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Die Wittenberger SchlauchprüfanlageFoto: Klitzsch
Feuerwehr im Kreis Wittenberg

Luther-Geld für Ausbau der Zentrale

Wittenberg - Der Finanzausschuss des Landkreises setzt sich bei seiner Sitzung am Dienstag mit einer teuren Planung auseinander: Über 1,2 Millionen Euro sollen in den Neubau eines Werkstattgebäudes der feuerwehrtechnischen Zentrale in der Erich-Weinert-Straße in Wittenberg fließen. Das Geld dafür soll aus den Ausgleichszahlungen des Landes für das Reformationsjubiläum 2017 kommen, die per Bewilligungsbescheid im September zugesagt worden waren. Vorgesehen ist die Maßnahme bereits seit Jahren, war allerdings erst im Haushaltsjahr 2023 ausgewiesen. Sollte der Kreistag dafür stimmen, würden die zurückgezahlten Mittel vom Land gespart, mit der Planung begonnen und der Bau im Jahr 2022 abgeschlossen sein.

Der Landkreis investierte bereits in früheren Jahren große Summen in die Feuerwehrzentrale. 2,3 Millionen Euro flossen zwischen Ende 2004 und 2016 in den Standort. Das ist weniger als die Hälfte dessen, was ursprünglich investiert werden sollte.

Brandschutz und Hilfeleistung sind Pflichtaufgaben des Landkreises. Dafür muss er eine solche Zentrale aufrechterhalten sowie dort die Prüfung von Fahrzeugen, Geräten und Materialien ermöglichen. Auch die Ausbildung der Mitglieder der Feuerwehren im Landkreis muss dort möglich sein. Das betrifft die 135 freiwilligen Feuerwehren der kreisangehörigen Städte, die dort ihre Gerätschaften prüfen und warten lassen, ausgeschlossen ist die Lutherstadt selbst. Zum Bestand der Wehren im Kreis gehören 292 Fahrzeuge, sowie knapp 7.800 Ausrüstungsgegenstände, heißt es in der Vorlage.

Insbesondere letztere, zu denen unter anderem Atemschutzgeräte, Schläuche und Pumpen gehören, werden derzeit noch in einem anderthalbgeschossigen Gebäude, das ehemals ein Kuhstall war, gewartet. Außerdem befinden sich im „Stall“ Lager, Sanitär- und Aufenthaltsräume. Diese Durchmischung werde, so die Vorlage für den Kreistag, den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen und auch dem Brandschutz nicht mehr gerecht. Deswegen soll ein Erweiterungsneubau her, der die räumlichen Probleme löst.

(mz/jjt)