Satellitenbild der Woche
Erholung nach dem Jahrhundert-Knall
Es war der tödlichste Vulkanausbruch in der Geschichte der USA: Vor 40 Jahren legte der Mount St. Helens Hunderte Quadratkilometer in Schutt und Asche. Doch langsam kehrt das Grün zurück.
Vierzig Jahre sind vergangen, seit ein gewaltiger Vulkanausbruch die Landschaft im Nordwesten der USA auf einen Schlag veränderte. Der Ausbruch des Mount St. Helens gilt als eine der stärksten Eruptionen des 20. Jahrhunderts - und als die tödlichste in der Geschichte der USA. 57 Menschen und Tausende Tiere kamen ums Leben. Auf einer Fläche von Hunderten von Quadratkilometern verteilte sich Asche, zerstörte Vegetation und Gebäude. Es entstand ein Schaden von mehr als einer Milliarde Dollar.
Satellitenbilder aus den Tagen rund um die Eruption am 18. Mai 1980 haben den Wissenschaftlern geholfen, das Ereignis und seine Folgen zu verstehen. Aufgenommen wurden diese ersten Schwarz-Weiß-Fotos vom geostationären Umweltsatelliten GOES-3. Geostationär bedeutet, dass der Satellit nicht um die Erde kreist, sondern beständig eine bestimmte Weltregion überwacht.
Normalerweise werden solche Satelliten für die Wetterbeobachtung genutzt - im Fall von GOES-3 bot sich jedoch die außergewöhnliche Gelegenheit, den Vulkanausbruch sehr genau zu verfolgen. Die Explosionswolke stieg in nur vier Minuten in etwa 30 Kilometer Höhe auf. Die Bilder veröffentlichte der Nationale Wetterdienst in Seattle vor drei Jahren auf Twitter:
In den folgenden Jahrzehnten fertigte die US-Weltraumbehörde Nasa immer wieder Aufnahmen der Region rund um Mount St. Helens an. Diesmal allerdings mit den Satelliten der Landsat-Reihe. Auf den Bildern ist deutlich zu sehen, wie sich die Natur erholt, wie aus kargen Landschaften wieder begrünte Flächen werden. In einer Aufnahme aus dem Jahr 1984 sind noch weite Gebiete schroff und frei von Bäumen und Gräsern:
Doch knapp 30 Jahre später zeigt ein Satellitenbild aus dem Jahr 2013, wie viel grüner es um den Mount St. Helens geworden ist. Die Rückeroberungen der Vegetation sind gut zu erkennen:
"Ich denke, diese Langzeitreihen werden auch in Zukunft nützlich sein, möglicherweise bis zu einem Jahrhundert nach der Eruption, um die sich langsam vollziehenden Veränderungen beobachten zu können", sagte der Vulkanologe Stephen Self von der Universität Berkeley in Kalifornien. Zwar seien die Veränderungen immer schwieriger zu erkennen, aber die Natur erhole sich auch heute noch - 40 Jahre nach dem großen Knall.
Icon: Der Spiegel
jki