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(Bild: APA/BARBARA GINDL)
In München:

Ex-Musikhochschulchef kam nicht zu Haftantritt

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Ein wegen sexueller Nötigung verurteilter ehemaliger Rektor des Salzburger Mozarteums und Ex-Präsident der Musikhochschule München hat seine Haft nicht angetreten. Er hätte am 13. Jänner in der Justizvollzugsanstalt Landsberg vorstellig werden müssen, hält sich aber gegenwärtig im Ausland auf, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München am Freitag sagte

Ob nach ihm gefahndet wird, wollte die Behörde nicht mitteilen. Nach einem Bericht des „Neuen Tag“ (Freitag) befindet er in Österreich auf der Flucht. „An der Spekulation, ob er sich nach Österreich abgesetzt hat, um die Haftstrafe nicht antreten zu müssen, können wir uns nicht beteiligen“, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte Anfang Oktober 2019 das Urteil des Landgerichts München I bestätigt, das den ehemaligen Musikhochschul-Präsidenten im Mai 2018 wegen sexueller Nötigung in drei Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt hatte. Er hatte demnach eine Sängerin in seinem Büro auf das Sofa gestoßen und trotz Gegenwehr sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen.

Der Verurteilte führte von 2003 bis 2014 die Münchner Musikhochschule. Er hatte bei der BGH-Verhandlung beteuert, er verabscheue Gewalt. Er habe aber Menschen enttäuscht. Die Hochschule entschuldigte sich für das Leid, das der Ex-Rektor den Frauen zugefügt hat.