur Rücksicht auf die Natur aufzurufen. Beim Schloss Wildenstein wurde ein Weg durch den Hain geschlossen, um der Natur mehr Ruhe zu verschaffen.
Die Natur ist gerade jetzt besonders sensibel
Im Allschwiler Wald schätzt der zuständige Förster gegenüber SRF, dass aktuell etwa doppelt so viele Besucher im Naherholungsgebiet unterwegs sind, als normalerweise. Gerade im Frühling würden die Tiere und Pflanzen unter diesen Massen leiden. «Die Brut- und Setzzeit sind die wichtigsten Monate im Jahr. Leider verhalten sich aber nicht alle Waldbesucher rücksichtsvoll», so Markus Lack.
Lack macht darauf aufmerksam, respektvoll gegenüber der Natur zu sein, die Wege nicht zu verlassen, Hunde an der Leine zu führen und keine illegalen Feuerstellen zu errichten.