Lockdown verleiht Arbeitspausen positive Impulse

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Sieben von zehn Schweizern haben im Home Office neue Pausentätigkeiten für sich ausprobiert. Insbesondere verschiedene Arten von Bewegung stehen hoch im Kurs. Jetzt gilt es, diese positiven Impulse mit der Öffnung der Wirtschaft in den regulären Berufsalltag mitzunehmen. Denn eine repräsentative Studie im Auftrag von Xing Schweiz zeigt: Jeder dritte Berufstätige in der Schweiz macht zu wenig Pausen und Bewegung kommt im normalen Berufsalltag oft zu kurz.

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Pausen sind ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz und können so zu einem erfüllteren Berufsleben beitragen. Das berufliche Online-Netzwerk Xing wollte wissen, wie es um die Pausengewohnheiten von Schweizer Berufstätigen steht und welchen Einfluss die Arbeit im Home Office hat. Im Rahmen einer repräsentativen Befragung liess Xing Schweiz zunächst vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com Angaben zum Pausenverhalten von Schweizer Berufstätigen erheben. Ergänzend dazu wurden rund 600 Schweizer Home Office Worker direkt über die Xing-Plattform zu ihren Pausengewohnheiten in den eigenen vier Wänden befragt.

Die wichtigsten Resultate der Studie:

Home Office bringt Bewegung in die Arbeitspausen

Spazieren, Joggen, Velofahren: Die Arbeit zu Hause bringt bei vielen Berufstätigen Bewegung in die Arbeitspausen. So geben knapp vier von zehn Home Office Workern (38 Prozent) an, Bewegung im Freien als neue Pausentätigkeit ausprobiert zu haben. Zudem haben 19 Prozent der Befragten ihre Pausen dank Home Office zum ersten Mal für Fitness oder Yoga genutzt. Am regulären Arbeitsplatz findet sich Sport und Bewegung als Pausentätigkeit hingegen auf einem der hinteren Ränge, so die Resultate der repräsentativen Studie vom Frühjahr: Nur gerade jeder Zehnte nutzt seine Arbeitspausen regelmässig, um sich zu bewegen. Auch bewusste Entspannung, etwa über Atemübungen oder Meditation, wird selten praktiziert. Lediglich sechs Prozent der Befragten geben an, sich in den Pausen regelmässig bewusst zu entspannen. Angeführt wird die Liste der häufigsten Pausentätigkeiten von Trinken und Essen, Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen sowie Chatten über Whatsapp und SMS.

Beim Pausieren ebenfalls hoch im Kurs: Backen und Power Nap

Weitere Pausentätigkeiten, die Schweizerinnen und Schweizer im Home Office neu für sich entdeckt haben sind Hausarbeiten (von 28 Prozent genannt), Kochen und Backen (ebenfalls 28 Prozent) sowie das kleine Nickerchen zwischendurch, der sogenannte Power Nap (17 Prozent). Insgesamt gaben rund 70 Prozent der Befragten an, im Home Office neue Pausentätigkeiten ausprobiert zu haben.

Xing Schweiz Geschäftsführer Robert Bertschinger sagt zu den Resultaten: «Die Arbeit im Home Office wird von Schweizer Berufstätigen vielfach als Chance genutzt, neue Formen der Pausengestaltung auszuprobieren. Gerade wenn es um Bewegung geht wäre es wünschenswert, dass diese positiven Impulse auch im regulären Arbeitsalltag nach dem Lockdown nachwirken.»

Jeder Dritte macht zu wenig Pausen

Die Resultate der repräsentativen Erhebung aus dem Frühjahr zeigen, dass rund ein Drittel der Berufstätigen (35 Prozent) gemäss eigener Einschätzung nicht genügend Pausen einlegt. Zwei Drittel von ihnen (66 Prozent) möchte das gerne ändern. Die drei häufigsten Gründe, warum auf genügend Auszeiten verzichtet wird sind: Es gibt zu viel zu tun (für 61 Prozent ein häufiger Grund), die Pausen gehen schlicht vergessen (für 42 Prozent ein häufiger Grund) oder der Verzicht auf Pausen ist Teil der Unternehmenskultur (für 30 Prozent ein häufiger Grund).

Pause zu Hause: Erholsamer aber schwieriger zu realisieren

Trotz geringerer sozialer Kontrolle und grösserer Freiheit bei der Pausengestaltung scheint das Pausieren in den eigenen vier Wänden nicht leichter zu fallen. Etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Befragten Xing-Mitglieder im Home Office findet sogar, dass es zu Hause schwieriger ist, Arbeitspausen einzulegen. Für 41 Prozent gibt es keinen Unterschied und nur 24 Prozent der Befragten fällt das Einlegen von Pausen im Home Office einfacher.  

Positiv bewertet wird dafür die Wirkung der Pausen im Home Office. Vier von zehn Befragten empfinden die Pausen im Home Office als erholsamer wie im Büro. Nur 20 Prozent finden die Pausen im Büro erholsamer. Die restlichen 40 Prozent spüren keinen Unterschied.  

«Ob im Home Office oder am Arbeitsplatz in der Firma, die positive Wirkung von Arbeitspausen wurde bereits zigfach aufgezeigt. Arbeitgeber, die eine bewusste Pausenkultur pflegen, fördern nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, sondern gleichzeitig auch die Produktivität im eigenen Unternehmen», sagt Robert Bertschinger. «Unsere Studie zeigt, dass noch nicht alle Schweizer Unternehmen dieses Potenzial ausschöpfen.»


Über die Studie

Die Befragung zum Thema Pausenverhalten wurde Anfang 2020 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 788 berufstätige Personen aus der Schweiz mittels Online-Interview. Die quotengesteuerte Zufallsstichprobe ist für die erwerbstätige Bevölkerung der Schweiz repräsentativ. Ergänzend dazu hat XING Schweiz im Mai 2020 über die XING-Plattform 619 Schweizer Mitglieder, die vollständig oder teilweise im Home Office arbeiten, zum Thema Arbeitspausen während dem Corona-Lockdown befragt.