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Cedric Teuchert jubelt nach seinem Treffer zum 2:0 gegen Greuther Fürth.© imago images/Zink

96-Stürmer Cedric Teuchert vor HSV-Spiel optimistisch: "Wir können gewinnen!"

Cedric Teuchert will am Samstag (13 Uhr) gegen den Hamburger SV "ganz Deutschland zeigen, dass wir nicht die Dummen sind." Im Interview spricht der 96-Stürmer über seine Rolle im Team, den kommenden Gegner und über seine Kaufoption.

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Das Gesicht ist wieder heile, der Jochbeinbruch ausgeheilt. Wo liegt eigentlich Ihre Carbonmaske?

Die fliegt irgendwo in der Kabine rum, die will ich nie wieder sehen! (lacht)

Wegen der Ausfälle von John Guidetti und Hendrik Weydandt schienen 96 Sturmsorgen zu drohen. Ihre Rückkehr kam da wie gerufen. War’s für Sie vielleicht ein Glücksfall, um schneller reinzurutschen?

Ich muss schon sagen, dass ich mich im Zentrum am wohlsten fühle. Natürlich ist es schade, dass wir so viele Ausfälle vorne drin haben. Aber wir haben trotzdem extrem viel Qualität – zum Beispiel mit Duckschi (Marvin Ducksch) – und ich bin ja auch noch da. Deswegen finde ich die ganze Aufregung um die Verletzungen ein bisschen übertrieben. Henne und John sind natürlich trotzdem ex­trem wichtige Spieler für uns. Ich persönlich bin einfach froh, dass ich fit bin, und arbeite viel an mir. So will ich weitermachen.

In den zwei Spielen nach der Winterpause haben Sie zweimal getroffen – erst als Joker, dann in der Startelf. Wie fit sind Sie schon wieder?

Ich fühle mich gut und von Tag zu Tag besser. Ich habe mich auch in meiner Verletztenzeit relativ fit gefühlt, da hat mich die Gesichtsverletzung halt extrem eingeschränkt und dadurch ausgebremst. Auch die Läufe, die jeder fürchtet vom Trainer, verkrafte ich schon gut. Das gilt für alle. In Fürth hat man gesehen, dass wir auch in Unterzahl fighten können, dass wir fit sind. Das hat uns ausgezeichnet, so kann es weitergehen.

Die Karriere von Cedric Teuchert in Bildern:

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Der 22-jährige Cedric Teuchert begann seine Fußballkarriere beim 1.FC Nürnberg und durchlief dort sämtliche Jugendmannschaften. Dort spielte er unter anderem in der U17- und U-19-Bundesliga.©

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Den 3:1-Sieg hatten nicht viele erwartet, Fürth war immerhin Vierter. Dann noch in Unterzahl …

Klar sind wir zum Vierten gefahren. Aber wir sind Hannover 96 und es ist unstrittig so, dass wir einfach Qualität und viel Erfahrung in der Mannschaft haben. Nichtsdestotrotz brauchen wir nicht drüber reden, dass wir uns das alle anders vorgestellt haben in dieser Saison. Ich glaube, für die ganze Stadt, die Mannschaft, den ganzen Staff war das ein extrem wichtiger Sieg. Ein Sieg des Willens. Vielleicht haben wir es mal ge­braucht, ein Spiel so zu gewinnen, um richtig in die Spur zu kommen.

Warum hat man Qualität und Willen in dieser Saison nicht immer gesehen?

Wenn wir das wüssten, wären wir nicht in dieser Situation. Aber wir arbeiten sehr viel, sehr gut und sehr zielstrebig. Es bringt nichts, jetzt noch auf die Hinrunde zu schauen. Wir haben am Wochenende ein großes Highlight vor der Brust, da freuen wir uns drauf. Keiner rechnet damit, dass wir Hamburg schlagen können. Aber wir glauben an unsere Qualität, dass wir gute Spieler in der Mannschaft haben und eine Überraschung schaffen können.

Liegen spielstarke Teams 96 einfach besser? Dann wäre Hamburg ja genau der richtige Gegner.

Wir sind schon eine Mannschaft, die Fußball spielen will. Wir wissen aber auch, dass das in der 2. Liga nicht alle Teams wollen. Man könnte so gesehen fast denken, dass wir uns in der 1. Liga einfacher tun würden – da sind wir aber leider nicht. Es war auch nicht alles schlecht, aber uns fehlen Punkte. Hamburg kommt zum richtigen Zeitpunkt, um ein Ausrufezeichen zu setzen. Um mal ganz Deutschland zu zeigen, dass wir nicht nur die Dummen oder Schlechten sind. Dafür müssen wir 90 Minuten volle Pulle geben und alles auf den Platz bringen. Wir können gewinnen!

Ihre Zeit in Hannover war ja nicht immer leicht, auch wegen der Verletzungen. Wie ist das für den Kopf? Sie sind immerhin erst mal nur ein Jahr ausgeliehen, wollen sich beweisen.

Das ist natürlich schwierig zu verarbeiten. Leider kenne ich die Situation auch aus der Schalker Zeit, da hatte ich auch nicht immer Glück mit den Zeitpunkten, wo ich mal kleine Verletzungen oder Beschwerden hatte. Aber ich habe neben dem Platz Leute, die mir jeden Tag neue Kraft geben, um aus solchen Situationen rauszukommen – allen voran meine Frau. Und es bringt nichts, daheim rumzuheulen oder den Kopf in den Sand zu stecken. Rückschläge gehören zum Fußball leider dazu. Deshalb mache ich einfach weiter und bin positiv!

Halten Sie regelmäßig Kontakt nach Schalke?

Ich habe natürlich Kontakt mit den Verantwortlichen und ein paar Spielern. Die fragen ja auch, wie es mir geht. Ich habe da auch Freundschaften aufgebaut, habe mich auf Schalke insgesamt ja sehr wohlgefühlt. Abgesehen von meinen Spielzeiten. Aber ich habe viel gelernt, war in einem riesigen Klub, habe viel mitgenommen – positiv wie negativ. Das macht mich nur stärker.

Was wünschen Sie sich für den Sommer: Soll 96 die Kaufoption ziehen?

Meine Frau, unser Hund und ich fühlen uns auf jeden Fall sehr wohl in Hannover. Es ist ein schönes Zuhause, eine wunderschöne Stadt. Ich bin auch keiner, der – auch wenn die Situation unangenehm ist – unbedingt weg will und sich so schnell wie möglich verpisst. Aber jetzt ist es einfach viel zu früh, da groß etwas dazu zu sagen. Ich freue mich einfach auf das Spiel gegen Hamburg und darauf, dass wir schnell Punkte einsammeln. Damit auch mal ein bisschen Ruhe einkehrt.

Diese Spieler spielten für Hannover 96 und den Hamburger SV

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Beim VfL Bochum gelang Vahid Hashemian der große Durchbruch. Vorher hatte er allerdings von 1999 bis 2001 zwei Spielzeiten beim Hamburger SV verbracht. Über den FC Bayern München, wo sich der Iraner nicht durchsetzen konnte, wechselte er zu Hannover 96, wo weine Bilanz mit 11 Treffern in 85 Spielen verhalten ausfiel.©

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