Ölpreise setzen Erholung fort

Die Ölpreise haben am Freitag ihre vorsichtige Erholung der vergangenen Tage fortgesetzt. Die Risiken für Rückschläge bleiben wegen der Corona-Epidemie in China aber hoch. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 57,12 US-Dollar. Das waren 79 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI stieg um 56 Cent auf 51,98 Dollar.

Bereits seit einigen Tagen haben sich die Ölpreise von ihren starken Verlusten seit Beginn des Jahres erholt. Händler begründen dies mit der allgemein freundlicheren Marktstimmung, was riskantere Anlageklassen wie Rohstoffen zugute kommt. Die Sorgen über die konjunkturellen Folgen der Coronavirus-Krise und die Unsicherheit über die Reaktion grosser Förderstaaten bleiben aber entscheidende Themen am Ölmarkt.

Ein Expertengremium der Opec+ hatte in der vergangenen Woche eine weitere Senkung der Fördermenge um 600 000 Barrel pro Tag zur Stabilisierung der Ölpreise empfohlen. Allerdings gibt es dazu keine Entscheidung Russlands. Andere grosse Förderer, allen voran Saudi-Arabien, scheinen einer zusätzlichen Kürzung zugeneigt zu sein.

Mittlerweile haben die Organisation erdölexportierender Länder (Opec), die Internationale Energieagentur (IEA) und die US-Energiebehörde EIA ihre Prognosen für die weltweite Nachfrage nach Rohöl wegen der Virus-Krise gesenkt. Am drastischsten fällt die Prognosekürzung der IEA aus. Sie erwartet im ersten Quartal eine rückläufige Nachfrage. Es wäre der erste Rückgang seit rund zehn Jahren./bgf/he

(AWP)