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Die Medaille aus dem Blick verloren: Denise Herrmann.© reuters
Biathlon-WM

Laufen kann sie gut

Denise Herrmann verpasst bei der Biathlon-WM nach drei Schießfehlern eine Medaille.

Denise Herrmann stürzte völlig erschöpft ins Ziel. Die 31-Jährige hatte auf der Schlussrunde noch einmal den Turbo gezündet und lange Zeit gehofft – doch es war wieder nicht genug. Drei Schießfehler bei schwierigen Windbedingungen kosteten Herrmann knapp die ersehnte Medaille bei der Biathlon-WM in Antholz.

„Läuferisch bin ich top in Schuss, aber drei Fehler sind einfach zu viel“, sagte Herrmann nach ihrem fünften Platz im Sprint über 7,5 Kilometer enttäuscht im ZDF. Lange Zeit hatte sie auf Rang drei gelegen, wurde aber ganz spät noch verdrängt. 9,2 Sekunden fehlten schließlich aufs Podest.

Weltmeisterin wurde Marte Olsbu Röiseland. Die Norwegerin triumphierte nach einem Schießfehler in 21:13,1 Minuten vor den überraschend starken Susan Dunklee (USA/0 Schießfehler/6,8 Sekunden zurück) und der Tschechin Lucie Charvatova (1/21,3). Röiseland hatte mit Norwegen bereits die Mixed-Staffel gewonnen, das deutsche Team zum Auftakt den enttäuschenden vierten Platz belegt – weil Herrmann im Schießen gepatzt hatte.

Herrmann sicherte sich durch ihre Platzierung im Sprint aber eine tolle Ausgangsposition für den Verfolger am Sonntag (13.00 Uhr/ZDF) über 10 Kilometer. Vor einem Jahr in Östersund hatte die Oberwiesenthalerin in dieser Disziplin den Titel geholt. „Da greife ich wieder an“, sagte Herrmann entschlossen.

Die favorisierte Tiril Eckhoff (Norwegen) erwischte im Sprint mit sechs Fehlern einen rabenschwarzen Tag und qualifizierte sich als 59. gerade noch für den Verfolger. Ihre Konkurrentin Dorothea Wierer (Italien) als Siebte sprach von „brutalen Verhältnissen. Das war auch Glückssache.“

Franziska Preuß aus Haag (2/40,8) belegte einen guten achten Platz. „Es freut mich, dass ich mich läuferisch wieder gut fühle, das ist eine gute Ausgangsposition“, sagte die 25-Jährige. Vanessa Hinz (Schliersee/2/49,5) wurde 14., Karolin Horchler (Clausthal-Zellerfeld/1/1:11,2 Minuten) kam auf Rang 23, Janina Hettich (Schönwald/5/2:23,4) musste sich bei ihrer WM-Premiere mit Rang 65 begnügen.

Am Samstag (14.45 Uhr/ZDF) soll es im Sprint der Männer über 10 Kilometer endlich mit der ersten deutschen Medaille klappen. Benedikt Doll fordert dabei Norwegens Überflieger Johannes Thingnes Bö heraus. Er hoffe „auf eine Schwäche“ des Norwegers, so der 29-Jährige, „wenn der ein perfektes Rennen macht, ist er eigentlich fast nicht besiegbar.“

Aber natürlich, so Doll, habe er nach drei Podiumsplätzen in diesem Winter inklusive eines Sieges „das Ziel, die Medaillenränge anzugreifen, das wird aber nicht einfach.“ Neben Doll hat auch Johannes Kühn in diesem Winter im Sprint mit Platz drei auf sich aufmerksam gemacht. Routinier Arnd Peiffer konnte über die 10 Kilometer bislang noch nicht überzeugen. sid