Der Dieselskandal hat auch eine gute Seite
by Bruno KnellwolfNachgerüstete VW-Dieselmotoren stossen im Alltag bis zu einem Drittel weniger Stickoxide aus als vor der Umrüstung.
Der Dieselskandal erschütterte die Autowelt: 2015 veröffentlichte die US-Umweltschutzbehörde EPA ihre «Notice of Violation». Darin stand, dass VW-Dieselmotoren mit einer illegalen Software manipuliert worden sind, um Abgasgrenzwerte zu umgehen. «Diesel-Gate» kostete VW-Chef Martin Winterkorn den Job, der Marke Prestige und viele Millionen Dollar. Dazu sanken die Verkäufe der eigentlich sehr sparsamen und damit CO2-günstigen Dieselautos rapid.
Nach dem Skandal mussten in vielen Ländern diese «EA 189»-Motoren des VW-Konzerns mit Software- oder Hardware-Update nachgerüstet werden. Nun zeigen Messungen der «University of York» und der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa, dass sich die Nachrüstung für die Umwelt gelohnt hat.
Die Forscher untersuchten in England mit einem Spezial-Messgerät die Abgasfahnen von rund 23000 vorbeifahrenden Autos und analysierten den Gehalt an Stickoxid NOx und CO2. Die Messungen fanden zwischen 2012 und 2018 statt – also vor und nach dem Abgasskandal.
Dabei zeigte sich, dass nachgerüstete VW-Dieselmotoren im Alltag bis zu einem Drittel weniger Stickoxide ausstossen als vor der Umrüstung. Gut für die Schweiz, hier wurden alle EA 189-Motoren nachgerüstet. Die Forscher raten, das auch in Ländern zu tun, in denen nur zwischen 30 und 90 Prozent der Dieselgate-Motoren nachgerüstet worden sind.
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