Gesundheitsbehörden warnen: Immer noch 76 Prozent aller Zecken ungeimpft
Berlin (Archiv) - Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Q-Fieber – das sind nur einige der Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können. Doch ein Großteil der Tierchen will von einer Zeckenschutzimpfung nichts wissen und bringt damit sich und andere in Gefahr.
"Noch immer sind 76 Prozent aller Zecken in Deutschland nicht geimpft", erklärt Ulrich Haderkamp von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). "Die Gründe sind vielfältig: Manche Zecken - eher aus dem bürgerlichen Milieu - sind bewusste Impfgegner, andere haben Angst vor der Nadel oder wissen noch nicht einmal darüber Bescheid, dass sie die Überträger gefährlicher Krankheiten sind." Nur jede dritte Zecke besitze überhaupt einen Impfpass.
Nun soll ein umfangreiches Impfprogramm Abhilfe schaffen. Um die Quote zu erhöhen, wollen die örtlichen Gesundheitsämter mobile Impf-Teams in FSME-Risikogebiete schicken: "Jedes Team hat ein Kind dabei, dessen zarte Haut möglichst viele der kleinen Blutsauger anlockt", so Haderkamp.
Die Impfung erfolgt üblicherweise in einen der vielen Oberarme der Zecke. Muss es schnell gehen oder kann keine Vene gefunden werden, genügt auch eine Injektion in den Rücken. Auf diese Weise hoffen die Behörden, mindestens die Hälfte aller Zecken immunisieren zu können.
Ergänzend dazu sollen Jungzecken mithilfe eines innovativen Bildungsprogramms unter dem Motto "Impf' dich, sonst schimpf' ich" für Gesundheitsrisiken sensibilisiert und zur Impfung angeregt werden. "Wir wollen die jungen Hüpfer bei der Ehre packen. Sie sollen sich und anderen beweisen, dass sie ihren Kopf nicht nur dazu haben, um ihn in der Bissstelle zurückzulassen", so Haderkamp.