Musical Wüstenblume
Kurz vor der Weltpremiere klappt noch nicht alles
Das Theater St. Gallen zeigt das Musical Wüstenblume. Es thematisiert Unterdrückung und Beschneidung von Frauen.
Für den Laien sieht es schon wie eine Aufführung aus. Das Orchester spielt, die Kostüme, das Bühnenbild, alles passt. Oder eben nicht, wenn man Regisseur Gil Mehmert fragt. Hier korrigiert er die Schauspieler, dort will er einen Gegenstand an einem anderen Ort. Nervös sei er aber nicht, sagt Regisseur Mehmert: «Dass es noch ordentlich knirscht im Gebälk ist klar.»
Es könnten bei jeder Probe noch kleine Änderungen hinzukommen, denn es handle sich bei «Wüstenblume» um eine Uraufführung, da könne das eine und andere noch verändert und neu arrangiert werden, auch in der Musik. Deshalb gelte es jetzt, diese Woche bis zur Premiere noch intensiv zu nutzen.
Mehmert vergleicht «Wüstenblume» eher mit den anspruchsvolleren Stücken wie «Les Misérables» oder «West Side Story». Das Musical sei ein Wagnis. Deshalb schätze er es, dass das Theater St. Gallen dieses Wagnis eingehe. In Deutschland sei man zurückhaltender. Der Musical-Standort Hamburg beispielsweise setze vor allem auf kommerzielle Aufführungen.
Die Musik für das Musical «Wüstenblume» hat der erfolgreiche deutsche Musikproduzent Uwe Fahrenkrog-Peterson. Als Nena-Bandmitglied hatte er Hits geschrieben wie «99 Luftballons», «Leuchtturm» und «Irgendwo, irgendwie, irgendwann». Eine Musicalproduktion ist aber auch für ihn Neuland.
Die Macher studieren daran, «Wüstenblume» auch in einer englischen Version auf die Bühne zu bringen. Zuerst steht jetzt aber die deutsche Version im Vordergrund. Am Samstag 22. Februar findet die Uraufführung des Musicals «Wüstenblume» im Theater St. Gallen statt.