Weinstein-Prozess: Anklägerin warf Ex-Mogul Machtmissbrauch vor
Bei Verurteilung droht dem einstigen Hollywood-Mogul lebenslange Haft.
Im Vergewaltigungsprozess gegen Harvey Weinstein hat die Anklage dem ehemaligen Hollywood-Mogul Machtmissbrauch vorgeworfen. "Der Angeklagte war der Herr des Universums und die Zeugen waren nur Ameisen, auf die er ohne Konsequenz treten konnte", sagte Staatsanwältin Joan Illuzzi am Freitag in ihrem Schlussplädoyer bei dem aufsehenerregenden Verfahren vor dem Obersten Gericht von New York.
Nach wochenlangen Verhandlungen endet mit den Plädoyers der Staatsanwaltschaft am Freitag der inhaltliche Teil des spektakulären Prozesses gegen Weinstein. Illuzzi betonte den "Mangel an menschlichem Einfühlungsvermögen" Weinsteins für seine mutmaßlichen Opfer. Bei einer Verurteilung wegen schwerer Sexualverbrechen könnte der 67-Jährige den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Ab Dienstag kommender Woche sollen sich die zwölf Geschworenen zu Beratungen zurückziehen, um über Schuld oder Unschuld Weinsteins zu entscheiden.
Mehr als 80 Frauen haben Weinstein seit 2017 sexuelle Übergriffe vorgeworfen. In dem Prozess, der seit Anfang Jänner läuft, geht es im Kern aber nur um zwei Fälle: Weinstein wird vorgeworfen, 2006 die Produktionsassistentin Mimi Haleyi zum Oral-Sex gezwungen zu haben, eine andere Frau soll er 2013 vergewaltigt haben. Der Prozess gilt als Meilenstein der MeToo-Ära, die von dem Fall ausgelöst wurde.
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