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Das Riesigker GotteshausFoto: Thomas Klitzsch
Kirche

Riesig im Scheinwerferlicht

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Riesigk - „Das ging sehr schnell. Das hätte ich nicht gedacht. Wir hatten schon überlegt, einen Spendenaufruf zu starten oder mit einem Glühweinfest auf unser Anliegen aufmerksam zu machen.“ Riesigks Ortsbürgermeister Marec Henze (parteilos) ist durchaus zufrieden, dass das Anliegen des Ortschaftsrates so zügig auf Resonanz stieß. Der Grund für das positive Gefühl: Die evangelische Kirche Riesigk - nicht nur aus Henzes Warte „das Wahrzeichen des Dorfes“ - wird jetzt in der Dunkelheit angestrahlt.

Mit der Straßenbeleuchtung

Die zwei Scheinwerfer, berichtet der Ortsbürgermeister, seien mit der Straßenbeleuchtung verbunden worden. Die technischen Voraussetzungen habe Elektromeister Walter Bölke aus Gohrau mit der Installation der asymmetrischen LED-Fluter geschaffen. Somit sei gewährleistet, dass die Kirche mit dem Einsetzen der Abenddämmerung effektvoll beleuchtet werde. Zwischen 22 Uhr und 6 Uhr am Morgen bleibe das Licht ausgeschaltet. Danach gehe es noch mal so lange an, bis die Kraft des natürlichen Tageslichts ausreiche.

„Die Gräben für die Kabel haben wir während eines kleinen Arbeitseinsatzes in Eigenleistung gebuddelt“, schildert Marec Henze. Wie angekündigt seien im Umfeld des Gotteshauses einige Bäume entfernt worden. Beim Bewuchs habe es sich um jüngere Akazien gehandelt. Es sei aber Vorsorge getroffen worden, dass entlang der nach Gohrau führenden Straße Ersatzpflanzungen vorgenommen werden können. „Vielleicht auch ein paar mehr als eigentlich nötig wären“, meint der Ortsbürgermeister.

Außerdem wolle man sich kurzfristig darum kümmern, dass entweder die Scheinwerfer nachjustiert werden oder ein Blendschutz hinzukommt, um mögliche ungewollte Beeinträchtigungen benachbarter Grundstücke auszuschließen. Vom Landkreis Wittenberg wurde nach einer Inaugenscheinnahme vor Ort bestätigt, dass solche kleineren Anpassungen ausreichend seien, damit die Lichtstrahlen noch optimaler in die gewünschte Richtung gelenkt werden.

Die erste Kirche in Riesigk wurde 1745 aus Holz errichtet. Von 1797 bis 1800 sorgte Georg Christoph Hesekiel (1732-1818) für den Neubau des Gotteshauses im Stil der Neugotik. In der Kirche befindet sich eine Gruft. In ihr ruhen die Gebeine der Schwester des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817), Agnes von Loën.

Bänke wären passend

Der Kirchgarten folgt der Devise „Das Schöne mit dem Nützlichen verbinden“. Er ist als Streuobstwiese angelegt. Um diesen Flecken noch ein Stück weit attraktiver zu machen, kann sich Marec Henze, wie er sagt, durchaus vorstellen, den Garten mit ein paar Bänken auszustatten.

Unter Verweis auf ein Faltblatt des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie lässt Henze darüber hinaus durchblicken, dass ihm daran gelegen ist,

den Eigentümern von wertvollen Baudenkmälern im Riesigker Denkmalbereich nach Möglichkeit finanzielle Zuschüsse zu gewähren. „Bislang ging die Förderung im Rahmen des Programms städtebaulicher Denkmalschutz nach Oranienbaum und Wörlitz. Ich finde“, erklärt der Ortsbürgermeister, „das sollte sich ändern“.

(mz)