Neuer technischer Leiter

Pius Kaspar: «Das Schiff soll den Kurs beibehalten»

Seit Anfang Februar ist der Schüpfheimer der neue Leiter des FCL-Nachwuchses. Er will die gute Arbeit weiterführen.

Die erfolgreiche Förderung von Talenten steht bei vielen Super-League-Teams immer mehr Zentrum und ist für einen Verein wie dem FC Luzern gar zentral und überlebenswichtig.

Diese Aufgabe obliegt beim grössten Zentralschweizer Verein in Zukunft Pius Kaspar. Der 43-jährige Entlebucher folgte Anfangs Februar auf Genosio Colatrella, der neuer Assistenztrainer des FCL ist.

Ich kenne die Strukturen sehr gut und weiss, wie die Abläufe sindPius Kaspar
der neue Leiter des FCL-Nachwuchses

Vom Kinderfussball zum technischen Leiter

Der Schüpfheimer Pius Kaspar ist seit über 10 Jahren in der Organisation der «Leuchtenstädter», verantwortete unter anderem den Kinderfussball und zuletzt war er auch für das Videostudium zuständig. Für Kaspar ist diese interne Lösung ein grosser Vorteil: «Ich kenne die Strukturen sehr gut und weiss, wie die Abläufe sind. Zudem habe ich auch die Kontinuität von Spielern gesehen, die von unten hochkommen aus der Löwenschule in die U-Mannschaften.»

Als Chef des Nachwuchses ist Kaspar auch verantwortlich, dass möglichst viele Nachwuchsspieler den Weg in die erste Mannschaft des FCL finden. Diese «Durchlässigkeit» hat sich in den letzten Jahren bei den Luzernern stark verbessert, finden sich doch im aktuellen Kader der ersten Mannschaft neun Nachwuchsspieler – davon sind vier Stammspieler.

Es gibt sicher Dinge, die wir auf die neue Saison hin verändern werden, aber wir wollen das Schiff stetig und nicht zu schnell auf Kurs behalten.Pius Kaspar

Kontinuität und Transfers als Ziel

Diesen Weg möchte Kaspar weitergehen: «Genosio Colatrella hat das hervorragend gemacht, das Schiff in gute Gewässer geführt. Wir probieren jetzt das so weiterzuführen, mit kleinen Anpassungen. Es gibt sicher Dinge, die wir auf die neue Saison hin verändern werden, aber wir wollen das Schiff stetig und nicht zu schnell auf Kurs halten.»

Gelingt das, so wird es auch in Zukunft Verkäufe von Luzerner Nachwuchsspieler geben. Diese sind vital für den Verein, der in den letzten Jahren das strukturelle Defizit mit Transfers erfolgreich gedeckt hat. Kaspar hat keine moralischen Bedenken, junge Spieler auszubilden, um sie danach zu verkaufen: «So wie es beim FC Luzern ist, ist es vertretbar. Bei uns sind es Eigengewächse. Es ist kein Handel, sondern eine Ausbildung. Und nachher gehört es zum Geschäft, dass sie einen Schritt weiter gehen können und der FCL etwas daran verdient.» Als Beispiel nennt Kaspar Ruben Vargas, der im Sommer für rund 2,8 Millionen Franken nach Augsburg in die Bundesliga wechselte, sich sogleich durchsetzte und zuletzt auch in der A-Nationalmannschaft spielte.

Gelingt Kaspar und dem FCL dies weiterhin, so steht nicht nur die Zukunft des Vereins auf gutem Boden, sondern ist auch die Zukunft des Schweizer Fussballs weiterhin mit Zentralschweizer Spielern gesegnet.